Grösste Studie mit gastrointestinalen Stromatumor-Patienten zeigt, dass eine höhere Dosierung von Glivec(R) das progressionsfreie Überleben signifikant verlängert
Basel, Schweiz (ots/PRNewswire)
Die Einnahme von täglich 800 mg Glivec(R) (Imatinib)* statt der üblichen 400 mg pro Tag verlängert signifikant die progressionsfreie Überlebenszeit bei Patienten mit bestimmten Formen von gastrointestinalem Stromatumor (GIST). Dies belegen Studienergebnisse, die heute in The Lancet veröffentlichten wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Verdoppelung der täglichen Dosierung von Glivec bei Patienten mit Kit-(CD117)-positivem, nicht operierbarem und/oder metastasiertem** gastrointestinalem Stromatumor (GIST) das progressionsfreie Überleben verbessern kann. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 760 Tagen haben Patienten, denen täglich 800 mg verabreicht wurden, ohne weiteres Voranschreiten der Erkrankung fünf Monate länger gelebt als Patienten, die 400 mg pro Tag erhielten.
"Die Einführung von Glivec hat die Prognose von Patienten mit fortgeschrittenem Kit-positivem GIST dramatisch verbessert", so Jaap Verweij, Leiter Experimentelle Chemotherapie, Abteilung Onkologie, medizinisches Zentrum der Erasmus Universität Rotterdam (Niederlande) sowie Studienleiter und Hauptautor dieser Veröffentlichung. "Zwar sind weitere Untersuchungen notwendig, um die Auswirkung einer höheren Anfangsdosis auf das Überleben der Patienten nachzuweisen, doch die Patienten profitieren von dem in dieser Studie nachgewiesenen verlängerten progressionsfreien Überleben."
Diese internationale, randomisierte Phase-III-Intergroup-Studie wurde von der EORTC (European Organisation for Research and Treatment of Cancer), der ISG (Italian Sarcoma Group) und der AGITG (Australasian Gastrointestinal Trials Group) durchgeführt. Insgesamt 946 Patienten mit fortgeschrittenem und/oder metastasiertem Kit-positivem GIST wurde täglich entweder 400 mg oder 800 mg (zweimal 400 mg) Glivec verabreicht. Patienten, bei denen die Erkrankung bei einer täglichen Dosis von 400 mg fortschritt, konnten die Dosis auf 800 mg pro Tag erhöhen, um die Erkrankung wieder unter Kontrolle zu bringen. Zum Zeitpunkt der Analyse (Mai 2004) hatten 412 Patienten die Behandlung abgeschlossen. Der primäre Endpunkt der Studie war progressionsfreies Überleben.
Die Forscher stellten fest, dass eine Behandlung mit 800 mg Glivec pro Tag das progressionsfreie Überleben im Vergleich zur Behandlung mit 400 mg pro Tag signifikant verlängerte. Obwohl die Nebenwirkungen bei Einnahme der höheren Dosis häufiger und gravierender waren, war eine Reduzierung der Dosis bei den meisten Patienten nicht notwendig. Die Behandlung wurde in beiden Gruppen relativ gut toleriert.
Was ist GIST?
GIST ist die verbreitetste Form von gastrointestinalem Sarkom, einer lebensbedrohenden, gegen die herkömmliche Behandlung mit Chemo- und Strahlentherapie hochresistenten Erkrankung. GIST ist zunächst am besten mittels einer Operation zu behandeln. Viele GIST können jedoch operativ gar nicht entfernt werden, da sie zu gross sind oder sich vor der Diagnose bereits auf andere Körperteile ausgebreitet haben. Im Falle einer Operation bleiben oft Zellen des ursprünglichen GIST zurück, oder der Krebs tritt an anderer Stelle im Körper wieder auf. Nach Expertenmeinung ist GIST sehr viel weiter verbreitet als bisher angenommen und tritt jährlich bei rund 15 unter einer Million Menschen auf. GIST galt bisher als unheilbar, wenn der Tumor nicht operativ entfernt werden konnte oder wenn er sich schon auf andere Körperteile ausgeweitet hatte.
