Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB
Das äusserst knappe Ja ist ein Nein zur generellen Sonntagsarbeit
Bern (ots)
Für den Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) ist das knappe Ergebnis ein Erfolg. Eine kleine Mehrheit der Stimmenden hat zwar der bewilligungsfreien Sonntagsarbeit als Sonderregelung in Zentren des öffentlichen Verkehrs zugestimmt. Das ist aber keineswegs ein Freipass für mehr Sonntagsarbeit generell. Der SGB hat damit sein wichtigstes Referendumsziel erreicht. Die Befürworter haben sich während der Abstimmungskampagne immer wieder von der generellen Freigabe der Sonntagsarbeit distanziert und versichert, sie würden entsprechende Vorstösse im Parlament ablehnen. Dieser Gesinnungswandel hätte ohne SGB-Referendum nicht stattgefunden. Ohne diesen Druck und ohne eine engagierte Abstimmungskampagne wären wohl Vorstösse zur weiteren Freigabe der Sonntagsarbeit von der bürgerlichen Parlamentsmehrheit durchgewunken worden.
Bundesbehörden und Befürworter sind nun den Versprechungen verpflichtet, die sie in der Kampagne den Stimmbürgern abgegeben haben, dass es um nichts mehr als die Erhaltung des Status quo gehe. Den ersten Tatbeweis müssen sie jetzt im Nationalrat erbringen, wenn die Ständerats-Motion zur generellen Freigabe der Sonntagsarbeit für Verkauf und Dienstleistungen traktandiert ist. Die Gewerkschaften werden die Behörden bei jedem Schritt über den Status quo hinaus zurückpfeifen.
Einen Tatbeweis werden auch Arbeitsminister Deiss, SBB-Chef Weibel und die befürwortenden Arbeitgeber zu erbringen haben, die während der Abstimmungskampagne immer wieder betonten, dass gute Arbeitsbedingungen und Zulagen für Sonntagsarbeiten in den Bahnhöfen durch die Sozialpartner geregelt werden müssten. Dies gilt es nun mit Gesamtarbeitsverträgen abzusichern.
SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
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