Informationen zum Test für okkultes Blut - Empfehlungen der Krebsliga Schweiz
Bern (ots)
Die Krebsliga Schweiz (KLS) hat vor zwei Wochen die Pilotaktion "Darmkrebs nie?" lanciert. Die Bevölkerung soll praktische Anleitungen zur individuellen Standortbestimmung erhalten und dank besserem Wissensstand in der Fülle von Informationen und Empfehlungen mit dem Thema besser umgehen können. Nun wird von einer Firma Werbung gemacht für einen "Darmkrebstest", von dem sich die Krebsliga Schweiz klar distanziert.
Inhalt und Kernbotschaften der Schweizer Pilotaktion "Darmkrebs nie?" wurden von der KLS zusammen mit einer interdisziplinären Fachgruppe erarbeitet und stützen sich auf die aktuelle Fachliteratur. Es werden Informationen vermittelt, wie Darmkrebs entsteht, Präventionsmassnahmen werden erklärt, die wichtigsten Symptome aufgezeigt und es besteht die Möglichkeit, mit einem Fragebogen das eigene Risiko einzuschätzen. Diese Risikostratifizierung wurde gewählt, damit individuell massgeschneiderte Empfehlungen für allfällige medizinische Abklärungen gemacht werden können. Empfehlungen, welche Methoden sich für eine Vorsorgeuntersuchung am besten eignen, wurden nicht abgegeben, da dies individuell gewählt werden soll.
Nun informiert die Firma Vitest AG über einen "Darmkrebstest", der jährlich ab 45 Jahren gemacht werden solle. Die Krebsliga Schweiz distanziert sich von diesen Informationen, da der Test nur okkultes Blut, d.h. von Auge nicht sichtbares Blut erkennen kann und keinen Darmkrebs. Blut im Stuhl bedeutet nicht zwingend Darmkrebs. Flache Geschwülste und Polypen können kleinere Blutungen im Darm verursachen, die mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Blut im Stuhl kann ein Hinweis auf eine Vorstufe einer Darmkrebserkrankung sein. Kann, muss aber nicht, denn Blut kann auch von der Monatsblutung stammen, von Hämorrhoiden oder kleinen äusseren Hautverletzungen. Eine jährliche Untersuchung ab 45 Jahren ist gemäss aktueller Fachliteratur nicht sinnvoll.
Die Krebsliga Schweiz empfiehlt der Bevölkerung, sich bei Unsicherheiten im Zusammenhang mit Informationen der Firma Vitest beim Krebstelefon der Krebsliga Schweiz, bei Ihrem Apotheker / Ihrer Apothekerin oder bei Ihrem Arzt / Ihrer Aerztin die nötigen Zusatzinformationen zu holen.
Die Krebsliga hat im Rahmen eines Sponsorings mit der Firma Vitest AG zusammengearbeitet - diese Zusammenarbeit wurde nach diesen Vorkommnissen beendet.
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