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auto-schweiz: Hohe Akzeptanz der Energieetikette für neue Autos

Bern (ots)

Seit dem 1. Januar 2003 müssen bekanntlich alle in
den Händlerbetrieben und an Autoausstellungen präsentierten neuen
Personenwagen mit der Energieetikette gekennzeichnet sein. Die
neuesten Kontrollen zeigen jetzt, dass dieses Instrument von Garagen
und Kunden immer besser akzeptiert wird.
Wer es ernst meint mit dem Klimaschutz und deshalb beim Kauf eines
neuen Autos ein Modell mit tiefen Verbrauchswerten und geringen
CO2-Emissionen in Erwägung zieht, kommt nicht an der Energieetikette
vorbei. Im Jahr 2003 auf breiter Front eingeführt und seither alle 2
Jahre mit verschärften Kategoriengrenzen angepasst, erfreut sich
dieses Informationsmittel sowohl bei den Garagisten als auch bei den
Autokäuferinnen und  -käufern zunehmender Beliebtheit. Das ist weiter
nicht verwunderlich, denn vor dem Hintergrund der allgemeinen
Klimadiskussion nehmen der Treibstoffverbrauch und die
Energieeffizienz beim Autokaufentscheid einen immer höheren
Stellenwert ein.
Bei den jüngsten Kontrollen zwischen Juli 2007 und Juni 2008 hat
der TCS nun festgestellt, dass 82,9 Prozent aller Markenvertreter die
Energieetikette konsequent anwenden bzw. dass 92,7 Prozent aller
ausgestellten Neufahrzeuge damit ausgestattet sind. Das ist das
bisher beste Messergebnis seit Beginn der Kontrollen.
Umso befremdlicher mutet es an, dass die Kommission für Umwelt,
Raumplanung und Energie des Ständerates (UREK-S) jetzt vorschlägt, im
Rahmen eines Bonus-/Malus-Systems die Energieetikette vom Markt zu
nehmen. Grundlage für das Bonus-/Malus-System soll nämlich eine neue
Etikette sein, die nach einem komplizierten und teuren Verfahren mit
sog. "Umweltbelastungspunkten" (UBP) auch Luftschadstoffe wie bspw.
Stickoxide oder Feinstaub, aber auch Geräuschemissionen
berücksichtigt und deshalb in Umweltetikette umbenannt würde.
auto-schweiz vertritt die Meinung, dass das geplante neue System
im Vergleich zur bestens eingeführten Energieetikette einen
Fortschritt vorgaukelt, der in Wirklichkeit keiner ist - im
Gegenteil: Für den Konsumenten geht die Transparenz völlig verloren,
weil mit der Umweltetikette versucht wird, das relative
Bewertungssystem der Energieetikette (Verhältnis des Fahrzeuggewichts
zum Verbrauch) mit einem absoluten Bewertungssystem
(Umweltbelastungspunkte = UBP) zu kombinieren.
Verbrauch zählt dreimal
Bei näherer Betrachtung zeigt sich ferner, dass die UBP praktisch
nur vom Treibstoffverbrauch abhängen. Denn bei den nach der
verschärften, ab Herbst 2009 verbindlichen Euro 5-Abgasnorm
typengenehmigten Personenwagen werden die Luftschadstoffemissionen
auf derart tiefem Niveau sein, dass sie bei der Umrechnung in UPB nur
noch marginale Bedeutung haben respektive der Anteil des Verbrauchs
an den UBP somit zwischen 70 und 90 Prozent liegen wird.
Aber nicht nur bei den UBP dominiert der Treibstoffverbrauch,
sondern bei der geplanten Umweltetikette überhaupt. Der Grund dafür
liegt darin, dass der Verbrauch gleich drei Mal in die Berechnung
eingeht: Einmal bei der Zuordnung zur Energieeffizienzkategorie und
zweimal bei der Berechnung der UBP, d.h. einerseits bei der Erfassung
der CO2-Emissionen und andererseits bei der Gewichtung der
Treibstoffherstellung.
Was auto-schweiz will
Das vorgeschlagene Bonus-/Malus-System inkl. Umweltetikette ist
nach Ansicht von auto-schweiz unnötig. Umso mehr, als die Wirkung
dieser Massnahme wesentlich geringer ausfallen dürfte, als es die
Prognosen der Bundesverwaltung glauben machen wollen. Dies, weil bei
den Neuwagenverkäufen bereits seit geraumer Zeit ein deutlicher Trend
zu kleineren und effizienteren Fahrzeugen feststellbar ist - ein
Trend, der sich mit grosser Sicherheit sogar noch verstärken wird.
Die Autoimporteurenvereinigung favorisiert stattdessen den
naheliegenden Weg, sich an die von der EU im Dezember 2008
beschlossenen Reduktionsziele anzulehnen, wobei sie sich dafür
einsetzen wird, dass dem "Sonderfall Schweiz" (Topografie,
säulenpreisbedingt unterdurchschnittliche Verbreitung von
Dieselautos, hoher Allradanteil) gebührend Rechnung getragen wird.
Die EU verpflichtet die Hersteller, den durchschnittlichen
CO2-Ausstoss (mithin den Treibstoffverbrauch) der neuen Autos bis
2015 auf 130 g/km und bis 2020 auf 95 g/km zu senken; falls die
Autokonzerne die Ziele nicht erreichen, drohen Strafen. Um die aus
Umweltschutzgründen zu begrüssende Modernisierung des Fahrzeugparks
zu beschleunigen, macht sich auto-schweiz auch dafür stark, dass die
anfallenden Strafen zur Verschrottung von über 13 Jahre alten Autos
verwendet würden.

Kontakt:

Andreas Burgener
Direktor
Tel.: +41/31/306'65'65
E-Mail: a.burgener@auto-schweiz.ch

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