Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB
(SGB) Allpack-Streik: Regierungsrat nimmt Partei für den Arbeitgeber
Bern (ots)
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) ist über den einseitigen Positionsbezug des Regierungsrates des Kantons Baselland im Streik bei der Verpackungsfirma Allpack in Reinach empört. Durch den von ihr angeordneten massiven und brutalen Polizeieinsatz gegen die Streikenden hat sie das Streikrecht und das Gebot der politischen Neutralität bei Arbeitskämpfen krass verletzt. Die Baselbieter Regierung hat damit einen Beitrag zur Eskalation statt zur Beruhigung der Situation geleistet. Der SGB fordert den Regierungsrat nachdrücklich auf, seinen Konfrontationskurs sofort aufzugeben und zur strikten Neutralität zurückzukehren. Der SGB hat sich heute in dieser Angelegenheit auch mit einem Brief direkt an den Regierungsrat gewandt.
Es ist ein Skandal wie Allpack-Direktor Robert Scheitlin mit den Beschäftigten in seinem Betrieb umspringt: Arbeiterinnen und Arbeitern mit einem durchschnittlichen Nettolohn von rund 3000 Franken setzt er das Messer an den Hals und verlangt von ihnen, auf den 13. Monatslohn und auf eine Woche Ferien zu verzichten. Gleichzeitig will er die Arbeitszeit um eine Stunde verlängern, den Mutterschaftsurlaub von 13 auf 8 Wochen und den Arbeitgeberbeitrag bei der Taggeldversicherung von 60 auf 50 Prozent kürzen. Wer mit diesen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen nicht einverstanden ist, wird mit fristloser Kündigung bedroht. Verhandlungen mit der zuständigen Gewerkschaft über einen Gesamtarbeitsvertrag lehnt Scheitlin stur ab. Nachdem die Belegschaft sich mit einem Streik gegen die Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen gewehrt hatte, wurde ihr gekündigt.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund unterstützt die Forderungen der Streikenden bei der Allpack: Sofortige Rücknahme aller Kündigungen, keine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, Achtung des in der Verfassung garantierten Streikrechts, sofortige Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag.
Auskunft:
Pietro Cavadini, Tel. 079-353 01 56 Rolf Zimmermann, 031-377 01 21 oder 079 756 89 50