Konsumklima: Geteiltes Deutschland - Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie im September 2004
Nürnberg (ots)
Nachdem sich die Indikatoren, die die Stimmung der deutschen Verbraucher erfassen, in den beiden Vormonaten eher uneinheitlich und teilweise sogar negativ entwickelt hatten, vermitteln die Indikatoren im September ein stabileres und etwas positiveres Bild. Die Indikatorwerte bewegten sich der Tendenz nach allesamt aufwärts.
Zum zweiten Mal in Folge legten die Erwartungen der Deutschen an die Konjunktur zu und erreichten mit einem Zuwachs von 6,5 Punkten auf einen Wert von minus 11,9 wieder den Wert des Monats Juni. Damit ist der Abwärtstrends vorerst gestoppt.
Nach zwei Monaten in Folge mit Verlusten legten die Erwartungen der Verbraucher an die persönliche Einkommensentwicklung wieder um sieben Punkte auf einen Wert von minus 12,3 Prozent zu. Jedoch bleibt der bereits im Vormonat aufgetretene Stimmungsunterschied zwischen Bewohnern der alten und der neuen Bundesländer deutlich erkennbar. Während sich in den neuen Bundesländern der Wert der Einkommenserwartung weiter verschlechtert hat, verbesserte er sich in den alten Bundesländern.
Mit einem leichten Plus von 0,4 Punkten gegenüber dem Vormonat auf einen Wert von minus 27,4 bleibt der Indikator Anschaffungsneigung im September auf dem Niveau des Vormonats und liegt um vier Punkte höher als der Wert der vergleichbaren Vorjahresperiode. Auch hier zeigt der Ost-West-Vergleich, dass die Verbraucher der westdeutschen Bundesländer langsam ihre Konsumfreude zurückgewinnen, während die ostdeutschen Konsumenten ihre Zurückhaltung gegenüber grösseren Anschaffungen beibehalten.
Die Stabilisierung der Indikatoren Einkommenserwartung, Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung hat dazu geführt, dass die rückläufige Entwicklung des Indikators Konsumklima gestoppt wurde. Für Oktober prognostiziert die GfK für das Konsumklima - nach revidiert 2,1 im Monat September - einen Wert von 2,4. Allerdings wird vom privaten Verbrauch weiterhin kein wesentlicher Impuls ausgehen. Das wird voraussichtlich bis zum Jahresende anhalten. Entscheidende Faktoren, die eine durchgreifende Wende bewirken könnten, wären die konjunkturelle Entwicklung sowie positive Signale vom Arbeitsmarkt.
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