Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB
Der SGB zum Strom-Blackout-Bericht Rasch nationale Netzgesellschaft und unabhängigen Regulator schaffen
Bern (ots)
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) teilt die zentrale Erkenntnis des Blackout-Berichts des BFE, wonach die Ursachen des Stromausfalls in Italien in den zunehmend ungelösten Konflikten zwischen den internationalen Stromhändler-Interessen und den technischen Voraussetzungen für eine sichere Stromversorgung liegen. Die wegen den Liberalisierungen im Ausland gestellten höheren Ansprüche an die Netzkoordination und die EU-Anforderungen an die Schweiz zeigen, dass die Schweiz dringend eine nationale Netzgesellschaft und einen unabhängigen Regulator braucht. Diese beiden Forderungen sind unbestritten.
Es wäre hingegen falsch, trotz negativen ausländischen Erfahrungen, auch in der Schweiz den Liberalisierungsweg zu beschleunigen. Erst wenn der starke Regulator und die unabhängige Netzgesellschaft für die nötige Sicherheit sorgen, können allenfalls mögliche Öffnungsschritte erwogen werden.
Der heute veröffentlichte Bericht des BFE zeigt, welch grosse Versorgungsrisiken eine weitestgehend den Marktkräften und Handelsinteressen ausgesetzte Stromversorgung birgt. Die dafür notwendige Koordination der Netzbetreiber und der Lieferanten sind in einem liberalisierten Strommarkt nicht gewährleistet. Nicht nur der im BFE untersuchte Blackout zwischen der Schweiz und Italien, auch jene in Skandinavien, in New York bzw. Kanada und dem Mittelwesten der USA oder in Neuseeland sprechen Bände. Die Ablehnung des EMG durch das Volk vor Jahresfrist ermöglicht der Schweiz, die Fehler des Auslandes zu vermeiden.
SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
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