Bundesamt für Landesversorgung
Ernährungssicherung für die Schweiz: Eine Herausforderung in der globalisierten Welt
Bern (ots)
In einer Zeit zunehmenden internationalen Handels ergeben sich neue Herausforderungen für die Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln. Eine sichere Versorgung kann nur erreicht werden mit einer aktualisierten Strategie und einer eingespielten Organisation. Die Strategie basiert auf einer umfassenden Risikoanalyse, akzeptierten Zielen und zuverlässigen Instrumenten. Zuständig für die Ernährungssicherung ist das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL). An einer Medienorientierung in Bern wurde die Strategie im Bereich Ernährung vorgestellt. Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten profitieren heute von einem vielfältigen Nahrungsmittelangebot aus aller Welt. Sie erwarten Sicherheit nicht nur bezüglich gesunder Produktion, sondern auch hinsichtlich ununterbrochener Versorgung in Krisenzeiten. Für die Ernährungssicherung braucht es einerseits eine flexible Strategie und andererseits eine eingespielte Organisation. Die Strategie basiert auf den drei Elementen Risikoanalyse, Zielfestsetzung und Umsetzungsinstrumente. Bei der Organisation der Ernährungssicherung ist es unerlässlich, die Lebensmittel-Importeure, Inlandproduzenten und alle Handelsstufen zu integrieren.
Ernährungssicherung ist auch heute aktuell
Zuständig für die Sicherheit der Versorgung ist das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL). Der neue Delegierte für die wirtschaftliche Landesversorgung, Kurt Streiff, betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit in diesem sensiblen Gebiet. Er hielt fest, dass die Versorgungssicherheit in der Ernährung nur im Rahmen einer gesicherten Versorgung auch bei Energie, Transporten, Know-how sowie Informations- und Kommunikationstechnologie funktionieren kann. Um alle diese Bereiche kümmert sich deshalb die wirtschaftliche Landesversorgung.
Gerold Lötscher, Geschäftsstellenleiter des Bereichs Ernährung im Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung, stellte in einer Risikoanalyse fest, dass die Nahrungsmittelversorgung von überall auf der Welt her ihre Kehrseite hat: Einen kleinen Vorgeschmack haben uns die Katastrophe von Tschernobyl oder vor kurzem Maul- und Klauenseuche sowie BSE geliefert. Aufgrund des weltweiten Handels erstaunt nicht, wie rasch und unkontrolliert sich heute ein schädigendes Ereignis ausbreitet und sich auch in der Schweiz auf die Ernährungssicherung auswirken kann.
Instrumente garantieren mindestens 2'300 kcal pro Person und Tag
Die Ziele, die der Staat zur Sicherung der Ernährung verfolgt, sind Mindeststandards in Bezug auf das Ernährungsniveau, ausgedrückt in Kalorien pro Tag und Person. Gefordert ist eine Gleichbehandlung aller Konsumenten. Für die ersten sechs Monate einer Versorgungskrise werden die Massnahmen detailliert vorbereitet.
Der Chef des Bereichs Ernährung und Direktor des Bundesamts für Landwirtschaft, Manfred Bötsch, unterstrich die Bedeutung, globalen Risiken mit verschiedenen Umsetzungsinstrumenten flexibel begegnen zu können. Das nötige Angebot in einer Versorgungskrise kann durch Kooperation mit dem Ausland, aus den Erträgen der Inlandproduktion oder aus dem Einsatz aus Nahrungsmittel-Pflichtlagern erreicht werden.
Modernste Informatik hilft bei der Entscheidungsfindung Prof. Dr. Pius Hättenschwiler, Departement für Informatik der Universität Fribourg, brachte eine weitere bedeutende Fragestellung der Ernährungssicherung zur Diskussion: Wie lässt sich das Ausmass der heute geforderten, konkreten Vorbereitungsmassnahmen ermitteln und wie werden die Instrumente im Hinblick auf einen Einsatz aufeinander abgestimmt? Für solche Optimierungsaufgaben kommen moderne Informatiklösungen zum Einsatz. So genannte entscheidungsunterstützende Systeme werden künftig noch vermehrt Entscheide der Behörde unterstützen und damit tragfähigere Lösungen für die Ernährungssicherheit errechnen.
Kontakt:
Gerold Lötscher, Geschäftsstellenleiter des Bereichs Ernährung im
BWL, Tel. +41 31 322 21 98, Internet: www.bwl.admin.ch