BASF behauptet sich im wirtschaftlichen Gegenwind
Bericht zum
zweiten Quartal
Lugwigshafen (ots)
* Schwarze Zahlen in allen Segmenten * Verkaufspreise und Margen weiter unter Druck * Ergebnis bei Öl und Gas gestiegen * Jahresergebnis 2001 voraussichtlich unter Vorjahr * Aktienrückkaufprogramm wird intensiviert
In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hat sich die BASF weiter behauptet. Alle Segmente der BASF-Gruppe haben im zweiten Quartal 2001 schwarze Zahlen geschrieben.
Besonders erfolgreich war das Segment Öl und Gas, in dem der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 30 Prozent gesteigert werden konnte. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen stieg um über 50 Prozent auf 378 Millionen EURO.
Im Segment Pflanzenschutz und Ernährung steigerte der Bereich Pflanzenschutz seinen Umsatz im zweiten Quartal um über 40 Prozent und erhöhte das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen um knapp 17 Prozent auf 133 Millionen EURO im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Stärke des deutlich erweiterten Pflanzenschutzgeschäftes zeigt der Blick auf das erste Halbjahr: Sowohl Umsatz als auch das Ergebnis der Betriebstätigkeit wurden im Vergleich zur Vorjahreszeitraum fast verdoppelt.
Das Chemiegeschäft leidet besonders unter der aktuellen Nachfrageschwäche und den volatilen Rohstoffpreisen. Entgegen der früheren Einschätzung, dass sich der Preis für Rohöl der Sorte "Brent" im Durchschnitt des Jahres bei 25 $/Barrel bewegt, lag dieser im ersten Halbjahr um bis zu fünf $/Barrel höher. Entsprechend stiegen die Preise für Naphtha und andere wichtige Einsatzstoffe auf ein sehr hohes Niveau. Die außergewöhnliche Volatilität des Naphthapreises setzt auch weiterhin die Margen unter Druck.
Erreichung des Ertragsziels erfordert äußerste Anstrengungen
Unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen werde die BASF ihr anspruchvolles Ziel, das Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft vor Sondereinflüssen in den Jahren 2000 bis 2002 um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr zu erhöhen, nur mit äußersten Anstrengungen erreichen können, erklärte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Jürgen Strube. Gleichzeitig sei ein wesentlicher Wirtschaftsaufschwung in der Mehrheit der OECD-Staaten bis zum Jahreswechsel erforderlich. Strube: "Angesichts der großen Volatilität müssen wir akzeptieren, dass das gute Ergebnis des Jahres 2000 in diesem Jahr nicht erreicht werden wird."
Das übergeordnete Ziel der BASF heißt "Wertsteigerung durch Wachstum und Innovation". Um dieses Ziel zu erreichen, wurde vom Vorstand der BASF ein aufeinander abgestimmter Verbund an Programmen und Initiativen auf den Weg gebracht.
Als Ergebnis der Maßnahmen sollen jährliche Kostenvorteile in Höhe von 400 Millionen EURO durch die weltweite Straffung der Organisation erreicht werden. Durch die zusätzliche weltweite Optimierung des Technischen Einkaufs ist geplant, bis Ende 2002 rund 160 Millionen EURO einzusparen. Die Schließung von Standorten und Anlagen wird im kommenden Jahr zu Kosteneinsparungen von 190 Millionen EURO führen. Darüber hinaus werden im Jahr 2002 im Einklang mit den geänderten Wirtschaftsaussichten die bereitgestellten Investitionsmittel um 400 Millionen EURO verringert.
Zusätzlich zu den bereits angekündigten Maßnahmen und Schließungen beabsichtigt die BASF, innerhalb der kommenden 18 Monate die Beschäftigtenzahl weltweit um weitere 1 200 Mitarbeiter zu reduzieren. Die Verringerung der Arbeitsplätze wird damit in diesem Zeitraum weltweit insgesamt 4 000 Stellen umfassen. Zur Umsetzung des Maßnahmenpaketes weist die BASF im 2. Quartal Sondereinflüsse in Höhe von fast 450 Millionen EURO aus. Diese schließen bereits eingeleitete oder geplante Standortschließungen und Aufwendungen für die beschleunigte Restrukturierung ein. Hier sind insbesondere 126 Millionen EURO für den Standort Birkenhead (Großbritannien) zu nennen, der nach einem Schadensfall nicht mehr aufgebaut werden wird.
Die BASF bekräftigt ihre Absicht, in diesem Jahr noch für 1,3 Milliarden EURO Aktien zurückzukaufen. Im ersten Halbjahr 2001 wurden für 19 Millionen EURO rund 410.000 Aktien zurückgekauft. Hauptziel ist die Reduktion von Eigenkapitalquote und Kapitalkosten. Darüber hinaus wird die BASF ihr Aktienrückkaufprogramm auch 2002 fortsetzen.
Gute Positionierung in wirtschaftlich schwachem Umfeld
In den vergangenen Monaten hat die BASF ihr Portfolio umfangreich verändert, beispielsweise durch die Erweiterung des Geschäfts mit Pflanzenschutzmitteln und Vitaminen. Die Pharmaaktivitäten wurden verkauft, Textilfarbstoffe und Polyolefine in Gemeinschaftsunternehmen eingebracht. Um den richtigen Eindruck von der Entwicklung des Geschäfts zu erhalten, müsse daher das sogenannte "fortgeführte Geschäft vor Sondereinflüssen" betrachtet werden, erläuterte der Vorstandsvorsitzende.
Dabei werde zum einen der weitere Fortschritt der BASF deutlich, zum anderen zeige sich, dass das Unternehmen relativ gut aufgestellt sei: Der Umsatz des fortgeführten Geschäfts stieg im zweiten Quartal 2001 um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit im fortgeführten Geschäft vor Sondereinflüssen beträgt 746 Millionen EURO. Obwohl das einer Abnahme um 15 Prozent im Vergleich zum relativ guten zweiten Quartal 2000 entspricht, zeige es dennoch die Ertragskraft der BASF in einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld.
Mit einer konjunkturellen Erholung rechnet Strube erst im kommenden Jahr. Strube: "Unser Ziel ist nachhaltiger Erfolg und wir wissen, wie wir ihn erreichen. Wir werden schneller wachsen als der Markt und auf Basis unserer langfristig angelegten Strategie profitabler sein als die meisten unserer Wettbewerber."
Die BASF ist ein transnationales Unternehmen der chemischen Industrie, das seinen Wert durch Wachstum und Innovation nachhaltig steigern will. Die BASF bietet ihren Kunden ein leistungsfähiges Sortiment, das hochveredelte Chemikalien, Kunststoffe, Farbstoffe und Pigmente, Dispersionen, Fahrzeug- und Industrielacke, Pflanzenschutzmittel, Feinchemikalien sowie Erdöl und Erdgas umfasst. Die ausgeprägte Verbundstrategie ist eine besondere Stärke der BASF: Sie sichert Kostenführerschaft und somit langfristig entscheidende Wettbewerbsvorteile. Mit einem Umsatz von rund 36 Milliarden Euro und 103 000 Mitarbeitern im Jahr 2000 ist die BASF eines der weltweit führenden Chemieunternehmen. Die BASF richtet ihr Handeln am Leitbild der nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung, Sustainable Development, aus. Die BASF ist börsennotiert in Frankfurt (BAS), London (BFA), Zürich (BAS), Paris (BA) und New York (BF). Im Internet findet man die BASF unter www.basf.de.
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