Sonnencreme: Die Krebsliga Schweiz hält an ihren Empfehlungen fest
Bern (ots)
Die Krebsliga Schweiz hält nach der Veröffentlichung des Schlussberichts des Nationalen Forschungsprogramms "Hormonaktive Stoffe" (NFP 50) an ihren Empfehlungen in Sachen Sonnenschutz fest. Da ihre Schädlichkeit nicht erwiesen ist, bleibt Sonnencreme ein effizienter Schutz gegen UV-Strahlen. Zudem enthalten viele Produkte die umstrittene chemische Substanz nicht. Die Resultate des Nationalen Forschungsprogramms "Hormonaktive Stoffe: Bedeutung für Menschen, Tiere und Ökosysteme" (NFP 50) haben die Diskussion um bedenkliche UV-Filter wieder angefacht. Viele Konsumentinnen und Konsumenten sind verunsichert, ob sie sich nun mehr schaden, wenn sie sich mit Sonnencreme vor UV-Strahlung und Sonnenbrand schützen oder wenn sie darauf verzichten.
Dabei hat der Schlussbericht im Hinblick auf den umstrittenen chemischen UV-Filter 4-Methylbenzylidencampher (4-MBC) keine neuen Erkenntnisse gebracht. Es bleibt weiterhin unklar, ob von dem UV-Filter 4-MBC ein Gesundheitsrisiko für den Menschen ausgeht. In Tierversuchen wurde Ratten der UV-Filter im Futter beigemischt, oder die Tiere wurden in mit 4-MBC versetztes Olivenöl getaucht. In diesen Tests konnten bei den Ratten hormonähnliche Wirkungen gezeigt werden. Allerdings wirft das Studiendesign gravierende Fragen auf. Vertreter der Industrie, der Behörden und der Wissenschaft in der Schweiz und EU sind sich einig, dass das Gesundheitsrisiko von 4-MBC unklar ist und neu bewertet werden muss. Die Diskussion um den umstrittenen UV-Filter hat die Hersteller von Sonnencremes bereits vor Jahren veranlasst, 4-MBC nicht mehr zu verwenden.
Behörden und Berufsverbände sehen bei der bestimmungsgemässen Anwendung der zugelassenen UV-Filter keine Gefährdung für den Anwender. Die Empfehlung der Krebsliga Schweiz bleibt daher unverändert. Wer sich im Freien aufhält, sollte sich konsequent vor UV-Strahlen schützen. Das heisst, in der intensiven Mittagszeit von 11 bis 15 Uhr im Schatten bleiben und sich mit Hut, Textilien und Sonnenschutzmitteln schützen. Wer auf chemische UV-Filter verzichten möchte, findet im Handel Produkte mit physikalischen UV-Filtern (Titandioxid).
Für einen guten Sonnenschutz:
Während der Mittagszeit, wenn die Lichtintensität am stärksten ist (zwischen 11 Uhr und 15 Uhr), im Schatten bleiben.
Sich mit Hut, Textilien und Sonnenbrille schützen sowie Sonnenschutzmittel auftragen.
Wer auf chemische UV-Filter verzichten möchte, kann auf physische UV-Filter zurückgreifen (Titandioxid).
Die Krebsliga Schweiz ist eine privatrechtlich geführte nationale Organisation und dem Gemeinwohl verpflichtet. Sie ist als Verband organisiert und vereinigt 20 kantonale und regionale Ligen. Sie wird vorwiegend durch Spenden finanziert und arbeitet in der Forschungsförderung, in der Krebsprävention und für die Unterstützung Kranker. Sie feiert 2010 ihr 100-jähriges Bestehen. An ihrem Hauptsitz in Bern beschäftigt sie 80 meist teilzeitangestellte Mitarbeitende (Stand: Januar 2008).
Kontakt:
Nicole Bulliard
Kommunikationsbeauftragte Prävention
Tel. direkt: +41/31/389'91'57
E-Mail: nicole.bulliard@krebsliga.ch