comparis.ch zu den Krankenkassenprämien 2007 - Prämien sinken auf breiter Front
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Zürich (ots)
Hinweis: Die Tabelle mit Prämienerhöhungen nach Kantonen kann im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100003671 kostenlos heruntergeladen werden.
In der kommenden Woche verkündet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die offiziellen Prämien. Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat bereits jetzt berechnet, dass die Krankenkassenprämien 2007 im Schnitt um 2,9 Prozent steigen. Für rund eine Dreiviertel Million Versicherter aber sinken die Prämien. Basis der Berechnungen sind die provisorischen Prämien für über 95 Prozent der Versicherten. Im Kanton Genf etwa kann sich im kommenden Jahr jeder vierte Versicherte über tiefere Prämien freuen, in der Waadt jeder fünfte. Anders sieht es in Uri aus: 99 Prozent der Versicherten flattert dort eine Prämienerhöhung ins Haus.
Zürich, 19. September 2006 - Die Krankenkassenprämien in der obligatorischen Grundversicherung steigen gemäss Internet- Vergleichsdienst comparis.ch über alle Altersgruppen und Franchisestufen hinweg um 2,9 Prozent. Seit Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) im Jahr 1996 ist dies die geringste Prämienerhöhung.
Unglaubliches wird Realität Die Erhöhungen treffen schweizweit aber nur rund acht von zehn Versicherten. Für 10 Prozent oder eine Dreiviertel Million Versicherte gibt es eine Prämiensenkung. Im Kanton Genf gar sinken die Prämien für 25 Prozent der Versicherten, in der Waadt für 20 Prozent. Im Kanton Solothurn gibt es Prämiensenkungen für 18 Prozent, in den Kantonen Zürich und Tessin für 12 Prozent und in Basel Stadt für 11 Prozent der Versicherten. Seit es das KVG gibt, hat es Prämiensenkungen auf derart breiter Front noch nie gegeben.
Basis für die Berechnungen von comparis.ch sind die provisorischen Prämien 2007 für 95 Prozent der Versicherten. Der Anstieg wurde für alle Altersgruppen und über alle Franchisestufen hinweg berechnet. Die Erfahrung von comparis.ch zeigt, dass es zwischen den provisorischen und definitiven Prämien kaum Veränderungen gibt. Bei über 36'000 im vergangenen Jahr analysierten Datensätzen bewegte sich der Anteil der abweichenden Datensätze im Promillebereich. Die höchste Differenz zwischen einer provisorischen und einer definitiven Prämie betrug fünf Franken pro Monat. Die provisorischen Prämien kann man somit als so gut wie definitiv bezeichnen.
Kein einheitliches Bild in den Kantonen Die Innerschweizer werden das gewohnte Bild von Prämiensteigerungen erleben. Im Kanton Uri gibt es einen Anstieg für 99 Prozent aller Versicherten. In Luzern, Obwalden, Glarus, Aargau und Appenzell Innerrhoden gibt es für jeweils über 95 Prozent einen Prämienanstieg.
Rund eine halbe Million Versicherter schweizweit bezahlen im kommenden Jahr die gleichen Prämien wie bisher. Auch dies eine wohl kaum erwartete Wendung. Im Thurgau bleiben die Prämien sogar für 30 Prozent der Versicherten gleich. In Neuenburg werden 17 Prozent und in Genf 16 Prozent 2007 gleich viel bezahlen wie im laufenden Jahr.
