Bundesamt für Landesversorgung
Förderung der Schweizer Hochseeflotte
Bern (ots)
Mit einer Erneuerung des Bürgschaftsrahmenkredits von maximal 600 Mio Franken will der Bundesrat in den nächsten zehn Jahren die Schweizer Handelsflotte im Interesse einer gesicherten Versorgung fördern. Dies beantragt er den eidgenössischen Räten mit einer Botschaft zu einem entsprechenden Bundesbeschluss.
Durch die Gewährung von Bundesbürgschaften gegenüber Darlehensgebern soll die Finanzierung von Frachtschiffen erleichtert werden. Ohne diese Unterstützung hätte die Schweizer Hochseeflotte in der weltweit hoch subventionierten Seeschifffahrt kaum eine Ueberlebenschance. Damit knüpft der Bundesrat an frühere erfolgreiche Förderungsprogramme an, mit denen er Ende der Vierziger Jahre die Flotte zunächst mit eigenen Darlehen und seit 1959 mit Bürgschaften unterstützte.
Das finanzielle Risiko hat sich für den Bund als äusserst günstig erwiesen, hat er doch in all den Jahren noch nie einen Franken verloren. Mit dem letzten Bürgschaftsprogramm sind mehr als 20 Einheiten finanziert worden, wodurch die Flotte modernisiert und ihr Durchschnittsalter auf knapp vier Jahre gesenkt werden konnte. Zur Zeit verfügt die Schweizer Flotte über 24 Schiffe mit 887'850 Tonnen (DWT) Tragkraft und einer halben Million Bruttoregistertonnen, die von sechs Reedereien betrieben werden. Der grösste Teil der Schiffe sind Trockengutfrachter der Panamax- und Handymax-Klasse mit einer Tragkraft zwischen 43'600 - 75'500 DWT. Daneben verfügt die Flotte über sechs kleinere containerfähige Combifrachter, zwei Chemikalien- sowie neuerdings über einen Spezialtanker für petrochemische Produkte.
Bei einer Verknappung der Handelstonnage in einem Krisen- oder Kriegsfall stünde die Flotte der Landesregierung zur Sicherung der Versorgung mit lebenswichtigen Nahrungsmitteln, Energieträgern, industriellen Rohstoffen, Halb- und Fertigprodukten sowie für die schweizerische Exportwirtschaft zur Verfügung. Angesichts rapide abnehmender Betriebsvorräte in Handel und Industrie und eines hohen Grades an internationaler Arbeitsteilung in Folge eines scharfen wirtschaftlichen Wettbewerbs kommt den Seetransporten eine steigende Bedeutung zu. Für ein hoch industrialisiertes Binnenland wie die Schweiz am Ende der Versorgungskette ist deshalb die Sicherstellung einer eigenen Hochseetonnage unverzichtbar.
Botschaft
http://www.evd.admin.ch/pdf/BUERGSCHAFTSRAHMENKREDITS_BOTSCHAFT_defin itiv_D.pdf
Kontakt:
Michael Eichmann, Chef Sektion Recht, Bundesamt für
wirtschaftliche Landesversorgung, Tel. +41 31 322 21 58