Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB
Referat des Bankexperten Prof. Martin Hellweg/ Was taugt die Bankenregulierung des Bundesrats?
Bern (ots)
(Medieneinladung)
Vor gut drei Jahren bedrohte die Finanzkrise ganze Volkswirtschaften. Sie hinterlässt tiefe Spuren in der wirtschaftlichen Entwicklung.
Der Bundesrat hat eine Vorlage über die Regulierung der Grossbanken in Vernehmlassung gegeben. Mit seinen Massnahmen will er das Problem gemäss eigener Aussage zwar entschärfen, aber nicht lösen. Das Risiko für unsere Volkswirtschaft und das Land bleibt. Umso mehr, weil nun Druck von Banken und politischer Seite kommt, die geplanten schmalbrüstigen «Too-Big-To-Fail»-Massnahmen zu verwässern. Die Schweiz ist mit zwei Grossbanken speziell exponiert.
Der SGB hat einen weltweit angesehenen Experten für die Bankenregulierung, Prof. Martin Hellweg, eingeladen, die Vorschläge des Bundesrats kritisch zu analysieren. Zu seinem Referat «Bankenregulierung nach der Krise - Reichen die Reformen aus?» mit anschliessender Frage- und Diskussionsrunde laden wir Sie gerne ein. Der Anlass findet statt am
17. März 2011 von 19.30 bis 21.15 Uhr im Hörsaal 201 in der Universität Bern (Hauptgebäude, Hochschulstrasse 4)
Prof. Hellwig forscht am Max Planck Institute for Research on Collective Goods in Bonn. Er wies Jahre vor der Finanzkrise auf die Risikomodelle unter Basel II hin. Damit würden die Risiken un-terschätzt. Und die Modelle gäben einen Anreiz, Risiken aus den Bankbilanzen "auszulagern", bspw. in den weniger regulierten Versicherungssektor.
Um künftige Krisen zu verhindern bräuchte es für Prof. Hellwig eine Abkehr von den risikobasierten Eigenkapitalvorschriften und deutlich höhere Eigenkapitalanforderungen. Er verlangt u.a., dass die Banken gemessen an der Bilanzsumme gegen 20 Prozent Eigenkapital halten müssen.
Wir freuen uns, Sie an unserem Anlass zu empfangen. Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Kontakt:
Peter Lauener, Leiter Kommunikation SGB
079 650 12 34