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SFZ Schweizerische Fachstelle für Zweiradfragen

KAUFTIPP: Die Suche nach dem passenden Motorrad - Tourer, Sportler oder Gleiter?

KAUFTIPP: Die Suche nach dem passenden Motorrad - Tourer, Sportler oder Gleiter?
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Solothurn (ots)

Querverweis auf Bild: www.newsaktuell.ch/d/galerie.htx?type=obs
Motorräder werden zur Hauptsache mit den Augen
gekauft. Doch aufgepasst: Die Unterschiede zwischen einem
schwergewichtigen Reisemotorrad, einem potenten Sportflitzer oder
einem chromblitzenden Chopper sind gross. Damit der Traum vom Fahren
nicht zum Alptraum wird, sollten vor dem Kauf einige Kriterien in
Bezug auf Fahrzeug und Fahrer beachtet werden.
Dem Alltag entfliehen, die Nase in den Wind halten und ohne Stress
über die Strassen gleiten und dabei ein bisschen Freiheit schnuppern:
Kein Zweifel, Motorradfahren ist ein verlockendes Hobby. Immer mehr
junge und junggebliebenene Schweizerinnen und Schweizer sind auf den
Geschmack gekommen und frönen der Leidenschaft Motorrad. Wer heute
motorisiert auf zwei Rädern unterwegs ist, tut dies vorwiegend aus
emotionalen und nicht aus praktischen Gründen.
Trotzdem sollte nach der emotionalen Wahl auch der Kopf
eingeschaltet werden. Denn ein attraktives Äusseres garantiert noch
lange kein ungetrübtes Fahrerlebnis.
1. Die erste Frage lautet: Wo setze ich das Motorrad vorwiegend  
      ein? Für kurze Ausflüge, Stadtbetrieb und zügige Ausfahrten   
      abseits der Schnellstrassen sind moderne, unverschalte Naked 
      Bikes ideal. Wer sich vorwiegend in der Agglomeration bewegt, 
      ist unter Umständen sogar mit einem leichtgewichtigeren   
      Mittelklasse-Naked Bike gut beraten. Wer hingegen viel und 
      ausdauernd fährt, oft die Autobahn benutzt und vielleicht die 
      grosse Ferienreise auf zwei Rädern in Angriff nehmen will, ist 
      mit einem vollverschalten Tourenmotorrad gut bedient. Sportfans
      nehmen gewisse Unannehmlichkeiten bezüglich Sitzposition und 
      Komfortangebot in Kauf und wählen für ihre rassigen Ausfahrten 
      ein leistungsstarkes Sportmotorrad. Die Grenzen zwischen den 
      einzelnen Kategorien sind fliessend, und beinahe jeder 
      Hersteller führt in seinem Modellprogramm  Allround-Motorräder,
      die sich für (fast) jeden Zweck eignen.
2. Sitzposition: Man sollte bei der Sitzprobe nicht nur darauf
      achten, dass man das Motorrad mit beiden Füssen sicher im Stand
      halten kann, sondern auch, ob man es ohne übertriebenen  
      Kraftaufwand rangieren kann.  Ein Motorrad der Oberklasse wiegt
      vollgetankt zwischen 200 und 300 Kilogramm, das ist kein  
      Pappenstiel. Schon manches schwere Motorrad ist beim Schieben  
      zur Seite gekippt; dabei entsteht rasch ein Schaden von  
      mehreren tausend Franken. Als Faustregel gilt: Je niedriger der
      Schwerpunkt, desto unproblematischer ist das Rangieren.
3. Fahre ich eher allein oder zu zweit? Wer vorwiegend als Duo
      unterwegs ist und sich trotzdem eine der modernen 
      Sportmotorräder zulegt, darf sich nicht wundern, wenn der  
      Partner plötzlich die Scheidung einreicht. Denn die hinteren 
      Sitzgelegenheiten dieser zum Teil rennstreckentauglichen 
      Fahrzeuge sind auf mittleren und längeren Strecken unzumutbar. 
      Auch bei den meisten Cruisern und Choppern sind die 
      Mitfahrgelegenheiten nur als Notlösungen gedacht; weil grosse 
      und anständig gepolsterte Rückbänke das Styling ungünstig 
      beeinflussen würden. Ganz im Gegensatz dazu bieten alle Tourer 
      und die Mehrheit der Naked Bikes bequeme Sitzgelegenheiten für 
      die Beifahrer.
4. Wie viel Geld kann ich, abgesehen vom Kauf, für das Motorrad im
      Jahr bereithalten? Und muss es gleich eine „ganz Grosse" mit 
      1000 Kubik oder mehr sein? Die grossen Maschinen mit ihren  
      satten Motorleistungen machen mit den Reifen kurzen Prozess. Je
      nach Fahrweise, Motorrad- bzw. Reifenmodell müssen die   
      Hinterreifen und oft auch die Vorderreifen bereits nach 3000  
      bis 6000 km gewechselt werden. Das Set neuer Reifen kostet  
      zwischen 500 und 800 Franken. Bei 20'000 und mehr km pro Jahr 
      kann das ins Geld gehen. Auch die Service-Kosten sind bei der 
      Budget-Erstellung nicht zu vernachlässigen.
5. Eine Sitzprobe reicht nicht! Bestehen Sie immer auf 
      Probefahrten! Wenn möglich mit möglichst verschiedenen Modellen
      aller Kategorien! Vergleichen Sie! Erst dann werden Sie 
      erkennen, ob Sie vom kräftigen Leistungsangebot, den 
      aggressiven Bremsen und dem Handling eines Sportmotorrads nicht
      überfordert sind. Ob Sie ein grosses Tourenmotorrad mit viel 
      Freude und ohne Sorgen durch Stadt und Land wuchten können. Ob 
      Ihnen das Fahren mit entspannter Körperhaltung und der 
      beschauliche Charakter von Fahrwerk und Motor eines Cruisers
      behagen.
Fazit: Schlechte Motorräder gibt es nicht. Nur den falschen Fahrer
auf dem falschen Motorrad. Genau wie der Fahrer hat jedes Modell hat
seine Vorzüge, seine Qualitäten und seine Besonderheiten. Deshalb
sollte man im Showroom des Fachhändlers seine Augen nicht nur über
blankes Metall, blitzendes Chrom und einladende Ledersättel gleiten
lassen, sondern auch sich selbst und sein Umfeld genau unter die Lupe
nehmen, damit der Traum vom Fahren nicht plötzlich zum Albtraum wird.

Kontakt:

Schweiz. Fachstelle für Zweiradfragen
Hans Huber-Strasse 37a
Postfach
4503 Solothurn
Tel. +41/32/622'02'04
Fax +41/32/622'02'14
mailto:info@fachstelle-zweirad.ch
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