Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB
SGB-Kongress; Bericht Nr. 3 Bericht von den chinesischen Arbeitskämpfen und Kulturpreis
Bern (ots)
Monina Wong von der Labour Action China besuchte den Kongress des SGB als Vertreterin des internationalen Gewerkschaftsbundes. Sie berichtete unter anderem von Foxconn als Beispiel für die Arbeitskämpfe in China. Der iPhone-Zulieferer machte mit 13 Suiziden in seiner Belegschaft negative Schlagzeilen. Die Situation der Arbeitnehmer/innen ist vielerorts nicht weniger bedenklich - nur weniger offensichtlich. Dies wird zusätzlich verschärft durch die Situation der Chinesischen Gewerkschaft. Sie steht dort, wo die Schweizer Gewerkschaften vor knapp 100 Jahren standen: ganz am Anfang. Und doch konnte Monina Wong auch von Lichtblicken berichten. So konnten in den letzten Jahren erste Programme zur Unterstützung der Opfer unmenschlicher Arbeitsbedingungen ins Leben gerufen werden. Um diese weiter ausbauen und die Gewerkschaftsbewegung auch in China stärken zu können, warb sie für eine noch stärkere internationale Solidarität und Zusammenarbeit.
Kulturpreis für Pedro Lenz
Der alle vier Jahre anlässlich seines Kongresses verliehene und mit 10'000 Franken ausgestattete SGB-Kulturpreis wurde an den Berner Schriftsteller und Poeten Pedro Lenz verliehen. Lenz (geb. 1965) ist der erste SGB-Kulturpreisträger, der diese Auszeichnung nicht für die Anerkennung seines Lebenswerks, sondern in der Mitte seines künstlerischen Schaffens erhält.
Pedro Lenz versteht es in seinem Werk ausgezeichnet, den Menschen von unten eine glaubwürdige literarische Perspektive zu verleihen. Er reiht sich mit seinem bereits umfangreichen Schaffen in die Tradition jener engagierten Literatur ein, die trotz Stellungnahme und klarer Kritik an den Mächtigen den spielerisch lustvollen Umgang mit der Sprache nicht scheut.
Resolutionen
Ausserdem haben die Delegierten mehrere Resolutionen verabschiedet. Sie fordern:
- ein klares Nein zur Ausschaffungsinitiative und Gegenvorschlag am 28.11.2010. - einen guten service Public - und dazu einen Stopp der Liberalisierungs- und Privatisie-rungsbestrebungen, insbesondere auch bei der Stromversorgung, - einen starken Sozialstaat, in dem mit der Abbaumentalität der letzten Jahre gebrochen wird. - wirksame flankierende Massnahmen in der Schweiz und eine europäische Bürgerinitiative, damit künftig die Prinzipien "soziale Grundrechte vor Marktfreiheiten" und "gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort" EU-weit gelten.
Kontakt:
- Peter Lauener, Leiter Kommunikation SGB, 079 650 12 34
- Ewald Ackermann, 079 660 36 14