Freiburger Manifest für Palliative Care: Heute für wenige, morgen für alle
Bern (ots) Ueber fünfhundert Fachleute und Verantwortungsträger aus dem Gesundheitswesen bringen heute, 1. Februar 2001, ihr Engagement für die Förderung der Palliativbetreuung zum Ausdruck. Sie sind einer Einladung der Schweizerischen Gesellschaft für palliative Medizin, Pflege und Begleitung (SGPMP) und der Schweizerischen Krebsliga (SKL) gefolgt und setzen sich für das "Freiburger Manifest" ein, das innerhalb von fünf Jahren eine qualitativ hoch stehende Palliative Care in der ganzen Schweiz aufbauen will.
Am 1. Februar wird in Freiburg eine von der SGPMP und der SKL in Auftrag gegebene Studie über den Stand der Palliativbetreuung in der Schweiz vorgestellt. Sie zeigt, dass unheilbar Kranke in fast der Hälfte der Kantone keinen Zugang zu einer auf Palliativbetreuung spezialisierten Einrichtung haben. Auch das Angebot - und die Finanzierung - der Palliative Care zu Hause weist noch grosse Lücken auf, obschon die meisten Patientinnen und Patienten zu Hause sterben möchten. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die Begleitung von Kindern und Jugendlichen in einer Palliativsituation.
Moralisches Engagement für die Patientinnen und Patienten Das Freiburger Manifest wurde formuliert auf der Basis der Studienresultate über den Stand der Palliativbetreuung in der Schweiz. Eine noch zu bildende Strategiegruppe wird die Initiativen koordinieren, um sie in den kommenden fünf Jahren in die kantonalen Gesundheitssysteme zu integrieren. Die Gesundheitsfachleute sind aufgefordert, in einem multidisziplinären Team eine Betreuung anzubieten, welche die Autonomie und Lebensqualität der Patientin oder des Patienten respektiert, im Spital, ambulant und zu Hause. Sie setzen sich für die Ausarbeitung und Anwendung von Qualitätskriterien für die Ausbildung und die klinische Praxis ein. Die politischen Gremien sind eingeladen, die Anerkennung der Palliativbetreuung im Krankenversicherungsgesetz (KVG) zu unterstützen und ihren Einbezug in die Forschungsprogramme und die Ausbildung der künftigen Ärztinnen und Ärzte sowie der Pflegenden zu fördern.
Betreuung am Lebensende im Zentrum der Diskussionen Die Betreuung am Lebensende steht im Zentrum der aktuellen Sterbehilfe-Diskussion. Palliative Care leistet gerade hier - so die beiden Organisatorinnen der Konsensustagung in Freiburg (SGPMP und SKL) - einen wesentlichen Beitrag an die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen.
Kontakt:
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