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Einschätzung der Comparis-Experten zur Coronakrise

Einschätzung der Comparis-Experten zur Coronakrise
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Der Coronavirus hat die Schweiz in der zweiten Woche fest im Griff. Die Comparis-Experten sind in diesen Tagen gefragt Gesprächspartner. Sie erhalten anbei die aktuellen Einschätzungen zu Fragen der finanziellen Vorsorge, der Auslastung der digitalen Infrastruktur, der Auswirkungen auf die Mobilität, der wirtschaftlichen Folgen sowie zu einer wichtigen Arbeitnehmer-Frage. Eine permanent aktualisierte Liste mit Fragen und Antworten rund um die aktuelle Situation finden Sie übrigens hier. Unsere Experten haben inzwischen einige Dutzend Fragen beantwortet.

Sie können die Aussagen aus unserem FAQ sowie die in dieser Medienmitteilung jederzeit gerne für Ihre Berichterstattung nutzen. Oder kommen Sie gerne direkt auf uns zu, wenn Sie spezifische Fragen an unsere Experten und Expertinnen haben. Im Anhang finden Sie Fotos der Experten, die Sie gerne für Ihre Zwecke verwenden können.

Freundliche Grüsse

Michael Kuhn

Mediensprecher Comparis

Telefon: 044 360 53 91

E-Mail: media@comparis.ch

www.comparis.ch

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Die Frage der Woche

Ich habe als Arbeitnehmer bereits lange vor dem Ausbruch der Coronakrise Ferien beantragt und genehmigt bekommen. Jetzt aber sind keine Reisen möglich. Kann ich die Ferien zurückziehen oder kann mich mein Arbeitgeber zwingen, die Ferientage zu nehmen?

Antwort von Comparis-Experte Felix Schneuwly: Grundsätzlich bestimmt der Arbeitgeber den Zeitpunkt der Ferien, hat aber die Wünsche des Arbeitnehmenden zu berücksichtigen. Es besteht zudem ein Recht des Arbeitnehmenden auf frühzeitige Zuteilung der Ferien. Die Verschiebung von bereits vereinbarten Ferien ist aus schwerwiegenden Gründe gerechtfertigt. Der Shutdown dürfte ein schwerwiegender Grund sein.

In der aktuellen Rechtslage kann der Arbeitgeber auch Arbeitnehmende kurzfristig dazu veranlassen, Ferien zu nehmen als Alternative zur Kurzarbeit. Mitarbeitende, die dann während der Kurzarbeit Ferien beziehen, erhalten 100 Prozent des Lohnes. Eine einvernehmliche Lösung ist also in dieser Krise sehr zu empfehlen: Viele Arbeitgeber kämpfen jetzt um die Existenz der Arbeitsplätze.

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Hoffentlich gibt es "nur" einen temporären ökonomischen Schock

Staaten in Kooperation mit Notenbanken versorgen die Wirtschaft mit umgerechnet mehreren Billionen Franken, um eine anhaltende globale Rezession zu vermeiden. Diese Gelder sind wichtig und richtig - ihre "Heilkraft" wirkt aber nur, wenn die Bevölkerungen dieser Welt die angeordneten Gesundheitsvorschriften - vor allem das Social Distancing - strikte einhalten. Gelingt uns das, dann müssen wir "nur" einen temporären ökonomischen Schock verkraften. Andernfalls drohen uns weit höhere wirtschaftliche und soziale Kosten.

Der ökonomische Schock wird allerdings nachwirken. Es dauert seine Zeit, bis Firmen ihre Produktion wieder auf Normalbetrieb hochfahren. Hinzu kommt: Viele Staaten sind - anders als die Schweiz - nicht in der finanziellen Verfassung, Hilfspakete wie Kurzarbeit oder Kredit-Bürgschaften in notwendiger Höhe zu finanzieren bzw. zu gewährleisten. Es sind dies vor allem die Schwellenländer in Osteuropa, Asien oder Südamerika. In diesen Ländern sind oft Zulieferfirmen angesiedelt, die ohne wirtschaftliche Hilfe kaum eine Überlebenschance haben. Gehen sie pleite, stört das die Produktionskette der nachgelagerten Firmen - ein Dominoeffekt.

