Geuensee macht ernst mit der Integration
Luzern (ots)
Im Januar 2001 hat die Gemeinde Geuensee in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Interkulturelle Kommunikation von Caritas Luzern das Integrationsprojekt "zusammen leben in Geuensee" lanciert. Von Beginn weg wurden verschiedene Migrationsgruppen in den Prozess mit einbezogen - mit Erfolg, wie die öffentliche Informationsveranstaltung vom vergangenen Freitag im Schulhaus Geuensee zeigte, an der die ersten Resultate vorgestellt wurden.
ja/Geuensee ist eine idyllisch gelegene Landgemeinde im Luzerner Suhrental. Von den rund 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern haben fast ein Viertel einen ausländischen Pass. Sie stammen aus 23 verschiedenen Nationen: 59% aus dem ehemaligen Jugoslawien, 14% aus der Türkei, 11% aus Portugal und 4% aus Sri Lanka. Wie in anderen Gemeinden war das Verhältnis zwischen AusländerInnen und SchweizerInnen bislang auch in Geuensee nicht ungetrübt. Die Gemeindebehörden nahmen ein latentes Spannungsverhältnis zwischen den kulturell verschiedenen Bevölkerungsteilen wahr, in einzelnen Mehrfamilienhäusern und Quartieren kam es zu einer eigentlichen "Ghettobildung", die Kommunikation mit der ausländischen Bevölkerung war schwierig. Grund genug für den Gemeinderat von Geuensee, entschlossene Schritte zu tun und die Fachstelle Interkulturelle Kommunikation der Caritas Luzern mit der Ausarbeitung eines Integrationsprojektes zu beauftragen.
"Das Verhältnis zwischen ausländischer und schweizerischer Bevölkerung ist tatsächlich oftmals geprägt von Angst und gegenseitigem Misstrauen - alltägliche Probleme und Konflikte, wie sie in jedem Zusammenleben auftreten, drohen unüberwindbar zu werden und zu eskalieren", meint Mirjam Kalt, Projektleiterin von Caritas Luzern. Integration ist ihrer Meinung nach deshalb immer ein Prozess der gegenseitigen Verständigung und Veränderung. Voraussetzung ist die Bereitschaft sowohl der ausländischen wie der einheimischen Bevölkerung zum gemeinsamen Dialog über unterschiedliche kulturelle Hintergründe und sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten hinweg.
Genau hier setzte das Projekt der Caritas Luzern an. Unter Mitarbeit von eigens geschulten interkulturellen Vermittlerinnen und Vermittlern diskutierten SchweizerInnen und AusländerInnen in vier sehr intensiven mehrstündigen Gesprächsrunden über das Zusammenleben im Dorf. Dabei wurden Schwierigkeiten und Ressourcen analysiert, konkrete Ideen entwickelt und in handfesten Projekten umgesetzt. "Integration funktioniert dann am besten, wenn mit einem hohen Mass an Eigenverantwortlichkeit zusammen mit allen Beteiligten an einem konkreten Ziel gearbeitet wird. In Geuensee hat dies sehr gut funktioniert", so Mirjam Kalt.
Ein Gesprächsforum, ein Übersetzungsnetz, Deutschkurse, eine Nachhilfebörse, ein Zelt der Kulturen an der Chilbi, Sportaktivitäten für Jugendliche: in kurzer Zeit konnte eine breite Palette von gemeinsamen Projekten initiiert werden.
"Wir sind unserem Ziel, das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen in unserem Dorf zu fördern und zu verbessern inzwischen ein gutes Stück näher gekommen", sagt der Geuenseer Gemeindeammann Bruno Strebel denn auch zufrieden. "Engagierte Leute mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen sind zusammen ins Gespräch gekommen, haben Probleme miteinander diskutiert und nach Lösungen gesucht. Und was das Wichtigste ist: Sie haben einander kennen und schätzen gelernt."
Integrationsprojekte lassen sich in ähnlicher Form auch in anderen Gemeinden oder Institutionen durchführen. Interessenten erhalten weitere Auskünfte bei der Fachstelle IKK der Caritas Luzern, Morgartenstrasse 19, 6002 Luzern, Tel. 041 210 00 66, E-Mail ikk@caritas-luzern.ch
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