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comparis.ch zum «Verrechnungsverzicht» bei Hypotheken - Bankenkrise: Guthaben weg - Schuld bleibt

Zürich (ots)

Weltweit kriseln die Finanzmärkte, und auch in der
Schweiz fragen sich die Bankkunden besorgt, wie sicher ihre 
Geldanlagen sind. Vor allem Hypothekarschuldner tun gut daran, sich 
kritische Fragen zu stellen. Bei einer Banken-Pleite würde nämlich 
ihre Hypothekar-schuld weiterbestehen, derweil allfällige 
Sparguthaben bei der gleichen Bank bloss bis zu einem Betrag von 
maximal 30'000 Franken geschützt wären.
«Der Kreditnehmer verzichtet darauf, seine Verpflichtungen durch 
Verrechnung mit allfälligen ihm der Bank gegenüber zustehenden 
Ansprüchen geltend zu machen.» - Dieser Satz birgt Zündstoff. Er 
findet sich in den «Allgemeinen Hypothekarbedingungen» von 
bedeutenden Schweizer Kreditinstituten, die Grundpfandkredite 
vergeben. Im Klartext bedeutet der Satz: Wenn die Bankenpleite in 
Amerika auf unser Land überschwappen würde, hätten die allermeisten 
Wohneigentümer das Nachsehen. Ihre Schuld gegenüber der Bank oder 
allfälligen Rechtsnachfolgern würde nämlich weiterbestehen, ihre 
Guthaben bei der gleichen Bank gingen jedoch in die Konkursmasse. Die
Ersparnisse wären also nur bis zum gesetzlichen Einlegerschutz von 
höchsten 30'000 Franken je Kontoinhaber gesichert.
Geld sicher anlegen
Da die meisten Wohneigentümer bei ihrer Hausbank nicht nur Schulden 
haben, sondern auch über Erspartes in Form von Sparkonti, 
Kassenobligationen oder Kontoguthaben der dritten Säule verfügen, 
kommt der Frage des sogenannten Verrechnungsverzichts eine grosse 
Bedeutung zu. Den Hypothekarschuldnern müsste daran gelegen sein, 
diese Klausel im «Kleingedruckten» loszuwerden. 
Comparis-Bankenexperte Martin Scherrer vermutet, dass vielen 
Hypothekarschuldnern gar nicht bewusst ist, welche Konzession sie mit
dem Verrechnungsverzicht der Bank gegenüber eingegangen sind. «Die 
Bankkunden sind derzeit wegen der US-Bankenkrise stark verunsichert. 
Wer sein Geld sicher anlegen will, entscheidet sich zum Beispiel für 
eine Kantonalbank mit Staatsgarantie. Ebenso könnte es sich lohnen, 
mit der Bank über den Verrechnungsverzicht zu verhandeln.»
Credit Suisse und UBS allein auf weiter Flur
Wie leicht (oder schwer) ist es nun für Hypothekarschuldner, den 
vertraglich festgesetzten Ver-rechnungsverzicht loszuwerden? Eine 
aktuelle Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts compa-ris.ch bei 
bedeutenden Schweizer Bankinstituten ergibt folgendes Bild: Am 
kundenfreundlichsten zeigen sich die Credit Suisse und die UBS. Die 
CS kennt in ihren Hypothekarverträgen laut eige-ner Aussage keine 
generellen Klauseln, mit denen das Verrechnungsrecht der Kunden 
einge-schränkt wird. Die Verträge der UBS enthalten standardmässig 
einen Verrechnungsverzicht, der aber auf expliziten Kundenwunsch 
wegbedungen wird. Dies ist nicht nur bei Vertragsabschluss, sondern 
auch während der Laufzeit eines ein- oder mehrjährigen Vertrages 
möglich. Bei keinem einzigen der übrigen angefragten Institute ist es
möglich, diese Klausel vertraglich auszuschlies-sen. Angefragt worden
sind neben der UBS und der Credit Suisse die Bank Coop, die Migros 
Bank, Postfinance, Raiffeisen, die Valiant Bank sowie die Zürcher 
Kantonalbank.
Hausbesitzer tragen Schulden ab
Dass die Krise auf den Finanzmärkten sowie die eher düsteren 
Konjunkturaussichten an den Bankkunden nicht spurlos vorüber geht, 
macht sich auch in der Hypotheken-Börse auf der Web-site des 
Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch bemerkbar. Die Zahl derjenigen
Kunden, die ihre bestehende Hypothek durch ein Darlehen mit tieferem 
Kreditvolumen ablösen wollen, wächst anteilsmässig seit dem vierten 
Quartal 2007 beständig. Die Auswertung der Kundenwünsche in der 
Comparis-Hypothekenbörse zeigt, dass dieser Trend im laufenden 
Quartal einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat. 
Comparis-Bankenexperte Martin Scherrer deutet die Entwicklung 
folgen-dermassen: «Offenbar tragen derzeit viele Hausbesitzer 
Schulden ab. Dies ist für Wohneigentü-mer eine weitere Möglichkeit, 
ihre Risiken zu reduzieren.»

Kontakt:

Martin Scherrer
Chief Operating Officer
Telefon 044 360 52 62
E-Mail: media@comparis.ch
Internet: www.comparis.ch

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