EPFL - Ecole Polytechnique Fédérale
EPFL: Hochleistungsfähige Röntgenstrahlen: Zusammenarbeit EPFL - Asien
Lausanne (ots)
Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) hat kürzlich in Südkorea eine avantgardistische Maschine eingeweiht. Das Gerät braucht zum Röntgen mikroskopischer Objekte viel weniger Röntgenstrahlen als eine klassische Anlage. Zudem liefert es Bilder von der schnellen Veränderung dieser Objekte. Anschaffung und Einrichtung des Apparats sind einer Zusammenarbeit zwischen der Schweiz, Südkorea und Taiwan zu verdanken.
"Die Synchrotronstrahlungslinie ist das fortschrittlichste Werkzeug in der Röntgenbildgebung", meint Professor Margaritondo, Dekan der Fakultät der Grundlagenwissenschaften, begeistert. Der Apparat ist das Resultat einer Zusammenarbeit zwischen der EPFL, der Technischen Hochschule POSTECH in Südkorea und der Academia Sinica in Taiwan. Er ist seit knapp zweieinhalb Monaten im Elektronenbeschleuniger des Labors PAL in Pohang, Südkorea, in Betrieb.
Die Struktur von Beton röntgen Der Apparat kann zur Lösung zahlreicher industrieller Probleme eingesetzt werden. So kann z. B. mittels einer mikroskopischen Röntgenanalyse der Komponenten und der Struktur von Beton, dessen Qualität überprüft werden. Aber auch Uhren, Schmuckstücke, Autokarosserien und weitere Objekte mit Metallüberzug könnten dank dieses Geräts qualitativ verbessert werden. In Echtzeit (im selben Augenblick, in dem der Prozess stattfindet) röntgt die Linie und erkennt Bläschen, welche sich zwischen beiden anlagern und die Qualität des Produkts beeinträchtigen. Auch die Tomographie, also die Untersuchung, bei der Organe und Objekte im Schichtbildverfahren dargestellt werden, wird mit diesem System verfeinert, denn es vermag künftig Informationen von Schnitten im Abstand von einem Tausendstel Millimeter zu liefern.
Mitteilung an die interessierten Forscherinnen und Forscher Das erste Ziel der drei Länder ist die technische Weiterentwicklung des Geräts, damit eine Verbesserung der mikroskopischen Komponentenanalyse erreicht werden kann. Als zweites Ziel sollen die wissenschaftlichen und geografischen Grenzen aufgehoben und die Strahlungslinie den interessierten Forscherinnen und Forschern aus der ganzen Welt zur Verfügung gestellt werden, um die äussersten Möglichkeiten ihrer Anwendung auszuprobieren.
Zusätzliche Informationen: Giorgio Margaritondo, Dekan der Fakultät Grundlagenwissenschaften, 021-693 33 02