economiesuisse - Post: Marktöffnung bringt Tarife unter Druck
economiesuisse zu den angekündigten Tarifsenkungsmassnahmen der Post
Zürich (ots)
Endlich zeigen die schrittweise Postmarktöffnung und der Druck der Wirtschaft erste Wirkungen: Die Schweizerische Post krebst mit angekündigten Tariferhöhungen zurück. Sie verzichtet auf die Überwälzung der ab dem 1. Juli 2009 neu geschuldeten Mehrwertsteuer auf Briefe und senkt vereinzelte Tarife, insbesondere für Grossbriefe.
Ein längst überfälliger erster zaghafter Schritt wird damit Realität. Es kann sich jedoch dabei erst um einen Anfang handeln. Nach wie vor bezahlen Schweizerinnen und Schweizer gerade für die leichten Briefe, trotz seit Jahren steigenden Briefmengen, im europäischen Vergleich beinahe die höchsten Tarife. Die Kunden werden vom allmählich entstehenden Druck des Marktes auch im Postsektor in Zukunft noch stark profitieren.
Inakzeptabel für die Wirtschaft sind allerdings die gleichzeitig stillschweigend angemerkten Tariferhöhungen für schwerere Massensendungen. Angesichts der morgen bevorstehenden Kommunikation eines Konzerngewinns, der zum fünften Mal in Folge über 800 Mio. Franken liegen dürfte, sind jegliche Erhöhungen fehl am Platz. Im Gegenteil: In den vergangenen Jahren wurden über 1000 klassische Poststellen geschlossen, was der Post erhebliche Einsparungen ermöglichte. Die Kunden partizipierten daran bisher nie in Form von Tarifsenkungen. Alleine durch die kürzlich erfolgte Eröffnung der neuen Briefsortierzentren stehen weitere jährliche Einsparungen von 170 Mio. Franken bevor. Die Wirtschaft verlangt, dass künftig entsprechende Produktivitätsfortschritte den Kunden als Tarifsenkungen weitergegeben werden. Auch die nun lediglich um ein Jahr aufgeschobene Anpassung der Pakettarife ist unter diesem Titel inakzeptabel: auf diese Massnahme muss die Post definitiv verzichten.
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