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Bundesamt für Strassen ASTRA

ASTRA: Motorradfahrer wehren sich zu früh

Bern (ots)

Mit der Petition „gegen die Diskriminierung der
Motorradfahrer“ wehrt sich das Komitee Pro Moto gegen die Vision 
Zero zu einem Zeitpunkt, wo sich der Entwurf zur neuen Strassen- 
Verkehrssicherheitspolitik erst im Stadium der Strategie-Bildung 
befindet. Die neue Strassenverkehrssicherheitspolitik wird zurzeit 
unter Führung des Bundesamts für Strassen ASTRA in einem breiten 
partizipativen Prozess unter Einbezug aller im Strassenverkehr 
beteiligten Interessengruppen – auch der Motorradfahrenden – bis 
Ende 2004 erarbeitet. Massnahmen werden erst am Ende dieses 
Prozesses vorgeschlagen. Welche Massnahmen aus dem kritisierten 
Grundlagenbericht übernommen werden, ist offen.
Motorradfahrende sind überproportional häufig in Verkehrsunfälle 
verwickelt. Im Jahr 2001 waren 17,3% aller Todesopfer im 
Strassenverkehr und 23% aller Schwerverletzten Motorradfahrer (94 
von 544 Getöteten; 1428 von 6194 Schwerverletzten). Die in 
Entwicklung begriffene neue Strassen-Verkehrssicherheitspolitik 
will die Anzahl Todesopfer und Schwerverletzte massiv reduzieren, 
auch bei den Motorradfahrenden.
Partizipativer Prozess zur Formulierung eines Politikentwurfs
Die neue Strassen-Verkehrssicherheitspolitik wird im Rahmen eines 
partizipativen Prozesses unter der Federführung des Bundesamtes für 
Strassen ASTRA entwickelt und formuliert. Rund 80 Personen aus 
Fachorganisationen, Interessenverbänden, Kantons- und 
Gemeindebehörden, Wirtschaft und Politik wirken in insgesamt fünf 
Fachgruppen und in einem Begleitausschuss mit. Wichtig dabei ist, 
dass zuerst die Ziele, die Strategie und die Kriterien für die 
Auswahl der Massnahmen formuliert werden. Gestützt darauf werden 
dann auch die Massnahmen gemeinsam erarbeitet werden. Massnahme- 
Vorschläge aus dem Schlussbericht des Forschungsauftrages an die 
Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu vom Mai 2002 
können im laufenden Prozess aufgenommen, ergänzt, verändert oder 
weggelassen werden.
Auch Motorradfahrende beteiligt
An diesem partizipativen Prozess arbeiten auch Vertreter der 
Motorradbranche und der Motorradfahrenden mit. Es sind dies die 
folgenden Organisationen:
  • Verband der schweizerischen Fabrikanten, Grossisten und Importeure der Zweiradbranche (VFGI)
  • Schweizerischer Fahrrad- und Motorrad-Gewerbe-Verband (SFMGV)
  • Fédération Motocycliste Suisse (FMS)
  • IG Motorrad
Damit arbeiten die Vertreter aus der Motorradszene zum Teil auf der 
einen Seite konstruktiv an der Entwicklung eines neuen Strassen- 
Verkehrssicherheitspolitik-Entwurfs mit, um diesen gleichzeitig mit 
Petitionen und Kundgebungen zu bekämpfen. Ein Doppelspiel, das zwar 
viele Leute mobilisiert, jedoch auf lange Sicht kontraproduktiv ist 
und letztendlich den Motorradfahrenden schadet.
ASTRA
Bundesamt für Strassen
Pressedienst
Vergleiche auch Medienmitteilung ASTRA vom 30.4. zu den Zielen der 
neuen Strassen-Verkehrssicherheitspolitik. (www.astra.admin.ch)
Auskünfte: 
Werner Jeger, Vizedirektor ASTRA, 031 323 42 53
Informationsdienst Bundesamt für Strassen, 031 324 14 91

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