Bei GIST verursacht eine spezifische Mutation, dass ein zelluläres Enzym mit der Bezeichnung Kit ständig "eingeschaltet" ist. Kit ist ein Enzym ("Tyrosinkinase" genannt), das für die Aussendung von Wachstums- und Überlebenssignalen im Innern der Zelle verantwortlich ist. Wenn es eingeschaltet ist, bleibt die Zelle am Leben und wächst oder vermehrt sich. Das überaktive, unkontrollierte Kit-Mutantenenzym löst das unkontrollierte Wachstum von GIST-Tumorzellen aus. Diese Erkenntnis über die Art und Weise, wie sich GIST entwickeln, hat zur Identifikation neuer Behandlungen für dieses Sarkom beigetragen.
Was ist Glivec?
Glivec ist in der EU, den USA und in über 45 weiteren Ländern auf der ganzen Welt zur Behandlung von Patienten mit Kit-(CD117)-positivem, nicht resektablem (nicht operierbarem) und/oder metastasiertem malignem GIST zugelassen. In Japan ist Glivec zur Behandlung von Patienten mit Kit-(CD117 )-positivem GIST zugelassen.
Glivec ist in der EU, in den USA, in Japan und in einigen anderen Ländern ebenfalls zugelassen für die First-Line-Behandlung von erwachsenen Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+) chronisch-myeloischer Leukämie (CML) in der chronischen Phase. In einigen Ländern ( einschliesslich der EU und der Schweiz) ist das Medikament auch zur Behandlung von bestimmten pädiatrischen Patienten mit CML zugelassen. Zudem ist Glivec in über 80 Ländern auch zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit Ph+ CML in der Blastenkrise, in der beschleunigten Phase oder in der chronischen Phase nach Versagen einer Interferon-alpha-Therapie zugelassen.
Kontraindikationen und Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen bei der GIST-Behandlung mit Glivec sind: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Dyspepsie, Myalgie, Muskelkrämpfe, Gelenkschwellungen, Dermatitis, Ekzeme, Ausschlag, Ödeme, Flüssigkeitsretention, Neutropenie, Thrombopenie und Anämie.
In der First-Line-Studie (IRIS) war das Sicherheitsprofil von Glivec mit demjenigen früherer Phase-II-Studien mit anderen CML-Patienten vergleichbar. Die Mehrheit der mit Glivec behandelten Patienten wiesen irgendwann Nebenwirkungen auf. In den meisten Fällen waren diese aber von milder bis mittelstarker Natur. Ein Abbruch der Behandlung wegen Nebenwirkungen erfolgte nur bei 2% der Patienten in der chronischen Phase, bei 3% in der beschleunigten Phase und bei 5% in der Blastenkrise. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit, oberflächliche Ödeme, Muskelkrämpfe, Hautausschläge, Erbrechen, Durchfall, Blutungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Husten, Schwindel, Dyspepsie und Atemnot sowie Neutropenie und Thrombopenie.
Glivec ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Imatinib oder einen der Arzneistoffträger. Frauen im gebärfähigen Alter ist von einer Schwangerschaft während der Einnahme von Glivec abzuraten.
Diese Mitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die bekannte und unbekannte Risiken, Unsicherheiten und andere Faktoren beinhalten, die zur Folge haben können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von zukünftigen Ergebnissen, Leistungen oder Errungenschaften abweichen, die in den zukunftsbezogenen Aussagen enthalten oder impliziert sind. Einige der mit diesen Aussagen verbundenen Risiken sind in der englischsprachigen Version dieser Mitteilung und dem jüngsten Dokument " Form 20-F" der Novartis AG, das bei der US Securities and Exchange Commission' hinterlegt wurde, zusammengefasst. Dem Leser wird empfohlen, diese Zusammenfassungen sorgfältig zu lesen.
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