Schweizer*innen träumen von einem anderen Wirtschaftssystem
Schweizer*innen träumen von einem anderen Wirtschaftssystem
Eine repräsentative Umfrage von Solidar Suisse zeigt: Die Schweizer Bevölkerung ist unzufrieden mit dem Wirtschaftssystem und seinen sozialen und ökologischen Folgen. Sie steht insbesondere multinationalen Konzernen kritisch gegenüber.
Diese repräsentative Studie wurde im Mai 2021 mit einer Stichprobe von 1005 Personen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren durchgeführt.
Wirtschaftssystem unter Beschuss
Die Umfrage zeigt, dass sich die Bevölkerung der negativen Auswirkungen unseres Wirtschaftssystems bewusst ist. So sind 86 Prozent der Meinung, dass es ungerecht ist und Mensch und Natur ausbeutet. Mehr als die Hälfte fordert denn auch eine strengere Regulierung der Märkte. Für Felix Gnehm, Geschäftsleiter von Solidar Suisse, zeigt die Studie, dass das Wachstumsparadigma überholt ist: «Wir leben in einer Zeit, in der die negativen sozialen und ökologischen Folgen unseres Wirtschaftssystems auf globaler Ebene immer deutlicher sichtbar werden. Deshalb fordert Solidar Suisse die politischen Akteurinnen und Akteure auf, den ökologischen und sozialen Anliegen der Bevölkerung Gehör zu schenken und sich für mehr Gerechtigkeit einzusetzen, sowohl in der Schweiz als auch im Ausland.»
Starkes Misstrauen der Öffentlichkeit gegenüber multinationalen Unternehmen
71 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, dass die Schweizer Politik zu stark vom Lobbying der multinationalen Unternehmen beeinflusst wird. Das Volksmehr zur Konzernverantwortungsinitiative – die am Ständemehr scheiterte – war bereits ein deutliches Signal. Leider wurde die Chance, dem Rechnung zu tragen, durch die lasche Umsetzung des Gegenvorschlags vom Bundesrat, verpasst.
Ausserdem fordern zwei Drittel der Befragten ein Ende der Steuervermeidung durch multinationale Konzerne und gut 70 Prozent wollen Grosskonzerne zu mehr Umweltschutz verpflichten. Eine Mehrheit will also die sozialen und ökologischen Folgen des Wirtschaftssystems nicht mehr länger hinnehmen.
Weitere Themen
Die Umfrage zeigt auch Ergebnisse zu weiteren wichtigen Fragen der sozialen Gerechtigkeit wie die Vertretung von Frauen in Führungspositionen, Rassismus und das gesellschaftliche Klima. Die vollständigen Ergebnisse sind zu finden unter: https://solidar.ch/de/umfrage/
Kontakt
Simone Wasmann, Kommunikation Solidar Suisse, 078 307 80 81, simone.wasmann@solidar.ch
Solidar Suisse, Quellenstr.31, 8005 Zürich