Eurowings beweist Kontinuität auch in der Krise: Gewinn auf Vorjahreshöhe - Passagierzahl konnte gesteigert werden - "Bilderbuchstart" für Germanwings
Düsseldorf/Dortmund (ots)
Mit neuen Geschäftsmodellen und einer niedrigen Kostenstruktur der weltweiten Luftfahrtkrise trotzen: Auch in einem sehr schwierigen Jahr der zivilen Luftfahrt ist die Eurowings Luftverkehrs AG als eine der führenden europäischen Regionalfluggesellschaften im Geschäftsjahr 2002 weiter auf Kurs geblieben. Wie Friedrich-Wilhelm Weitholz, Vorstandsvorsitzender der Eurowings Luftverkehrs AG, am Dienstag in Düsseldorf auf der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens mitteilte, konnte die Eurowings-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002 rund 3,8 Millionen Fluggäste befördern. Damit flog die Airline erneut einen Passagierrekord ein und steigerte gleichzeitig den Umsatz um 124 Millionen Euro (27 Prozent) auf über 584 Millionen Euro. Friedrich-Wilhelm Weitholz: "Wir haben ein Ergebnis eingeflogen, mit dem wir insbesondere auch im aktuellen Umfeld zufrieden sein können. Allerdings werden wir angesichts der globalen Krise ein ähnlich positives Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr 2003 ohne nachhaltige Massnahmen zur weiteren Kostensenkung voraussichtlich nicht erzielen können".
Das operative Ergebnis wies im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002 einen Überschuss in Höhe von 12,8 Millionen Euro aus. Es übertraf damit den Wert aus dem Geschäftsjahr 2001 um 13,9 Millionen Euro. Insgesamt wurde ein Vorsteuerergebnis in Höhe von 8,1 Millionen Euro(Vorjahr: 4,7 Millionen Euro) erzielt. Die steuerliche Belastung fiel im Geschäftsjahr 2002 mit 2,8 Millionen Euro deutlich höher aus als im Vorjahr, so dass der Jahresüberschuss 5,3 Millionen Euro beträgt. "Durch eine frühzeitige Weichenstellung, ein drastisches internes Kostensenkungsprogramm und die Erschliessung neuer Geschäftsmodelle ist es uns im Jahr 2002 gelungen, erfolgreich gegen den allgemeinen negativen Trend in der zivilen Luftfahrt anzufliegen", sagte Friedrich-Wilhelm Weitholz.
"Wir verkennen allerdings nicht, dass unser Erfolg zu einem bedeutenden Teil von der Geschäftsentwicklung bei unserem Partner Deutsche Lufthansa abhängig ist. Sollte sich der Markt nicht erholen und das wirtschaftliche Umfeld für die Luftfahrtindustrie nicht verbessern, werden wir bei Eurowings gezwungen sein, schnellstens weitere Massnahmen zur Anpassung an die veränderte Beschäftigungssituation zu ergreifen", fügte der Eurowings- Vorstandsvorsitzende hinzu.
Nach den Worten von Friedrich-Wilhelm Weitholz konnte Eurowings im vergangenen Geschäftsjahr mit dem konsequenten Engagement im europäischen Regionalflugverkehr und dem erfolgreichen Einstieg der Tochtergesellschaft Germanwings in den Markt der europäischen Low Cost-Airlines die passenden Antworten auf die derzeitige Krise in der Airline-Industrie, aber auch auf die zunehmende Kundensegmentierung auf der europäischen Kurzstrecke finden.
"Das Ergebnis der Eurowings-Gruppe für das Geschäftsjahr 2002 ist zudem ein überzeugender Beweis für die erfolgreiche Kooperation mit der Deutschen Lufthansa AG und zeigt eindrucksvoll, wie sich auch in der gegenwärtigen angespannten wirtschaftlichen Situation intelligente Geschäftsmodelle erfolgreich umsetzen lassen. Mit Unterstützung unserer Mitarbeiter sind wir auf dem besten Weg, das Regionalfluggeschäft von Eurowings zu einer flexiblen, kostenseitig attraktiven Produktionsplattform im Lufthansa-Verbund zu entwickeln und gleichzeitig Germanwings als eine der führenden No Frills- Fluggesellschaften in Europa zu positionieren", fügte Friedrich- Wilhelm Weitholz hinzu.
"Mit der erfolgreichen Umsetzung unseres internen Effizienzprogramms Line Check haben wir bereits unter Beweis gestellt, wie sich die Kostensteigerungen kontern lassen, mit denen wir durch die drastische Steigerung zum Beispiel der Versicherungsprämien sowie der Gebühren der Flugsicherungsbehörden konfrontiert werden", sagte Friedrich-Wilhelm Weitholz.
Auch das Geschäftsjahr 2003 stellt nach Einschätzung des Eurowings-Vorstandsvorsitzenden weiterhin eine grosse Herausforderung dar. "Die von der wirtschaftlichen Rezession, den Folgen des Irak-Krieges und den noch nicht abzuschätzenden Konsequenzen aus der akuten Atemwegserkrankung SARS geprägte Situation wird uns erneut zwingen, weitere Massnahmen zu ergreifen, um auf die veränderte Beschäftigungssituation zu reagieren.
