Drei Viertel weniger Stau dank Lastwagenfahrverbot
Altdorf (ots)
Dürfen keine Lastwagen mehr durch den Gotthard-Strassentunnel fahren, verringern sich die Staus erheblich. Das zeigt eine Untersuchung des Verkehrsplanungsbüros "metron".
Die Lastwagen machen am Gotthard rund 16 Prozent des Verkehrs aus. Ein Lastwagen ist viel länger als ein Auto und braucht einen grösseren Sicherheitsabstand. Deshalb wird ein Stau umso länger, je mehr Lastwagen dabei sind. Entsprechend positiv beeinflusst ein Fahrverbot für Lastwagen im Gotthard-Strassentunnel die Staus.
Laut der metron-Studie, welche die Alpen-Initiative veranlasst hat, erreicht die Gesamtdauer der Staus auf der Nordrampe bei einem Lastwagenfahrverbot nur noch ein Viertel der heutigen Werte. Auch die Gesamtlänge aller Staus sinkt auf ein Viertel. Zudem würde sich die mittlere Dauer der verbleibenden Staus von 8 auf 4,3 Stunden reduzieren, die mittlere Staulänge ginge von 5,4 auf 3,1 Kilometer zurück. Insbesondere die Situation bei langen Staus würde sich entschärfen: Sowohl auf der Nord- wie auch auf der Südrampe gäbe es nur noch wenige Staus mit einer Länge von über 7 Kilometern. "Der Nutzen eines LKW-Fahrverbots im Gotthardtunnel kann daher in Bezug auf die Stausituation als beträchtlich bezeichnet werden", sagt Peter Marti von "metron".
Eine repräsentative Umfrage des Instituts Link hatte 2010 ergeben, dass 79 Prozent der Bevölkerung ein Lastwagenverbot im Gotthardtunnel befürworten, falls es eine Alternative gibt; im Tessin stehen sogar 90 Prozent der Befragten hinter einem Verbot. Die Alternative für Lastwagen ist ab 2017 bereit, wenn der NEAT-Basistunnel eröffnet ist. Dabei plant der Bund, während der Sanierung des Strassentunnels im NEAT-Basistunnel einen LKW-Verlad einzurichten. Die Reduktion der Staus ist für die Alpen-Initiative mit ein Grund, weshalb der Verlad nach der Sanierung aufrechterhalten werden soll. Dieses System würde zudem die Sicherheit auf der gesamten A2 zwischen Erstfeld und Biasca markant erhöhen.
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