Das Coronavirus hat auch die Zinswelt infiziert. Der Richtzins für eine zehnjährige Festhypothek beispielsweise sackte am 9. März auf ein Rekordtief von 0.98 Prozent. Gut zwei Wochen später liegt er bei 1.15 Prozent (Stand 23. März 2020). Die Höhe der Hypothekarzinsen orientiert sich mitunter an den Swap-Sätzen und an der Rendite des zehnjährigen Eidgenossen. Beide Sätze sind dieser Tage hochgeschnellt. Vermutlich bewegen gestiegene Kreditrisiken, Inflationsängste und die Sorge über weltweit explodierende Staatsschulden die Zinsen.

Das Coronavirus versetzt die Welt in Angst und Schrecken. Noch nie hat ein Ereignis unser tägliches Leben so rasch und tiefgreifend verändert. Auf dieser Basis sind Wirtschafts- und insbesondere Zinsprognosen äusserst schwer zu erstellen. Mehr Berechenbarkeit wird erst möglich, wenn sich am Horizont eine spürbare Entspannung in der Corona-Krise abzeichnet.

Frédéric Papp, Comparis-Finanzexperte

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Trotz erhöhtem Bedarf: Die Netze in der Schweiz sind stabil

Vergangene Woche war es scheinbar soweit: Netflix und andere Streaming-Dienste wie YouTube und Facebook-Video haben die Auflösung ihrer Angebote reduziert, um Datenvolumen zu sparen. Ein klares Zeichen also, dass die Netze am Limit sind und vielleicht sogar zusammenbrechen könnten? Nein, definitiv nicht. Unsere Netze sind weiterhin leistungsfähig - trotz Hunderttausenden zusätzlichen Personen, die sich seit einigen Tagen im Homeoffice befinden. Dass Plattformen wie Netflix, oder auch Youtube und Facebook, die Qualität ihrer Video-Angebote reduzieren, ist eher vorauseilender Gehorsam. Sie wollen keinesfalls von der Politik reguliert werden, weil sie nichts dazu beitragen, ein vermeintliches Problem präventiv anzugehen. Technisch liegt aktuell noch keine Überlastung der Netze vor, eher können zeitweise die Server einzelner Dienste überlastet sein. In diesem Fall gibt es bei Netflix, Amazon Prime oder Zoom automatisch Anpassungen und das Bild wird kurzzeitig pixelig wird oder ein Videocall stockt etwas. Grundsätzlich sorgt Videostreaming kaum für Belastungsspitzen. Das ist eher der Fall, wenn zum Beispiel Apple ein neues Betriebssystem ausrollt und plötzlich Zigtausende Geräte dieses gleichzeitig aus dem Netz ziehen wollen.

Dass die Netz-Infrastruktur ausreichend ist, beweisen derzeit einige Provider. So haben UPC und auch Sunrise als grosse Player ihren Kunden ein Upgrade mit mehr Bandbreite geschenkt. Solche Aktionen würde es sicher nicht geben, wenn wir bereits an einer Kapazitätsgrenze wären.

Etwas anders gelagert ist es, wenn Firmen Videokonferenzen auf eigener technischer Infrastruktur laufen lassen - zum Beispiel aus Sicherheitsgründen. Die IT-Infrastruktur ist in einigen Fällen dann für den derzeitigen Bedarf nicht ausgelegt. In solchen Fällen gibt es Anweisungen an die Mitarbeitenden, die Videoübertragung abzuschalten und nur noch Audio zu nutzen. Persönlich fände ich es besser, wenn man zunächst noch versucht, mit geringerer Auflösung zu arbeiten. So bleibt der Kontakt in einer ohnehin nicht einfachen Situation so persönlich wie möglich.

Jean-Claude Frick, Comparis-Digitalexperte

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Drei Fragen an ... Leo Hug

Leo Hug ist Vorsorge-Experte bei Comparis. Er ist seit dem Absturz der Finanzmärkte wegen des Coronavirus immer wieder mit Fragen zur Sicherheit der Altersvorsorge beschäftigt. Im Folgenden beantwortet er drei immer wieder gestellte Fragen.

Die Börse ist abgestürzt und ich stehe kurz vor der Pensionierung. Bekomme ich jetzt weniger Rente?

Nein, Sie haben weiterhin das Anrecht auf jenes Alterskapital, das Ihnen im letzten Vorsorgeausweis bestätigt wurde. Ihr Risiko besteht darin, dass Ihre Pensionskasse soweit in eine Unterdeckung gerät, dass Sie sich an ihrer Sanierung beteiligen müssen. Sollten alle Stricke reissen und selbst eine Sanierung nicht mehr möglich sein, dann springt der sogenannte Sicherheitsfonds ein, dem alle Pensionskassen angeschlossen sind. Der Sicherheitsfonds garantiert alle BVG-Mindestleistungen bis zu einem Maximallohn von 127'980 Franken.

