Schweizerisches Rotes Kreuz / Croix-Rouge Suisse
SRK: Erweiterte Hilfe für Folteropfer
Bern (ots)
Das Schweizerische Rote Kreuz baut das Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer aus. Der Bund unterstützt das Projekt mit einem Betrag von rund 4 Mio. Franken aus den Restmitteln des Schweizer Fonds zugunsten bedürftiger Opfer von Holocaust/Shoa. Das SRK hat von diesem Entscheid des Bundesrates mit grosser Freude und Dankbarkeit Kenntnis erhalten.
Das Ambulatorium in Bern (früher Therapiezentrum) hilft Menschen, die durch Folter und Krieg traumatisiert sind. Die Nachfrage nach Therapien ist gross, denn man rechnet damit, dass etwa ein Viertel der in der Schweiz lebenden anerkannten Flüchtlinge in ihrer Heimat systematisch gefoltert worden sind. Wegen des begrenzten Angebots an Therapieplätzen müssen Patienten oft Wartezeiten und weite Anreisen hinnehmen.
Das SRK plant, mit dem Beitrag des Bundes die Dienste des Ambulatoriums auszubauen. So sollen weitere Ambulatorien in Zürich und in der Westschweiz entstehen, zudem soll die Ausbildung von Fachleuten erweitert werden. Damit soll das Therapieangebot Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, Religion, politischer Anschauung oder anderen Gründen gefoltert wurden oder anderer Gewalt ausgesetzt waren, breiter gestreut zur Verfügung stehen. Das SRK ergänzt die Unterstützung des Bundes mit eigenen Mitteln: Der Ausbau des Ambulatoriums wird durch einen Beitrag der Humanitären Stiftung SRK mitfinanziert.
Das Ambulatorium bzw. Therapiezentrum wurde 1995 in Bern eröffnet. Seine Leistungen bestehen aus medizinisch-therapeutischen Abklärungen und Behandlungen von Patienten sowie Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen. Es betreut jedes Jahr 130 bis 150 Patienten. Das Zentrum hat ein Budget von knapp 1,3 Mio Fr. pro Jahr für Therapie und Ausbildung von Fachpersonal. Gut 800'000 Fr. (70%) stammen aus privaten Spenden, 200'000 Fr. aus einem Beitrag des Bundes, und etws mehr als 200'000 Fr. aus Dienstleistungs-Erlösen und Patientenrechnungen.
Kontakt:
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