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SNF: Bild der Forschung: Neuartiges Mikroskop erlaubt ungekannte Einblicke in Muskelzellen

SNF: Bild der Forschung: Neuartiges Mikroskop erlaubt ungekannte Einblicke in Muskelzellen
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Bern (ots)

- Hinweis: Bildmaterial wird über Keystone durch Photopress
     verbreitet und steht zum kostenlosen Download bereit unter:
     http://www.presseportal.ch/de/pm/100002863 -
Wie Kalziumionen die Muskelkraft kontrollieren
Unter dem so genannten TIRF-Mikroskop werden Kalziumionen 
sichtbar, die durch die Zellhülle in Muskelzellen einströmen. Worin 
sich gesunde von kranken Muskelzellen unterscheiden, erscheint dank 
dieses neuartigen, mit Hilfe von Fördergeldern des Schweizerischen 
Nationalfonds (SNF) erstandenen Mikroskops in einem ungekannten 
Licht.
Kalziumionen spielen in den Muskelzellen eine entscheidende Rolle:
Wenn sie sich ansammeln, signalisieren sie den Muskelzellen, dass sie
Arbeit zu verrichten haben und sich also zusammenziehen sollen. 
Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass sich eine Vielzahl von 
unterschiedlichen Muskelerkrankungen auf Störungen des 
Kalziumhaushalts von Muskelzellen zurückführen lassen. Überschreiten 
die Kalziumionen, wie beispielsweise beim Hitzschlag (oder in der 
Fachsprache: maligne Hyperthermie), eine kritische Konzentration, 
lösen sie eine unkontrollierte Muskelreaktion aus, die tödlich enden 
kann. Denn Muskelzellen entwickeln Hitze und sterben schliesslich ab,
wenn sie zu lange aktiviert bleiben.
Grundsätzlich gelangen Kalziumionen auf zwei verschiedenen Wegen ins 
Innere der Zelle: Sie werden entweder von innen aus den 
Speicherkammern der Muskelzellen freigesetzt oder von aussen durch 
die Zellhülle geschleust. Die Vorgänge an der Zellhülle untersucht 
Susan Treves am Departement Biomedizin der Universität Basel mit 
Hilfe eines neuartigen Geräts, dem so genannten TIRF-Mikroskop (TIRF 
steht für Total Internal Reflection Fluorescence). Es macht sich den 
Umstand zunutze, dass schräg einfallende Lichtstrahlen an optischen 
Grenzflächen totalreflektiert werden. Dadurch bleibt der Lichtstrahl 
im Glas des Objektträgers gefangen, und nur die im direkten Kontakt 
mit dem Objektträger stehende Zellhülle wird beleuchtet.
So hat Susan Treves nachgewiesen, dass mehr Kalziumionen von aussen 
in Muskelzellen von Patienten mit Muskelerkrankungen einströmen als 
in Muskelzellen von gesunden Personen. Dadurch gilt - neben der 
bereits bekannten unterschiedlichen Freisetzung aus den 
Speicherkammern - nun auch der veränderte Kalziumionenfluss durch die
Zellhülle als eine mögliche Ursache von Muskelerkrankungen. Diese 
scheinen somit auf mehreren Faktoren zu beruhen. Dies rückt die 
Vorstellung eines einzelnen Medikamentes, mit dem alle 
Muskelerkrankungen geheilt werden können, in die Ferne. Umso 
wichtiger ist das genauere Verständnis des Kalziumhaushalts von 
Muskelzellen aber für die Entwicklung von inskünftigen 
massgeschneiderten Therapien.
Der Text und das Bild (in hoher Auflösung) können auf der 
Internetseite des Schweizerischen Nationalfonds heruntergeladen 
werden unter: www.snf.ch > Medien > Bild der Forschung

Kontakt:

Dr. Susan Treves
Departement Biomedizin
Universitätsspital Basel
Hebelstrasse 20
4031 Basel
Tel.: +41 61 265 23 73
E-Mail: susan.treves@unibas.ch

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