Sind auch höhere Löhne durch das BVG geschützt?

Bei höheren Lohnanteilen fallen die Leistungen des Sicherheitsfonds weg. Doch das Anrecht auf das im Vorsorgeausweis angegebene, bestehende Alterskapital bleibt. Ausnahme ist die Vorsorge mit 1e-Plänen. Diese sind oberhalb eines Jahreslohnes von 127'980 Franken erlaubt und ermöglichen Anlagestrategien mit einem Aktienanteil bis zu 80 Prozent. Bei einem Misserfolg der Anlagen trägt der 1e-Vorsorgesparer jedoch das ganze Anlagerisiko selbst.

Wie sicher sind die Pensionskassen überhaupt?

70 Prozent der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen hatten zum Jahreswechsel einen Deckungsgrad über 115 Prozent. Allerdings gibt es auch rund 5 Prozent, die sich in Unterdeckung befanden. Die Pensionskassen geben ihren Deckungsgrad beim Jahresende in aller Regel auf dem persönlichen Vorsorgeausweis oder auf der jeweiligen Internetseite bekannt. Ein Absturz der Aktienmärkte um 30 Prozent bedeutet übrigens nicht auch einen gleich hohen Einbruch der Pensionskassengelder. Pensionskassen legen meist weit weniger als die Hälfte der verwalten Gelder in Aktien an. Der grössere Teil wird in Obligationen- oder Immobilienanlagen investiert. So ist in den vergangenen Wochen ein Teil der Kursverluste in den Aktien durch Gewinne der Obligationen guter Schuldner ausgeglichen worden.

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Drei Fragen an ... Andrea Auer

Andrea Auer ist Mobilitätsexpertin bei Comparis. Sie analysiert und beobachtet, wie sich Angebot und Nachfrage um mobile Dienstleistungen entwickeln. In den letzten Tagen hat sie eine interessante Beobachtung gemacht.

Wie verändert die Ausbreitung des Coronavirus das Mobilitätsverhalten der Menschen?

Viele Personen verzichten aktuell auf die Nutzung des öffentlichen Verkehrs. Gemäss SBB waren in den letzten Tagen aufgrund der Coronakrise bis zu 80 Prozent weniger Personen mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs. Das eigene Auto wird somit wieder mehr genutzt. Einige Personen steigen auch aufs Fahrrad um.

Und was machen Personen, die weder ein eigenes Auto haben noch das Velo nutzen können?

Für Personen, die jetzt schnell ein Auto brauchen, ist ein Auto-Abo eine mögliche Lösung. Beim Abo gibt es das Fahrzeug inklusive Versicherung, Steuern und allem was sonst noch dazu gehört zum monatlichen Fixpreis. Nur Benzin, den Parkplatz und allfällige Bussen muss man noch zusätzlich bezahlen. Und im Gegensatz zum Leasing ist man beim Auto-Abo mit Mindestlaufzeiten ab einem Monat nicht an lange Verträge gebunden. Das heisst, wenn man das Auto nicht mehr braucht, gibt man es einfach zurück. Die Anbieter von solchen Abos liefern die Fahrzeuge direkt nach Hause - bei Carify, Clyde und Hertz ist dieser Service sogar kostenlos.

Ist das Auto-Abo aus Ihrer Sicht die beste oder gar einzige Alternative?

Wer nur selten ein Auto braucht, kann sich auch von Uber oder einem Taxi chauffieren lassen. Für kurzfristige Einsätze ab einem Tag ist die klassische Automiete eine mögliche Lösung. Gewisse Anbieter haben hier zur Zeit attraktive Angebote - teils natürlich mit Marketing-Gedanke. Der Vermieter Hertz vermietet seine Fahrzeuge beispielsweise zum Selbstkostenpreis. Bei der Nutzung von Carsharing-Angeboten wie etwa Mobility ist in diesen Tagen Vorsicht geboten. Der Anbieter reinigt die Fahrzeuge zwar häufiger und mit stärkeren Reinigungsmitteln. Die Autos werden aber nicht nach jeder Fahrt desinfiziert.

Über comparis.ch

Mit über 100 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht
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Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz der Konsumenten. Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler beschäftigt
das Unternehmen heute rund 180 Mitarbeiter in Zürich.
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