FAW: Bio-Gemüsebau wird effizienter
(ots)Ein neues mechanisches Multifunktions-Vehikel ersetzt im Bio-Gemüsebau das Jäten von Hand und wird zur Konkurrenz von Unkrautvertilgern im herkömmlichen Anbau. Um dem ewig spriessenden Unkraut im Feld auch ohne Unkrautvertilger effizient Herr zu werden, ist eine technische Lösung entwickelt worden, die inzwischen auch als «Schweizer Sackmesser für den Gemüsebau» bezeichnet wird.
Unkraut wächst auf dem Feld ständig nach und schädigt die Ernte. Im Bio-Gemüsebau sind Unkrautvertilger verboten, doch Unkraut von Hand jäten ist mühsam und teuer. Nun haben Fachleute der Eidgenössischen Forschungsanstalt Wädenswil und der Bärtschi-Fobro AG ein neues Gerät entwickelt, um grosse Bio-Gemüseanbauflächen auf umweltschonende und kostengünstige Art vom Unkraut zu befreien. Die Neuentwicklung heisst «Fobro-Mobil». Daniel Baumann von der Forschungsanstalt Wädenswil bezeichnet das neue Gerät und das dafür entwickelte Kulturpflegekonzept als grossen Effizienzschritt für den Bio-Gemüsebau, aber auch als Alternative zu den Unkrautvertilgern im herkömmlichen Anbau. Das neue Gerät erfreut sich in der Branche denn auch immer grösserer Bekanntheit und wird inzwischen liebevoll als «Schweizer Sackmesser für den Gemüsebau» bezeichnet.
Das Fobro-Mobil ist eine Art fahrbares Gestell mit Motor, Sitz und Tragbügeln, die als Werkzeug-Aufhängevorrichtung dienen. Zum Fobro-Mobil gehört ein umfangreiches und ausgeklügeltes Sortiment an raffinierten Hack-Geräten, die sich je nach Bedarf wahlweise zwischen die Bügel einklinken lassen. Wenige Handgriffe genügen, um den einen Werkzeugsatz gegen einen anderen auszutauschen: Hacken, Striegel, Bürsten; alles lässt sich auch kombinieren. Weil der Bauer je nach Wetter, Unkraut, Kultur-Typ und Wachstumszustand seines Gemüses flexibel aus verschiedenen Werkzeugen auswählen kann, ist eine differenzierte Bearbeitung des Kulturbodens möglich. Das neue Gerät besticht in vielerlei Hinsicht durch technische Brillanz: Die eingespannten Werkzeuge befinden sich vor dem Fahrer. Dieser hat damit aus erhöhtem Sitz ständig freie Sicht nach vorne und gleichzeitig nach unten auf die Werkzeuge und den Boden; er kann sich optimal auf die präzise Führung der Hacken entlang dem Kulturbeet konzentrieren. Am Ende des Feldes dreht das Fobro-Mobil spielend eine Kurve mit einem Wendekreis von nur drei Metern. Nach René Total, Gemüsebau-Spezialist der Eidgenössischen Forschungsanstalt Wädenswil, ist der Einsatz des neuen Multifunktions-Vehikels auch nach dem Regen kein Problem: «Mit nur 820 kg ist es ein Leichtgewicht in der Gemüsebau-Arena! Es kann deshalb auch auf feuchtem Boden eingesetzt werden und hinterlässt keine tiefen Spuren und Schäden im Boden.»
Fotos und weiterführende Informationen auf http://www.faw.ch > Publikationen > Medieninformationen
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Foto-Legende: - Foto 1: Mit dem neuen «Schweizer Sackmesser für den Gemüsebau» können die Bio-Bauern effizienter arbeiten. - Foto 2: Das Fobro-Mobil in Seitenansicht. - Foto 3: Das «Schweizer Sackmesser für den Gemüsebau» von oben.
Persönliche Auskünfte: - Daniel Baumann, Tel.: 01 783 62 74, daniel.baumann@faw.admin.ch - René Total, Tel.: 01 783 62 54, rene.total@faw.admin.ch