Medienmitteilung: Breiter Prämiengraben bei Mietkautionsversicherungen
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Medienmitteilung
Comparis-Analyse zu Mietkautionsversicherungen und Mietkautionskonten
Breiter Prämiengraben bei Mietkautionsversicherungen
Die Prämienunterschiede bei Mietkautionsversicherungen sind enorm: Die teuerste Mietkautionsversicherung kostet Mieterinnen und Mieter über drei Jahre mehr als 900 Franken. Das sind fast 40 Prozent mehr im Vergleich zur günstigsten. Das zeigt eine Comparis-Analyse. In jedem Fall sind die Prämienkosten verloren. Bei einer Mietkautionszahlung hingegen wird das Geld verzinst. Mietende erhalten zudem ihre Kaution beim Auszug wieder zurück. «Mietkautionsversicherungen sind nur bei kurzfristigen finanziellen Engpässen sinnvoll», sagt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp.
Zürich, 25. März 2021 – Gut 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung erwägen in den kommenden zwölf Monaten einen Umzug. Das zeigt die aktuelle repräsentative Comparis-Umfrage zum Umzugsverhalten in der Schweiz. Vermieterinnen und Vermieter dürfen dabei laut Gesetz bis zu drei Monatsmieten als Kaution fordern. Mietkautionsversicherungen strecken Neueinziehenden den Betrag vor. Als Gegenleistung verlangen sie eine jährliche Prämie. Hier gibt es massive Unterschiede. Das zeigt eine Analyse des Online-Vergleichsdienstes von sechs Mietkautionsversicherungen. Smartcaution wollte am Vergleich nicht teilnehmen.
Prämienunterschiede von fast 40 Prozent
Eine Mietkautionsversicherung über eine Kautionssumme von 6’000 Franken während einer Dauer von drei Jahren kostet bei Firstcaution 936 Franken an Prämie. Das sind knapp 40 Prozent mehr als die Axa mit 680 Franken. Diesen Preis offeriert Axa nur, wenn zugleich eine Privathaftpflichtversicherung der Axa vorhanden ist. Ansonsten sind auch hier insgesamt 756 Franken fällig. Ebenso viel verlangt Helvetia. Allerdings fordert Helvetia keinen Nachweis einer Privathaftpflichtversicherung. 916 Franken kassiert die zum Mobiliar-Konzern gehörende Swisscaution, gefolgt von der Zurich und goCaution mit 855 bzw. 850 Franken.
Die grossen Unterschiede sind gemäss Comparis-Experten Frédéric Papp insofern besonders störend, als das Geld in jedem Fall verloren ist. «Die Prämien sind in jedem Fall fällig. Verursacht die Mietpartei an der Wohnung einen Schaden, streckt die Mietkautionsversicherung das Geld für die Behebung des Schadens lediglich vor. Danach fordert diese den Betrag von der Mietpartei wieder zurück», erklärt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp. Bei der Zahlung einer Mietkaution hingegen wird das Geld verzinst und am Ende der Mietzeit dem Mieter wieder zurückgezahlt abzüglich allfälliger Schadenkosten.
Trügerische Jugendrabatte
Swisscaution und Firstcaution gewähren einen Rabatt für Kunden unter 30 bzw. 26 Jahren. Die kumulierten Prämien von 846 Franken (Firstcaution) und von 790 Franken (Swisscaution) zählen trotzt Rabattierung aber nicht zu den günstigsten.
Nach zehn Jahren über die Hälfte der Kaution aufgefressen
«Mietkautionsversicherungen sollten nur für die Überbrückung eines kurzfristigen finanziellen Engpasses in Erwägung gezogen werden», so Papp. Je länger die Vertragsdauer, desto teurer werde es für die Versicherungsnehmenden.
Comparis errechnete denn auch die kumulierten Prämien bei einer fünf- und zehnjährigen Vertragsdauer (Kautionssumme 6’000 Franken). Bei einer fünfjährigen Vertragsdauer schwanken die Prämien zwischen 1’134 Franken (Axa) und 1’608 Franken (Firstcaution). Eine Vertragslaufzeit von zehn Jahren verschlingt im teuersten Fall (Swisscaution) über 3’268 Franken an Prämien. Das ist mehr als die Hälfte der Kautionssumme.
Mietkautionskonten sind die günstigere Variante
Mietende fahren definitiv günstiger, wenn sie die gesamte Mietkaution auf ein Mietkautionskonto überweisen. «Ein Augenmerk sollte dabei auf die Wahl der Bank gelegt werden», so Papp. So zeigt die Comparis-Analyse: Es gibt nach wie vor Banken, die Einlagen verzinsen, und andere, die Eröffnungsgebühren von bis zu 150 Franken (Walliser Kantonalbank) oder Saldierungsgebühren von bis zu 100 Franken (Waadtländer Kantonalbank) verlangen. Gewisse Banken streichen oder senken die Gebühren für bereits bestehende Kunden.
Die Vermieterpartei gibt in der Regel die Bankbeziehung für das Mietkautionskonto vor. «Grundsätzlich lässt sich die Bankbeziehung aber aushandeln. Mit Vorteil wählt man eine Bank, die Zinsen bezahlt und keinerlei Gebühren verlangt», so der Comparis-Finanzexperte.
Weitere Informationen
Frédéric Papp Immobilienexperte Telefon: 044 360 34 30 E-Mail: media@comparis.ch comparis.ch
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