Gebäudehüllen im Wind-Härtetest
Bern (ots)
Am 28. August 2015 fand in Sursee die Tagung «Gebäudehüllen im Wind-Härtetest» statt. Auf dem Gelände des Campus Sursee konnten die Teilnehmenden eine Windsimulation live miterleben. Bauteile der Gebäudehülle und Elemente zur Energiegewinnung wurden im Versuch 1:1 einem Sturm ausgesetzt. An der Veranstaltung von der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) in Zusammenarbeit mit dem Verband Gebäudehüllen Schweiz, dem Schweizerischen Fachverband für hinterlüftete Fassaden, der suissetec, Swissbrick und Swissolar nahmen über 220 Personen teil.
Die Windeinwirkungen durch heftige Stürme an Gebäudefassaden und Dächern werden oft unterschätzt. Gesamtschweizerisch lösten die Winterstürme Lothar und Martin im Dezember 1999 bei den Kantonalen Gebäudeversicherungen Schäden in der Höhe von rund 500 Millionen Schweizer Franken aus.
Im Kanton Basel-Landschaft beispielsweise liegt im zehnjährigen Schnitt der Anteil Sturmschäden an Gebäuden mit 42 Prozent höher als die durch Hochwasser und Überschwemmung verursachten Gesamtschäden. Zwei Drittel dieser Gebäudeschäden betrafen Ziegeldächer. Aber auch Sonnenschutzelemente verfügen überwiegend nicht über den nötigen Widerstand, um einem heftigen Sturm Stand zu halten. Dieser kann jederzeit und unerwartet auftreten.
Die Schadenzahlen zeigen es: Am Tragwerk entstehen bei neueren Gebäuden praktisch keine Schäden durch Wind. Die Auswertung der grossen Sturmereignisse der letzten Jahre verdeutlicht allerdings auch, dass vermehrt Schäden an Gebäudehüllen und Elementen der Gebäudehüllen auftreten.
Generell stellen Windeinwirkungen hohe Anforderungen an Planung und Ausführung. Sowohl bei Dachziegeln als auch bei Solaranlagen spielen die korrekte Befestigung sowie die richtige Wahl des Montagesystems eine zentrale Rolle. Dabei ist festzustellen, dass die Häufigkeit von Schadensfällen an Photovoltaikanlagen nicht grösser als an vergleichbaren Bauteilen ist. Die Folgen nicht fachgerecht montierter Eindeckungen wurden im 1:1 Versuch unter der Moderation des Redaktionsleiters von SRF Meteo, Thomas Bucheli vorgestellt. Die richtige Materialwahl ist dabei entscheidend. Der Anstieg der Sturmschäden kann zukünftig reduziert werden, wenn die erforderlichen Grundlagen eingehalten und die normativen Regeln besser verstanden werden. Die Zusammenarbeit von Architekten, Ingenieuren und Fassadenbauern ist dabei unabdingbar.
Weitere Informationen:
Rolf Meier, Medienstelle VKF: Telefon 031 320 22 82, E-Mail:
rolf.meier@vkf.ch.
Martin Jordi, Geschäftsbereichsleiter Elementarschadenprävention VKF,
Telefon 031-320 22 84,
E-Mail: martin.jordi@vkf.ch