Klartext zur Situation in der Medienlandschaft - Jahresmeeting SWA
Zürich (ots)
Mit rund 250 Teilnehmern, darunter 19 neue Mitglieder, verzeichnete das Jahresmeeting 2005 des Schweizer Werbe-Auftraggeberverbandes im Hotel Park Hyatt in Zürich einen neuen Rekord. Die Gäste bekamen nicht nur vier höchst interessante Vorträge zu hören, sondern auch deutliche Worte von Präsident Gérard Stalder.
"Das neue RTVG wird für die Wirtschaft keine wesentlichen neuen Probleme schaffen, einige Probleme tatsächlich lösen - und die meisten bestehen lassen: Das Gebührensplitting wird genehmigt. Werbung für Bier, Wein und Obstwein bei den Privatstationen wird erlaubt - aber leider nicht bei der SRG. Das Ausland wird sich also weiterhin über die vielen Werbegelder aus der Schweiz freuen können. Die SRG bekommt weniger Geld, darf noch immer keine Radiowerbung machen - und fragt sich, wie sie ihren "service public" finanzieren soll."
Stalders Kritik richtete sich aber vor allem gegen das faktische Oligopol der Presse: "Die vielgelobte Medienvielfalt als Ausdruck des helvetischen Föderalismus ist das Zeitungspapier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt wird - denn in Wirklichkeit haben wir in der deutschen Schweiz ein Oligopol von Ringier, NZZ, Tamedia, Basler Zeitung und Espace und in der Westschweiz schon quasi ein Monopol der Edipresse und der mit ihr verbundenen Publigroupe. Dagegen können wir nichts tun. Aber wir müssen und werden uns dagegen wehren, dass die Zeitungsverleger ihre Machtposition dazu ausnutzen, die im Vergleich zum Ausland ohnehin schon hohen Insertionspreise laufend weiter zu erhöhen."
Vor allem kämpft der SWA seit Jahren dafür, dass die Preise für Personalinserate und für andere Werbung endlich vereinheitlicht werden. Hier zeichnet sich immerhin ein Erfolg ab.
Sorgen bereitet den Werbeauftraggebern hingegen die zunehmende Einflussnahme der Medienunternehmen auf die Mediaagenturen, welche einer objektiven und zielgruppengerichteten Mediaberatung zuwiderläuft.
Moderiert von CASH-Chefredaktor Dirk Schütz begann anschliessend die Vortragsreihe der Referenten: Bernhard Adriaensen, ehemaliger Direktor der World Federation of Advertisers, sprach über den Imagezerfall der Werbung, die Herausforderungen der Selbstregulierung angesichts der EU-Gesetzgebung und über die Effizienz der Werbung. Marcel Meier, Solution Manager von Microsoft, erläuterte das Kommunikations- und Konsumationsverhalten im digitalen Zeitalter und die Verbindung von Fernsehen, Internet und Computer auf einer gemeinsamen Plattform.
Der Vortrag von Carlos Friedrich, Marketing Manager IKEA Schweiz lautete "IKEA: Kreative Ideen gewohnt anders einkaufen." Er zeigte eindrücklich, auf welch unkonventionelle - und sehr faire - Weise das Unternehmen kreative Leistungen auswählt und honoriert. Zum Abschluss stellte Dr. Wolfgang Wünsche, Managing Director der Beiersdorf AG, die weltweite Markenkompetenz des Unternehmens am Beispiel von Nivea dar - eine Erfolgsstory, die bereits 1911 begann.
Sämtliche Jahresberichte, Infos und Verlautbarungen des SWA finden sich auf der Homepage des Verbandes: www.swa-asa.ch
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