11. A.Vogel-Preis 2007: Auszeichnung für Prof. Dr. Beat Meier für sein Engagement für die Phytotherapie
Roggwil (ots)
Der mit 10'000 Schweizer Franken dotierte A.Vogel-Wissenschafts-preis für Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Phytotherapie wird 2007 zum 11. Mal verliehen. Im zehnten Jahr des Bestehens des Preises zeichnet die Jury Prof. Dr. Beat Meier, Pharmazeut, Forscher, Hochschuldozent, Gründungsmitglied und heute Geschäftsführer der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft für Phytotherapie (SMGP), für sein Lebenswerk aus.
"Im Mittelpunkt meiner Arbeit stand immer der Qualitätsaspekt - die pharmazeutische Qualität, die Herstellung und die Analytik. Dies um die Wirksamkeit pflanzlicher Arzneimittel zu sichern." Der A.Vogel-Preisträger 2007 hat seine Lebensaufgabe nicht der Erforschung einer einzelnen Pflanze und ihren Wirkstoffen gewidmet. Als Hochschul-Dozent, Gründungsmitglied und heutiger Geschäftsstellenleiter der SMGP setzt er sich vielmehr umfassend dafür ein, dass die Pflanzenheilkunde auch in Zukunft als wissenschaftliche Disziplin in der modernen Medizin anerkannt werden kann.
Dozent und Forscher
"Ich bin Pharmazeut", meint der 1949 in Schaffhausen geborene A.Vogel-Preisträger und ergänzt: "Ich entschied mich für die Pharmazie, weil damals Botanik und Biologie im Studium zentrale Fächer waren. Die Arzneipflanzen haben mich dann nicht mehr losgelassen." Der Dozent für Phytopharmazie an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW in Wädenswil kann auf eine lange akademische Laufbahn und eine erfolgreiche Tätigkeit in der pharmazeutischen Industrie zurückblicken. Schon die Dissertation des jungen Forschers wurde an der ETH Zürich mit der Silbermedaille ausgezeichnet. 1988 habilitierte er an der ETH im Fachbereich Pharmakognosie/Phytochemie. Im gleichen Jahr zeichnete ihn die Gesellschaft für Arzneipflanzenforschung (GA) mit dem Egon-Stahl-Preis aus. 1993 wurde ihm der Titel eines Professors (Titularprofessor) der ETH Zürich verliehen. Es folgte der Rudolf Fritz Weiss-Preis 1998. Seit zwei Jahren ist er Professor an der ZHAW in Wädenswil.
Langjährige Tätigkeit für die Industrie
1988 übernahm der diesjährige A.Vogel-Preisträger die Aufgabe des Forschungsleiters in einem pharmazeutischen Unternehmen - im Nebenamt blieb er der Akademie verbunden mit Lehraufträgen an der ETH Zürich und an der Universität in Basel an den jeweiligen Instituten für Pharmazeutische Wissenschaften. Bis Ende 2004 entwickelte er zahlreiche pflanzliche Arzneimittel und brachte sie mit seinem Team in der Schweiz und in verschiedenen anderen Ländern zur Zulassung. Eines seiner Lieblingsprojekte in dieser Zeit war die Lancierung eines Mönchspfeffer-Produktes - dies nicht zuletzt dank der von ihm initiierten, erfolgreichen Zusammenarbeit von Hochschule und Industrie. Am gleichen Projekt war übrigens auch Daniel Berger, der A. Vogel-Preisträger des Jahres 1998, massgeblich mitbeteiligt.
SMGP: Phytotherapie ein Bestandteil der modernen Medizin Beat Meier ist Gründungsmitglied der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft für Phytotherapie, die heute fast 600 Mitglieder vereint: "Die Aufgabe der SMGP ist es, die Phytotherapie als Disziplin einer modernen Medizin zu erhalten. Die Anerkennung der Phytotherapie in der Schweiz ist im Vergleich zu anderen Ländern gross, und es war immer möglich, wenn auch mit rasant steigendem Aufwand, innovative pflanzliche Arzneimittel zur Zulassung zu bringen. Weil pflanzliche Arzneimittel Vielstoffgemische sind, musste die Gesellschaft in letzter Zeit immer wieder zu Risiken der Phytotherapie Stellung nehmen. Es wird ein unbekanntes Interaktionspotential vermutet, wenig geeignete Tests verdächtigen Einzelsubstanzen, toxisch oder carcinogen zu sein. Die Übertragung solcher Befunde auf die Pflanzen erfolgt dann rasch. Das ist Unsinn. Da hat man irgendwie das Mass verloren, insbesondere bei Arzneimitteln, die eine lange Tradition haben. Immerhin kann in letzter Zeit eine differenziertere Betachtungsweise festgestellt werden."
Alfred Vogel ist modern
Professor Meiers Auffassung von der Pflanze als Ganzes ist derjenigen Alfred Vogels sehr verwandt. So sagt er beispielsweise: "Ich finde es sehr schade, dass die Studien von Johann Wolfgang Goethe und von Adolf Portmann zur Metamorphose in der modernen Wissenschaft kaum mehr präsent sind. Das Verständnis für die Komplexizität pflanzlicher Arzneimittel wäre auf dieser Basis sicher viel grösser."
Die Verdienste des Preisstifters und Naturheilkunde-Pioniers Alfred Vogel (1902 - 1996) würdigt der A.Vogel-Preisträger so: "Vogels grosse Leistung ist, dass er den therapeutischen Aspekt im modernen Sinn einbrachte. Seine Darstellung der Krankheitsbilder ist vom Verständnis her modern, seine phytotherapeutischen Ansätze werden von der aktuellen Forschung bestätigt."
Kontakt:
A.Vogel/Bioforce AG
Clemens Umbricht
E-Mail: c.umbricht@bioforce.ch
Tel.: +41/71/335'66'80
Internet: www.avogel.ch