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Medienmitteilung: Tanken an der Zapfsäule wieder deutlich teurer

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Medienmitteilung

Comparis-Konsumentenpreisindex September 2023

Tanken an der Zapfsäule wieder deutlich teurer

Die Preise für Alltagsgüter sind im September 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2 Prozent gestiegen. Gegenüber August 2023 hat sich die Teuerung aber leicht abgeschwächt. Das zeigt der Comparis-Konsumentenpreisindex*. Zugelegt haben jedoch erneut die Treibstoffpreise. «Die Verknappung des Rohöl-Angebots durch OPEC-Staaten und eine gestiegene Nachfrage wegen optimistischer Wachstumsaussichten führten bei den Treibstoffpreisen in den letzten beiden Monaten zu einer deutlichen Erhöhung um über 7 Prozent», stellt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert fest.

Zürich, 12. Oktober 2023 – Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH misst die gefühlte Inflation der Konsumentinnen und Konsumenten. Dazu wird ausschliesslich die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie zum Beispiel Lebensmitteln, Medikamenten oder Kleidung betrachtet. Die Teuerungsrate wird damit um Mieten oder andere dauerhafte Güter bereinigt.

Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex sind im September 2023 die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2 Prozent gestiegen. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg um 1,7 Prozent.

Inflation gegenüber Vormonat gefallen

Gegenüber August 2023 sind die Preise im Schweizer Comparis-Warenkorb den dritten Monat in Folge gesunken, nämlich um 0,2 Prozent (LIK: minus 0,1 Prozent). Im Monat zuvor waren die Kosten für Alltagsgüter bereits um 0,5 Prozent gesunken (LIK: plus 0,2 Prozent).

Stärkster Preisanstieg gegenüber Vormonat

Treibstoff hat heuer nicht nur die klassische feiertagsbedingte Teuerung über Ostern und Pfingsten mitgemacht. Er hat sich auch im August verteuert – um 4,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Somit müssen Autofahrer nun mehr als 7 Prozent mehr berappen als noch im Juli. «Gründe sind die bewusste Verknappung des Rohöl-Angebots durch Russland und OPEC-Staaten wie etwa Saudi-Arabien sowie eine gestiegene globale Nachfrage wegen optimistischer Wachstumsaussichten», erklärt Renkert. Natürlich könne sich die Entwicklung schnell ändern, wenn sich die Konjunktur stärker als erwartet eintrübe und der Rohölpreis wieder falle, so Renkert weiter.

Im vergangenen Monat haben sich verschiedene weitere Produkte verteuert. Am stärksten sind die Preise für Kinderbekleidung gestiegen, um 5,6 Prozent (August: plus 5,4 Prozent).

Konsumierende müssen auch mehr Geld für Damenbekleidung bezahlen – die Preise sind im September um 4,5 Prozent gestiegen (August: plus 3,6 Prozent).

Weiter unter den Top 5 der am stärksten verteuerten Güter sind Frucht- und Gemüsesäfte (plus 3,3 Prozent), Treibstoff (plus 2,5 Prozent) sowie Speiseeis (plus 2,5 Prozent).

Stärkste Preisrückgänge im Vergleich zum Vormonat

Im September sind einige Produkte günstiger geworden. So bezahlten Konsumierende etwa für Parahotellerie mit Ferienwohnungen und Camping 12,0 Prozent weniger als noch im August. Auch Luftverkehr wurde günstiger, nämlich um 5,1 Prozent.

«Die Reisebranche unterliegt starken saisonalen Preisschwankungen. So sanken in den letzten beiden Monaten die Preise für den Luftverkehr um 11,7 Prozent*, für Parahotellerie um 15,3 Prozent*, für Pauschalreisen um 6,3 Prozent* und für Hotellerie um 2,3 Prozent*. Die Verbilligungen zeigen, welch hohes Einsparpotenzial Spontanreisende mit flexiblem Zeitbudget haben», meint Renkert.

Weiter sanken im Vergleich zum Vormonat die Preise für Pauschalreisen (minus 4,9 Prozent), Hotellerie (minus 3,0 Prozent) sowie Kaffee (Detailhandel) (minus 2,3 Prozent).

Schweiz liegt bei Teuerung im europäischen Vergleich weit hinten

Der Blick über die Landesgrenze hinaus zeigt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Teuerung in der Schweiz tiefer als in der Eurozone. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise in diesem Zeitraum in den Euroländern um 4,3 Prozent gestiegen. Im September lag die Inflationsrate bei 0,3 Prozent.

Höchste Teuerung bei Einpersonenhaushalten ab 65 Jahren

Die höchste Teuerung erlebten in den letzten 12 Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Allerdings wurde für sie das Leben im September – verglichen mit dem Vormonat – günstiger, mit einem Minus von 0,1 Prozent.

Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren prozentual am wenigsten von der Teuerung. Mit einem Indexstand von 106,9 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 1,8 Prozent betragen.

Haushalte in der tiefsten Einkommensklasse spüren die Inflation am meisten

Betrachtet man das Einkommen, hat sich das Leben im Vergleich zum Vorjahr für die tiefste Einkommensklasse am stärksten verteuert. Der Konsumentenpreisindex ist für diese Klasse um 2,1 Prozent gestiegen. Im September war die Teuerung unverändert.

Am schwächsten von der Teuerung betroffen war die mittlere bis hohe Einkommensklasse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für sie um 1,8 Prozent gestiegen. Im vergangenen Monat wurde der Konsum für die mittlere bis hohe Einkommensklasse um 0,1 Prozent günstiger.

Höchste Teuerung in der deutschen und rätoromanischen Schweiz

Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die deutsche und die rätoromanische Schweiz verzeichneten mit plus 2,0 Prozent die höchste Teuerung im Vergleich zum Vorjahr. Im September sank das Preisniveau um 0,2 Prozent.

Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatte die italienische Schweiz mit plus 1,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat wurde dort das Leben im September um 0,1 Prozent günstiger.

*Comparis-Konsumentenpreisindex

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1’050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder die direkten Steuern, sind demgegenüber nicht erfasst. Der LIK widerspiegelt somit nicht die tatsächlich gefühlte Teuerung der Konsumentinnen und Konsumenten.

Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet die gefühlte Inflation ab, indem er die LIK-Daten um Mieten und dauerhafte Güter wie Personenwagen und Möbel bereinigt. Zudem werden explizit einzelne Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen berücksichtigt. Weiter wird ein geglätteter 20-Jahre-Preisvergleich berechnet sowie eigene Berechnungen für vereinzelte Produktgruppen (*) angestellt. Sofern Zahlen ausserhalb der Abschnitte zu Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen nicht mit einem Sternchen versehen sind, stammen die Angaben unverändert aus dem LIK, der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnet wird.

Die Datengrundlage für den Comparis-Konsumentenpreisindex besteht aus dem Landesindex der Konsumentenpreise ( LIK) sowie der Haushaltsbudgeterhebung (HABE). Die Gewichtungen für die neuen Preisindizes werden aus der HABE konstruiert. Danach werden verkettete Laspeyres-Indizes mit den Preisreihen des LIK berechnet. Die Indexbasis ist Dezember 2017 (entspricht 100 Prozent).

Weitere Informationen:

Dirk Renkert
Finanz-Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail:  media@comparis.ch
 comparis.ch/hypoplus

Über comparis.ch

Mit über 80 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Das Unternehmen wurde 1996 vom Ökonomen Richard Eisler gegründet.

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