Comparis: Mitgliederzuwachs bei den grossen Krankenkassen auf das Jahr 2005: Kein Prämienschock - weniger Krankenkassenwechsel
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Zürich (ots)
Hinweis: Eine Tabelle mit den Mitgliederzahlen der 35 grössten Schweizer Krankenkassen kann im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?nr=100485306 kostenlos heruntergeladen werden
Steigen die Krankenkassenprämien moderat, wird die Krankenkasse weniger häufig gewechselt. Laut einer Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch bei den 35 grössten Krankenkassen haben rund 250'000 Personen auf das Jahr 2005 hin die Krankenkasse gewechselt, 110'000 weniger als im Vorjahr. Gewechselt wurde vor allem zu grossen Krankenkassen.
Der relativ geringe Anstieg der Krankenkassenprämien in der obligatorischen Grundversicherung von durchschnittlich 3,7 Prozent für das laufende Jahr hat sich auf die Zahl der Krankenkassenwechsel ausgewirkt. Aufgrund der Neuzugänge lässt sich die Zahl der Wechsler abschätzen: Rund 250'000 Versicherte haben auf das Jahr 2005 hin die Krankenkasse gewechselt. Dies entspricht einer Quote von 3,2 Prozent. Die Zahlen beruhen auf einer Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch bei den 35 grössten Krankenkassen, die zusammen mehr als 95 Prozent der Versicherten repräsentieren.
Es sind wieder die selben
Vor einem Jahr wurde die Krankenkasse deutlich mehr gewechselt. 360'000 Versicherte suchten sich per 1. Januar 2004 eine neue Krankenkasse, was einer Quote von 4,6 Prozent entspricht. Die Erklärung: Auf 2004 hin stiegen die Krankenkassenprämien offiziell zwar nur um 4,1 Prozent, durchschnittlich aber um 7,4 Prozent. Grund für den starken Anstieg war die Kürzung der Rabatte bei den hohen Franchisen. So erhielten zum Beispiel Versicherte mit einer Franchise von 1500 Franken eine durchschnittliche Erhöhung von 18,6 Prozent. Diese meist jungen und gesunden Versicherten zögerten nicht mit einem Krankenkassenwechsel.
In den Jahren 1998 bis 2002 lag die Quote der Krankenkassenwechsel bei jeweils rund 3 Prozent. Die Wechselquote von 3,2 Prozent auf das laufende Jahr hin liegt somit im Vergleich zu diesen Jahren etwas höher. Dies dürfte auf die Einführung neuer Franchisestufen per 1.1. 2005 zurückzuführen sein. Einmal mehr standen letzten Herbst vor allem Versicherte mit einer Franchise von 1200 und 1500 Franken vor der Frage, ob sie ihre Franchise auf 2000 oder gar 2500 Franken erhöhen wollen. Wie bereits in der Vergangenheit dürften viele Versicherte dieser Gruppe nicht nur die Franchise, sondern auch gleich die Krankenkasse gewechselt haben.
Trendumkehr bei den grossen Kassen
Trotz des Rückgangs der Wechsel gab es teilweise markante Verschiebungen bei den Versichertenbeständen der 35 grössten Krankenkassen. Gewinner des Jahres 2005 sind die mitgliederstarken Krankenkassen mit ihren Tochterkassen. Im Gegensatz zu den Vorjahren, als vor allem kleine Kassen zu den Gewinnern gehörten. Die Helsana-Gruppe, die CSS-Gruppe, Groupe Mutuel, Swica, Assura und ÖKK - mit Ausnahme der Wincare* - haben ein teilweise massives Mitgliederwachstum erzielt. Diese sieben Kassen verfügen zusammen über rund 60 Prozent des Versichertenbestandes. (Siehe Tabelle)
Marktleaderin ist die Helsana-Gruppe mit über 1,2 Mio. Mitgliedern. Sie konnte mit ihrer Mehrkassen-Strategie (Helsana, Progrès, Avanex und Sansan) - dank der günstigen Prämien bei den Tochterkassen - ein erfreuliches Mitgliederwachstum verzeichnen. Nummer 2 ist mit rund 991'000 Mitgliedern die CSS-Gruppe. Sie ist im letzten Jahr auf den Zug der Mehrkassen-Strategie aufgesprungen. Zur Gruppe gehören neben der CSS die Arcosana (ehemals Accorda) und Auxilia. Sowohl bei der CSS- als auch bei der Helsana-Gruppe weisen die Hauptkassen einen leichten Mitgliederverlust aus, die Tochterkassen - mit Ausnahme der zur CSS-Gruppe gehörenden Auxilia - dagegen haben zugelegt. Die Begründerin und Vorreiterin der Mehrkassen-Strategie, die Groupe Mutuel, konnte ihren dritten Rang ausbauen.
Kleine und mittlere Kassen werden kleiner
Verlierer sind in diesem Jahr vor allem die kleinen und mittleren Krankenkassen, die zum Teil erhebliche Verluste an Mitgliedern verzeichnen. Nach jahrelangem Wachstum musste die Sumiswalder Krankenkasse erstmals einen Mitgliederverlust hinnehmen und zwar in gleicher Höhe wie der Zuwachs im Vorjahr. Sowohl bei Philos als auch bei der Krankenkasse 57 scheint ein Nachholbedarf bei den Reserven zu einer überdurchschnittlichen Prämienerhöhung geführt zu haben, was den Rückgang der Versicherten erklärt. Positive Ausnahme ist die Eidgenössische Gesundheitskasse EGK, die 10 Prozent mehr Versicherte hat.
Kassenwechsel noch möglich
Versicherte mit der Minimalfranchise von 300 Franken und traditioneller Grundversicherung haben noch bis Ende März 2005 die Gelegenheit, ihre jetzige Kasse zu kündigen. Mit einem Wechsel zu einer günstigeren Kasse sparen sie so ab dem 1. Juli Prämien. Alle anderen Versicherten müssen bis zum Herbst warten, um Krankenkasse und/oder Franchise zu wechseln.
* Aufgrund falsch kommunizierter Zahlen seitens des Anbieters, weist die Wincare für das Jahr 2005 einen Mitgliederverlust auf und nicht einen Zuwachs, wie ursprünglich kommuniziert. (Siehe auch Tabelle)
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