comparis.ch zu den Krankenkassenprämien 2008 - Nullrunde bei den Prämien wird Realität
Zürich (ots)
Auf das Jahr 2008 hin steigen die Krankenkassenprämien praktisch nicht. Dies zeigt eine Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch bei den 20 grössten Krankenkassen. Der durchschnittliche Anstieg der Grundversicherungsprämien für 2008 beträgt rund ein halbes Prozent. Es kommt noch besser: Bei einigen Krankenkassen wird man im kommenden Jahr sogar weniger bezahlen als heute.
Die Prämien für die obligatorische Grundversicherung steigen auf das Jahr 2008 hin um rund 0,5 Prozent. Dies hat eine Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch bei den 20 grössten Krankenkassen ergeben. Die Prämienänderungen sind je nach Kasse unterschiedlich. Sie liegen zwischen minus 2 Prozent und plus 2 Prozent. Die Angaben der Krankenkassen beruhen auf den provisorischen Prämien, die bis Ende Juli dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zur Genehmigung eingereicht werden müssen. Der durchschnittliche Anstieg in der obligatorischen Grundversicherung wurde gewichtet nach Mitgliederzahlen der Krankenkassen, die comparis.ch Auskunft gegeben haben. Die Berechnung umfasst alle Altersgruppen, Franchisestufen, Versicherungsmodelle und Prämienregionen.
Nachdem bereits auf das laufende Jahr hin der Prämienanstieg so gering wie noch nie seit Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) war, ist er auf das kommende Jahr hin praktisch nicht mehr existent. Gemäss comparis.ch ist dies auf die im vergangenen Jahr langsamere Kostenentwicklung im Gesundheitswesen und die daraus resultierenden guten Finanzergebnisse sowie auf den bundesrätlich verordneten Abbau der Reserven der Krankenkassen zurückzuführen. Der Abbau wurde vom Bundesrat vor einem Jahr verordnet. Krankenkassen mit über 150'000 Versicherten müssen die Reserven von 15 auf 10 Prozent senken. Kassen mit 50'000 bis 150'000 Versicherten von 20 auf 15 Prozent. Bei Kassen mit weniger als 50'000 Versicherten dagegen bleibt die Reservequote bei 20 Prozent. So kommt es, dass man auf 2008 hin bei der Prämienentwicklung von einer Nullrunde sprechen kann.
Höchster Anstieg liegt bei 2 Prozent
Eine angenehme Überraschung werde es für die meisten Groupe Mutuel-Versicherten geben, sagte die Kasse gegenüber comparis.ch: Es gebe eine durchschnittliche Prämiensenkung von 2 Prozent. Nullrunden gibt es bei Assura, Atupri, Intras, Provita und Supra. Zwischen 0,5 und 1 Prozent steigen die Prämien bei der CSS-Gruppe (1), Concordia und Visana auf das Jahr 2008 hin. Bei ÖKK und Swica gebe es Aufschläge von je 1 Prozent. Agrisano rechnet mit einem Aufschlag von 1,5 Prozent. Xundheit hat gegenüber comparis.ch einen Prämienanstieg zwischen 0 und 2 Prozent kommuniziert. EGK hat eine durchschnittliche Erhöhung von 2 Prozent errechnet. Keine Angaben zur Prämienentwicklung für 2008 hat comparis.ch von KPT, Sanitas und Wincare erhalten. Auch die Helsana-Gruppe (2) gibt offiziell noch keine Zahlen bekannt.
Regionale Unterschiede werde es auch im kommenden Jahr geben, teilten die Krankenkassen comparis.ch mit. Als "Sorgenkanton" wurde Bern genannt. Hier muss bei einigen Kassen mit einer überdurchschnittlichen - teilweise sogar empfindlichen - Erhöhung gerechnet werden. Auch in anderen Kantonen kann es Ausschläge nach oben, aber auch nach unten geben. Allzu genau wollten sich die Krankenkassen gegenüber comparis.ch zu regionalen Ausschlägen aber noch nicht festlegen.
Niedriger Anstieg, hohe Prämien
Wird bei den Krankenkassenprämien eine Trendwende eingeläutet? Richard Eisler, Geschäftsführer des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch verneint: "Den Prämienanstieg mit dem Abbau von Reserven künstlich tief zu halten, hat in der Vergangenheit nicht funktioniert und wird auch dieses Mal nur zeitlich beschränkt funktionieren." Entscheidend für die Prämienentwicklung ist die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen. Wachsen die Gesundheitskosten weniger schnell oder stagnieren sie sogar, ist mit einer längeren Entwarnung bei der Prämienentwicklung zu rechnen. "Mal schauen, wie lange die Schönwetterperiode bei den Krankenkassenprämien anhält", meint Eisler.
(1) CSS-Gruppe: CSS, Arcosana und Auxilia (2) Helsana-Gruppe: Helsana, Aerosana, Avanex, Progrès und Sansan
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