comparis.ch zum Versicherungsangebot für «Öko-Autos» - Öko-Rabatte halten nicht immer, was sie versprechen
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Zürich (ots)
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Wer ein Auto mit einer hohen Energieeffizienz kauft, spart nicht nur beim Tanken, son-dern auch bei der Autoversicherung. Viele Versicherungen bieten Öko-Tarife für diese Fahrzeuge an. Allerdings gibt es auch bei Öko-Angeboten erhebliche Preisunterschiede. Teilweise sind Öko-Angebote sogar teurer als die Standardangebote anderer Versicherungen. Auch für umweltbewusste Autolenker gilt darum: Vergleichen lohnt sich.
Am Genfer Autosalon stehen dieses Jahr energieeffiziente Autos im Zentrum. Nicht nur die Automobilhersteller, auch die Versicherungen haben den Trend zu energieeffizienten Fahrzeugen erkannt. Mehr und mehr Versicherungen belohnen Halter von ressourcenschonenden Autos mit speziellen Öko-Rabatten bei den Prämien. Mit einem Hybridauto kann nicht nur die Umwelt, sondern auch der eigene Geldbeutel geschont werden. Gewisse Autoversicherungen bieten bis zu 25 Prozent Prämienrabatt auf die Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung für Hybridfahrzeuge an. Auch Halter von Autos mit Biotreibstoff (Biogas, Erdgas, Ethanol 85) werden mit gleich hohen Rabatten belohnt. Bei Fahrzeugen der Energieeffizienzklasse A winkt immerhin noch ein Preisabschlag von bis zu 15 Prozent und für reine Elektroautos gibt es sogar bis zu 50 Prozent Rabatt.
Allerdings garantieren diese Öko-Rabatte noch keine günstige Versicherungsprämie. Dies zeigt eine Analyse des Internet-Vergleichdienstes comparis.ch. Dabei wurden die Haftpflicht- und Vollkasko-Prämien von fünf ressourcenschonenden Autos für drei Fahrerprofile erhoben und verglichen. Berücksichtigt wurden im Test zwei Hybridfahrzeuge (1), ein Erdgasfahrzeug sowie zwei Autos der Energieeffizienzklasse A. Da reine Elektroautos wenig verbreitet sind, wurde dieser Fahrzeugtyp im Vergleich nicht berücksichtigt. Insgesamt konnten so für 15 Fäl-le die Prämien verglichen werden. Für den Vergleich fragte comparis.ch die Prämien bei fol-genden in der Schweiz tätigen Autoversicherern an: Alba, Allianz Suisse, AXA Winterthur, Basler, Generali, Helvetia, Nationale Suisse, Mobiliar, Smile.direct, Auto TCS, Vaudoise und Zurich. Die Vaudoise stellte comparis.ch nur die Prämien ihres Online-Produktes Click2Drive.ch zur Verfügung. Alba war nicht bereit, am Vergleich teilzunehmen. Ebenfalls keine Prämien berechnete AXA Winterthur, da sie gemäss Auskunft kurz vor der Lancierung von speziellen Prämien für energieeffiziente Fahrzeuge sei. Die momentan gültigen Prämien wurden darum auf dem online Prämienrechner der AXA Winterthur berechnet, der den ge-planten Öko-Tarif noch nicht berücksichtigt. Auch Auto TCS und die Basler Versicherung pla-nen Angebote für ressourcenschonende Autos.
Öko-Rabatte sind nicht immer günstiger Bei allen Vergleichen war eine Versicherung mit Öko-Rabatt die günstigste. Doch bis auf eine Ausnahme war in allen Vergleichen mindestens ein Öko-Angebot teurer als Standardangebo-te anderer Versicherer. In einem Fall war eine Versicherung trotz Öko-Rabatt immer noch die teuerste. Entscheidend für die Rangierung im Vergleich ist nicht nur die Prämienvergünsti-gung für ressourcenschonende Fahrzeuge, sondern primär die Grundtarifstruktur der Versicherung. Die Analyse von comparis.ch zeigt, dass mit dem Öko-Rabatt eine günstige Versi-cherung noch preiswerter wird. Eine teure Versicherung wird zwar auch günstiger, bleibt aber im Vergleich zu anderen auch mit Öko-Rabatt teuer. Wer bei einem Öko-Rabatt blind zugreift, muss dies unter Umständen mit hohen Prämien berappen.
Für einen Toyota Prius mit Hybridantrieb zahlt beispielweise ein 24-jähriger Schweizer Lenker aus dem Kanton Jura beim günstigsten Angebot im Jahr 1105 Franken Prämien für die Haft-pflicht- und die Vollkaskoversicherung (Nettoprämie). Bei der teuersten Versicherung müsste er 3485 Franken pro Jahr zahlen (siehe Tabelle). Obwohl beide Versicherungen einen Öko-Rabatt anbieten, kann der Junglenker pro Jahr über 2300 Franken sparen. «Ein Öko-Rabatt tönt gut, man sollte sich aber nicht davon blenden lassen. Ein solcher Rabatt garantiert noch lange keine günstigen Prämien», so Martin Scherrer, Banken- und Versicherungsexperte von comparis.ch. «Oft gibt es Anbieter, die tiefere Prämien haben - selbst ohne Ökorabatte. Ein Vergleich lohnt sich darum immer.»
Wie gross der Prämienunterschied zwischen der günstigsten und der teuersten Versicherung ist, hängt vom Versicherungsnehmer ab. Beispielsweise zeigt die Auswertung von comparis.ch, dass beim 24-jährigen Lenker der teuerste Anbieter für die Versicherung eines erdgas-betriebenen Opel Zafiras fast dreieinhalb Mal so viel verlangt wie der günstigste. Bei einem 51-jährigen Familienvater ist der teuerste Anbieter noch zweieinhalb Mal so teuer wie der günstigste.
Weiter zeigten anonyme Anfragen von comparis.ch auch, dass sich ein genaues Prüfen der Offerten lohnt. Nicht alle Versicherungen berücksichtigten jeweils auf Anhieb den Öko-Rabatt. Teilweise wurde erst auf Nachfrage eine entsprechend günstigere Prämie berechnet.
Hinweis an die Redaktionen: Tabellen aller Fahrzeugtypen und Versicherungsprofile stellt comparis.ch auf Anfrage zur Verfügung: media@comparis.ch.
(1) Diese Hybridfahrzeuge gehören auch der Energieeffizienzklasse A an.
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