Eurowings überprüft laufend ihr gesamtes Streckennetz und passt es den veränderten Bedingungen unter anderem durch Kapazitätsreduzierungen und den flexiblen Einsatz seiner Flotte an. Routen, die nicht profitabel zu bedienen sind, müssen im Interesse der Wirtschaftlichkeit des Gesamtunternehmens letztlich aufgegeben werden." Friedrich-Wilhelm Weitholz: "Wir haben unter dem Namen Changing Wings bereits ein zweites Effizienzprogramm initiiert, um möglichst früh gegensteuern zu können." Mit dem ersten Effizienzprogramm Line Check konnte sich Eurowings bereits im vergangenen Jahr ein Potenzial von 14 Millionen Euro erschliessen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002 stieg die Bilanzsumme um 10,1 Prozent auf 260,3 Millionen Euro. Der operative Cashflow wurde von zehn Millionen Euro um 29,4 Millionen Euro wesentlich erhöht und erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr 39,4 Millionen Euro. Die Nettokreditverschuldung ging um 41,7 Millionen Euro auf 62,9 Millionen Euro zurück. Im Jahr 2002 hat die Eurowings-Gruppe die Zahl der angebotenen Sitzkilometer um elf Prozent auf 3.851 Millionen steigern können. Dieses erhöhte Angebot wurde vom Markt angenommen. Damit blieb der Sitzladefaktor mit 61,5 Prozent etwa konstant.
2002 beschäftigte die Eurowings AG im Durchschnitt 1.754 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das waren 91 mehr als im Jahr zuvor. Dem leichten Rückgang bei den Mitarbeitern im Regionalflugbereich begegnete das Unternehmen mit einem personellen Ausbau bei seinem Tochterunternehmen Eurowings Flug GmbH, die im Herbst 2002 in die Germanwings GmbH umbenannt wurde. "Wir müssen jedoch noch schlanker werden und auf allen Ebenen des Unternehmens den Grad der Flexibilität noch weiter erhöhen, um die gegenwärtige Krise meistern zu können", fügte der Eurowings-Vorstandsvorsitzende hinzu. Bei der Weiterentwicklung ihrer Flugzeugflotte setzt Eurowings weiterhin konsequent auf den Austausch der Turboprop-Flugzeuge gegen Jets. Derzeit betreibt die Gesellschaft insgesamt 53 Flugzeuge. Die Mittelstreckenjets vom Typ Bombardier CRJ 200, die seit zwei Jahren von Eurowings eingesetzt werden, haben ihre Bewährungsprobe bestanden. Im Jahr 2002 wurde die Bombardier-Flotte auf zehn Flugzeuge erweitert. Im weiteren Flottenerneuerungsplan sollen weitere Turboprop-Flugzeuge durch Jets ausgetauscht werden.
Im Oktober 2002 ist Eurowings mit der Marke Germanwings ein exzellenter Eintritt in das neue Geschäftsfeld der No Frills-Airlines gelungen. Nach den Worten von Friedrich-Wilhelm Weitholz verläuft der Aufbau der neuen Gesellschaft nach Plan. Durch attraktive Preisaktionen sei die anfänglich bereits zufriedenstellende Auslastung der Flugzeuge weiter nachhaltig gesteigert worden. So lag die Auslastung im traditionell schwach gebuchten Januar bei 78 Prozent. Wenn sie auch in den Folgemonaten saisonal bedingt leicht zurückging, zieht sie seit einigen Wochen wieder stark an. Gebremst wurde die Reiselust der Deutschen durch die schwache Konjunktur und kurzfristig auch durch den Ausbruch des Irak-Krieges. Friedrich-Wilhelm Weitholz: "Germanwings ist zweifellos eine der erstaunlichsten Erfolgsgeschichten der zivilen Luftfahrt in Deutschland gelungen, mit der wir genau den Zeitgeist getroffen haben. Wir sind äusserst zuversichtlich, uns mit Germanwings langfristig unter den Top-Airlines dieses Marktsegmentes positionieren zu können".
Im aktuellen Sommerflugplan 2003 bedient Germanwings bereits 20 europäische und innerdeutsche Destinationen ab Köln/Bonn. Ab dem 18. Juni wird Athen als 21. Ziel hinzu kommen. Nach nur vier Monaten Flugbetrieb war Germanwings in Nordrhein-Westfalen bei der wichtigen Zielgruppe der Geschäftsreisenden die bekannteste Low Cost-Airline. Germanwings werde als der Premiumanbieter unter den preisaggressiven Airlines wahrgenommen, so der Vorstandsvorsitzende.
Nach den Worten von Friedrich-Wilhelm Weitholz wird der Passagier in Zukunft noch stärker auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achten und nicht nur im neuen No Frills-Segment nach stark ermässigten Preisen suchen. Auch Eurowings hat sich bereits mit seinem neuen Tarifsystem auf die Wünsche der Passagiere eingestellt. Die Preissteuerung, die Eurowings analog zur Lufthansa eingeführt habe, bringe dem Kunden mit Tarifen ab 92 Euro für den Hin- und Rückflug deutliche Preisvorteile und biete mehr Flexibilität durch die neu eingeführte Kombinationsmöglichkeit unterschiedlicher Tarife für den Hin- und Rückflug. Die Airline könne so die Auslastung optimieren und den Marktanteil gegenüber erdgebundenen Verkehrsmitteln wie Auto und Zug steigern.
Kontakt:
Heinz Joachim Schöttes
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