Dem Auto-Markt droht erneut ein teurer "Swiss Finish"
Bern (ots)
Mit 22'005 Neuimmatrikulationen im November hat der Markt für neue Personenwagen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein das fünfzehnte Monatsplus in Serie geschafft. Die Zuwachsrate zum Vorjahresmonat beträgt 2,8 Prozent oder 601 Fahrzeuge. Seit Jahresbeginn sind nunmehr 225'266 Neuwagen in Verkehr gesetzt worden, 12 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres, und damit bereits fast genau so viele wie im gesamten Jahr 2022 mit 225'934. Dennoch wird das Auto-Jahr 2023 spürbar unter der langjährigen Durchschnittsmarke von 300'000 neuen Personenwagen bleiben - ein Umstand, der vor allem auf die Abkühlung der Konjunktur und gestiegene Lebenshaltungskosten zurückzuführen sein dürfte. Gleichzeitig schlägt die Umweltkommission des Nationalrats einen weiteren teuren "Swiss Finish" im CO2-Gesetz vor.
Im vergangenen Jahr waren die Einschränkungen für den Schweizer Auto-Markt vor allem auf Lieferschwierigkeiten bei Mikrochips und weiteren Zulieferprodukten sowie allgemeine Herausforderungen in der Teile- und Fahrzeuglogistik zurückzuführen. Seit Beginn des laufenden Jahres konnten die Lieferketten zunehmend stabilisiert werden; entsprechend normalisiert haben sich seitdem die Lieferfristen für Neufahrzeuge. Das Marktvolumen bleibt jedoch noch klar hinter dem Vor-Pandemie-Niveau zurück.
"Die Zurückhaltung der Kundinnen und Kunden ist sicher auch auf steigende Mieten, Krankenversicherungsprämien und weitere Lebenshaltungskosten zurückzuführen", erläutert auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik das derzeitige Marktgeschehen. "Für das kommende Jahr gehen unsere Mitglieder aber von einer sich weiter verbessernden Nachfragesituation und entsprechend höheren Neuimmatrikulationszahlen aus als in diesem Jahr." Für 2024 angekündigte Modellneuerscheinungen würden dem Marktvolumen ebenfalls Auftrieb geben, so Christoph Wolnik.
Nationalrätliche Umweltkommission will teuren Swiss Finish im CO2-Gesetz
Während die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Schweizer Automobilbranche bereits herausfordernd genug sind, schlägt die Umweltkommission des Nationalrats eine volkswirtschaftlich teure Sonderregelung vor. Im CO2-Gesetz sollen ab 2025 jährlich sinkende Durchschnitts-Zielwerte für neue Personenwagen installiert werden, die weit über die europäische Regelung mit einem konstanten Emissionsziel bis und mit 2029 hinausgehen würden.
Für auto-schweiz-Präsident Peter Grünenfelder ist klar: "Der neue Nationalrat darf diesem Vorschlag seiner Kommission für einen teuren Swiss Finish während der Wintersession keinesfalls zustimmen. Die kostensteigernden Folgen für die Wirtschaft und Privathaushalte und damit für die Konsumentinnen und Konsumenten wären enorm. Gleichzeitig ist die Politik in der neuen Legislatur gefordert, die Rahmenbedingungen für die Elektromobilität wieder zu verbessern, statt zu verschlechtern, wie zuletzt mit der Erhebung der Automobilsteuer ab 2024 oder den steigenden Strompreisen im staatlich dominierten Energiemarkt." Die CO2-Vorschriften für Neufahrzeuge sollen im Gleichklang mit den europäischen Regelungen angepasst werden und keine kostspieligen Schweizer Insellösungen realisiert werden, so Peter Grünenfelder.
Die detaillierten Zahlen nach Marken stehen auf www.auto.swiss zur Verfügung.
Pressekontakt:
Christoph Wolnik, Mediensprecher
T 079 882 99 13
christoph.wolnik@auto.swiss