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Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind

Keine Menschenopfer für die Forschung: Referendum gegen das Stammzellenforschungsgesetz (StFG) kommt zustande

Basel (ots)

Die Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK)
hat zusammen mit der Schweizerischen Gesellschaft für Bioethik
(SGBE), der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Ärztinnen und Ärzte der
Schweiz (AGEAS), der Vereinigung katholischer Ärzte der Schweiz
(VKAS) und Human Life International Schweiz (HLI) 40'000 beglaubigte
Unterschriften gegen das Stammzellenforschungsgesetz gesammelt.
Zusätzlich haben der Basler Appell gegen Gentechnologie und die Grüne
Partei rund 12'000, Ja zum Leben, zusammen mit der EVP und EDU und
der Badener Bürgerbewegung für das Recht auf Leben rund 30'000
Unterschriften gesammelt, weshalb das Referendum mit rund 82'000
Unterschriften deutlich zustande gekommen ist. Die Volksabstimmung
findet voraussichtlich bereits im Herbst 2004 statt. Wir fordern,
dass keine Menschen als Mittel zum Zweck der Forschung geopfert
werden, dass ethische Minimalforderungen im Hinblick auf die
Menschenwürde respektiert werden, und dass den sogenannten
"überzähligen" Embryos die grösstmögliche Überlebenschance offen
gehalten und das Recht auf ein würdevolles Sterben garantiert wird.
Anstelle der Forschung mit embryonalen Stammzellen soll die Forschung
mit adulten Stammzellen (d.h. Zellen aus Nabelschnurblut) gefördert
werden.
Mogelpackung mit Etikettenschwindel
Das vom Parlament im Eilverfahren erstellte
Stammzellenforschungsgesetz ist eine Mogelpackung mit
Etiquettenschwindel: Wer das Gesetz aufmerksam liest, stellt fest,
dass Embryos nicht nur zu therapeutischen Zwecken verbraucht werden
sollen - dabei sterben sie wohlgemerkt! - sondern auch zur
Erforschung der "Entwicklungsbiologie" des Menschen und zur
Verbesserung der "Gewinnungsverfahren". Unter diesen zusätzlichen
Begriffen lässt sich aber jede Forschung am Embryo rechtfertigen.
Zudem hiess das Gesetz im Parlament ursprünglich
"Embryonenforschungsgesetz", wurde dann aber - als die fehlende
Verfassungsgrundlage festgestellt wurde - in
"Stammzellenforschungsgesetz" umbenannt. In Tat und Wahrheit ist es
eben doch ein "Embryo-Forschungsgesetz"!
Unredliche Äusserung der Forscherin Marisa Jaconi (TA/25.3.2004)
Im Zentrum unserer Kritik steht, dass Embryos zu Forschungszwecken
und aus Profitgier getötet werden. Gemäss neuesten Publikationen
werden für die Herstellung einer einzigen Stammzelllinie
durchschnittlich bis zu 57 Embryos verbraucht [NEnglJMed 350
(2004):1353-56]. Diese Tatsache versuchte die mit importierten
embryonalen Stammzellen forschende und vom Schweizerischen
Nationalfonds mit Steuergeldern unterstützte Marisa Jaconi kürzlich
im Tagesanzeiger vom 25. März 2004 auf unredliche Weise
herunterzuspielen, indem sie meinte: "Zudem arbeiten wir und andere
Forscher weltweit mit der amerikanischen Stammzelllinie, die von
einem einzigen Embryo stammt". Dabei verschwieg sie, dass sie mit
einer von fünf an der Universität von Wisconsin hergestellten
Stammzelllinien arbeitet, wofür bis zum Gelingen 36 Embryos
verbraucht wurden [s. Science 282 (1998):1147].
Bundesrat hält Versprechen nicht
Während der Debatte zum Fortpflanzungsmedizingesetz hat der
Bundesrat dreierlei versprochen: Erstens, dass es in der Schweiz
keine Forschung am Embryo geben wird, die nicht das direkte Überleben
desselben sichert oder verbessert, zweitens, dass bei der
In-vitro-Fertilisation keine sogenannten "überzähligen" Embryos
entstehen und drittens, dass eine Statistik insbesondere über die
bereits vorhandenen tiefgefrorenen Embryos erstellt wird (s. FMedG
Art.11). Was haben wir heute? Es liegt ein Gesetz vor, das die
Forschung an "überzähligen" Embryos erlaubt, woran diese sterben.
Zudem werden jährlich Hunderte von "überzähligen" Embryos produziert,
und schliesslich liegt die - sogar gesetzlich vorgeschriebene -
Statistik bis heute nicht vor!
Manipulation am Menschen bald ausser Kontrolle
Mit dem vorliegenden Gesetz entartet die Forschungsfreiheit zur
Forschungswillkür! Die Manipulation am Menschen würde bald ausser
Kontrolle geraten. Die nächsten Stufen sind bereits in einem Artikel
in der NZZ vom 3. April 2004 skizziert: die
Präimplantationsdiagnostik und das therapeutische Klonen. Es fehlt
dann nur noch das reproduktive Klonen.
Das Volk wird diese Mogelpackung hoffentlich durchschauen und an der
Urne wuchtig verwerfen!

Kontakt:

Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK)
Postfach
4011 Basel
Tel. +41/61/703'77'77
Fax +41/61/703'77'78
E-Mail: info@mamma.ch
Internet: http://www.mamma.ch

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