Das SAH hat neuen Tritt gefasst
Zürich (ots)
Im Anschluss an seine Delegiertenversammlung vom 29. Juni 2001 lud das Schweizerische Arbeiterhilfswerk SAH zur Jahres-Medienkonferenz und präsentierte seine Jahresrechnung 2000 samt Jahresbericht.
Die Jahresrechnung 2000 des SAH aus Betrieb und Nebenbetrieb schliesst mit einem Verlust von CHF 1'118'272.34. Das negative Ergebnis hat seinen Grund in der erst verzögert wirksamen Personal- und Strukturanpassung in Folge des Rückgangs der Erwerbslosen-Programme. Zudem konnten die Erträge im neu aufgebauten institutionellen Fundraising nicht im erwarteten Umfang realisiert werden.
In den vergangenen zwei Jahren hatte das SAH eine Krise zu bewältigen, die noch nicht völlig überwunden ist. Trotzdem scheint die Talsohle gemäss SAH-Präsidentin Regine Aeppli durchschritten und macht sich in der Organisation vorsichtiger Optimismus breit. Mit ab 1. Januar 2000 neu organisierten regionalen Zentren und einer schlankeren zentralen Struktur sind die Weichen neu gestellt: Im Zentrum steht die Konsolidierung der Projekte für Ausgesteuerte und schwer vermittelbare Erwerbslose. Im Bereich Migration liegt der Schwerpunkt auf Integrationsprogrammen. Im internationalen Bereich ist erneut eine Ausweitung der Programme in der Entwicklungszusammenarbeit sowie der Humanitären Hilfe geplant.
Die neue Geschäftsführerin des SAH, Brigitte Steimen Grandl, verwendet das Bild einer Baustelle, wenn sie über die gegenwärtige Situation des SAH spricht. Der nach wie vor unbefriedigenden finanziellen Situation will sie mit einem weiteren Ausbau der Controlling-Instrumente zu Leibe rücken. Zudem sollen bei der Budgetvorbereitung für das nächste Jahr weitere Potenziale für Kostenersparnisse und Etragssteigerungen gefunden werden. Dazu wird sie mit der Geschäftsleitung eine umfassende Standortbestimmung vornehmen.
Zwei positive Beispiele erfolgreicher Projektarbeit präsentierten die SAH-Koordinatorin in Nicaragua, Carmen Ayón und der SAH-Koordinator in Burkina Faso, Paul Taryam Ilboudo.
In Nicaragua entstand im Zuge der Wiederaufbauarbeit nach dem Wirbelsturm Mitch im Jahre 1998 die Vereinigung kleinbäuerlicher KaffeeproduzentInnen, CECOCAFEN, der 2000 Mitglieder angehören. Das SAH unterstützt 780 von ihnen. Innerhalb von zwei Jahren gelang es ihnen, die Kaffeeproduktion mehr als zu verdoppeln - bei steigendem Anteil aus biologischem Anbau.
Von besonderem Interesse aus Schweizer Sicht ist das erfolgreiche Experiment der zweisprachigen Schule in Burkina Faso. Anders als die herkömmliche in Französisch geführte Volksschule, gibt die alternative Schule einer der Muttersprachen den Vorzug und kommt Französisch erst an zweiter Stelle. Der ganzheitliche Ansatz, der auch Aktivitäten zur Stärkung der lokalen Ökonomie und kulturellen Lebensweise (Landwirtschaft, Tierhaltung, einheimische Kultur) einbezieht, führt dazu, dass die Kinder lernfreudiger sind. Die Eltern werden bei der Gestaltung des Unterrichts einbezogen und stehen der Schule bejahend gegenüber. Unterstützt vom SAH und der holländischen Regierung wurde die alternative Schule in Zusammenarbeit mit dem Erziehungsministerium inzwischen weiter ausgebaut.
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