Alles in allem steigen die Prämien aber Trotzdem: Über alle Altersgruppen und Franchisestufen hinweg steigen die Prämien 2007 in allen Kantonen. Am stärksten in Glarus (+5,7%) und Bern (+ 4,9%). Am wenigsten steigen die Prämien in Genf: Nur 1,2 Prozent. Auch in der Waadt ist der Anstieg mit 1,5 Prozent bescheiden. Allerdings gehören Genf und Waadt zu den Kantonen mit den höchsten Prämien schweizweit. Überdurchschnittlich steigen die Prämien in den günstigen Kantonen Appenzell Innerrhoden (+4,2%) und Appenzell Ausserrhoden (+3,8%). Ebenfalls 3 Prozent oder mehr steigen die Prämien in Uri, St. Gallen, Luzern, Wallis, Zug, Graubünden, Schaffhausen, Aargau, Obwalden, Baselland und Solothurn. In den restlichen Kantonen liegt der Anstieg unter 3 Prozent.
Während in den vergangenen Jahren die 19- bis 25-jährigen jungen Erwachsenen happige Prämienerhöhungen verkraften mussten (2006: + 7,7%) sind es auf das Jahr 2007 hin nur 2,9 Prozent. Dies ist sogar noch weniger als bei den Erwachsenen, wo der Anstieg 3,3 Prozent beträgt. Die Kinderprämien steigen um 1,5 Prozent.
Hohe Franchise - höherer Aufschlag Wer eine hohe Franchise hat, wird im kommenden Jahr mit einem überdurchschnittlichen Aufschlag bestraft: Der Anstieg für Erwachsene mit der Maximalfranchise von 2500 Franken beläuft sich auf 4 Prozent, bei der Franchise von 2000 Franken auf 3,6 Prozent. Und dies obwohl sich je 14 Prozent der Versicherten mit einer 2500-er, respektive 2000-er Franchise über eine Prämiensenkung freuen können. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Krankenkassen nicht so recht wissen, wie sie mit den neuen, vor zwei Jahren eingeführten hohen Franchisen umgehen sollen. Einerseits zählen die Versicherten, die sich für eine dieser Franchisen entscheiden zu den so genannten guten Risiken. Andererseits kommt es aber vor, dass man als Krankenkasse genau mit diesen Versicherten einen sicheren Verlust einfahren kann. 1)
Bei der Grundfranchise von 300 Franken liegt der Anstieg bei 2,9 Prozent. 85 Prozent der Erwachsenen mit Grundfranchise müssen wohl oder übel eine Prämienerhöhung schlucken. 87 Prozent der Erwachsenen mit einer Franchise von 1500 Franken bezahlen 2007 höhere Prämien. Der durchschnittliche Anstieg liegt bei 3,5 Prozent. Bei den jungen Erwachsenen (19- bis 25-Jährige) beträgt der Anstieg bei der Grundfranchise 2,8 Prozent, bei der Maximalfranchise 3 Prozent, bei der Franchise von 1500 Franken 3,1 Prozent.
Stimmbürger besänftigen Dass im kommenden Jahr die Prämien derart wenig ansteigen und für jeden zehnten sogar sinken, liegt daran, dass die Krankenkassen auf Geheiss des Bundesrates einen Teil ihrer Reserven abbauen müssen. "Angesichts der bevorstehenden Abstimmung über die Einheitskasse ein politisch kluger Schachzug", meint Richard Eisler, Geschäftsführer des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Dass vor allem die Westschweiz derart glimpflich aus der Prämienrunde hervorgeht - dort, wo die Einheitskrankenkasse am meisten Zustimmung findet - ist für Eisler keine Überraschung: "Die Prämiensenkungen auf breiter Front sollen wohl die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger bestechen, damit die Vorlage haushoch bachab geht."
Vergleichen lohnt sich: Auf www.comparis.ch sind die provisorischen Prämien 2007 für über 95 Prozent der Versicherten abrufbar. Die definitiven Prämien werden aufgeschaltet, sobald diese vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) veröffentlicht sind.
Weitere Informationen: Richard Eisler Geschäftsführer Telefon 044 360 52 62 E-Mail: media@comparis.ch Internet: www.comparis.ch
1) Siehe dazu auch Medienmitteilung vom 15. August: "Junge Männer sind den Krankenkassen teuer". Abrufbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/communique.aspx?ID=PR_Comm_Communique_060815