economiesuisse - Wirtschaft engagiert sich für zuverlässige Energieversorgung Resolution des Vorstandsausschusses von economiesuisse
Zürich (ots)
In der aktuellen Energiediskussion besteht die Gefahr, dass überhastete Entscheide gefällt werden, ohne die Folgen für die Bevölkerung zu berücksichtigen. 60 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs entfallen auf die Unternehmen und ihre Arbeitsplätze. Eine sichere, zuverlässige, wettbewerbsfähige, unabhängige und klimaschonende Energie- und Stromversorgung ist eine Schicksalsfrage für hiesige Firmen und den Werkplatz Schweiz. Dieser Standortvorteil darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Der Vorstandsausschuss von economiesuisse hat deshalb an seiner heutigen Sitzung die nachfolgende Resolution mit den Hauptanliegen der Schweizer Wirtschaft einstimmig verabschiedet.
1.Die Schweizer Wirtschaft würdigt die Besorgnis, die in der Debatte breiter Bevölkerungskreise um die aus Fukushima zu ziehenden Konklusionen zum Ausdruck kommt. Sie ist jedoch auf eine sichere, zuverlässige, wettbewerbsfähige und klimaschonende Stromversorgung angewiesen. Es darf daher nicht zu überstürzten, unkorrigierbaren und unrealistischen Entscheiden kommen, die die Versorgungssicherheit und die Wirtschaftlichkeit der Stromversorgung unseres Landes gefährden. Die Auslandsabhängigkeit darf wegen der sich abzeichnenden Versorgungsengpässe im umliegenden Ausland nicht weiter erhöht werden. 2.Bleiben die Bewilligungsverfahren für die auslaufenden Kernkraftwerke blockiert, so führt kein Weg am Bau einer erhöhten Zahl von Gaskombikraftwerken als Übergangslösung vorbei. Die Kompensation des zusätzlichen CO2-Ausstosses muss aus Effizienz- und wirtschaftlichen Gründen zu einem wesentlichen Teil im Ausland erfolgen können. 3.Es ist eine Schweizer Gesamtenergiestrategie zu entwickeln, die es erlaubt, die kurzfristigen Entscheidungen mit den langfristigen Notwendigkeiten und Chancen in Einklang zu bringen. Sie soll die Wirtschaftlichkeit, die Versorgungssicherheit, ökologische und Risikokriterien miteinander in Einklang bringen und die Standortattraktivität gewährleisten. Die Gesamtenergiestrategie soll Wettbewerb und Innovation als massgebliche Motoren der Entwicklung respektieren. 4.Für die Versorgungssicherheit sind auch der Ausbau von erneuerbaren Energien, eine weitere Steigerung der Energieeffizienz und internationale Stromabkommen notwendig. Trotz Umsetzung dieser Massnahmen bleibt der Bau der notwendigen Kraftwerkkapazitäten aber unverzichtbar. Dabei muss die Option Kernenergie, insbesondere mit Blick auf ihre weitere technologische Entwicklung, offen bleiben. 5.Die Konkurrenzfähigkeit der Schweiz und ihrer Arbeitsplätze - die bereits mit dem hohen Frankenkurs leidet - muss das zentrale Element der Energiepolitik sein.
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