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Agroscope FAW Wädenswil

FAW: Neuer Schädling beeinträchtigt die Zwiebelernte

Ungewöhnliche Schäden an Winterzwiebeln verunsicherten 
dieses Frühjahr die Gemüseproduzenten in der Region Basel. Fachleute 
der Forschungsanstalt Wädenswil (FAW) fanden nun die Ursache: Ein 
bisher in der Schweiz unbekannter Gemüseschädling breitet sich immer 
mehr aus.
(ots)

«Praktisch alle Betriebe mit Zwiebelgewächsen in der Region Basel sind betroffen», sagt Robert Baur von der Forschungsanstalt Wädenswil. Bis zu 90 Prozent der Zwiebeln waren beschädigt. Zwar können die Bauern die Zwiebeln immer noch verkaufen, müssen sie aber stark abrüsten. Das bedeutet für sie deutlich mehr Zeitaufwand und weniger Ertrag.

Schuld daran ist die Lauchminierfliege, ein bisher in der Schweiz 
unbekannter Übeltäter, der sich an Lauch, Zwiebeln, Knoblauch und 
Schnittlauch zu schaffen macht. Die fünf Millimeter grossen grauen 
Fliegen mit ockergelber Stirn legen im April Eier ab. Die weissen 
Maden fressen sich zu braunen, ovalen «Tönnchen-Puppen» voll (siehe 
Bild) und überdauern so den Sommer, bevor sie schlüpfen und im 
September wieder Eier ablegen. Der Schädling war in den 80er Jahren 
in Ungarn und der Slowakei sehr verbreitet; in den 90ern wurde er 
auch in Österreich und Deutschland zum Problem. Da die 
Lauchminierfliege in der Schweiz bisher unbekannt war, konnte sie im 
Frühling unbemerkt ihr Unwesen treiben und derart grosse Schäden 
anrichten.
Verhalten noch wenig bekannt
Dass sich der kleine Schuft in der Schweiz weiter ausbreiten wird, 
steht fest. «Wir arbeiten nun an geeigneten Bekämpfungsmassnahmen», 
erklärt Robert Baur von der FAW. «Dafür müssen wir den Beginn und 
die Länge des ersten und zweiten Fluges beobachten und die für die 
Vermehrung der Fliege günstigen Wetterbedingungen herausfinden». Er 
rät den Hobbygärtnern und Gemüseproduzenten, die Zwiebelgewächse mit 
Kulturschutznetzen vor den Fliegen zu schützen. Nach der Ernte 
sollten die Pflanzenreste so rasch wie möglich entfernt oder in den 
Boden eingearbeitet werden.
Für weitere Auskünfte
Forschungsanstalt Wädenswil
Dr. Robert Baur
Experte für Schädlingsfragen im Gemüsebau
Tel. 01 783 63 33
Forschungsanstalt Wädenswil
Kathrine Schwab
Kommunikation
Tel. 01 783 62 72
Natel 076 517 96 98
*** 
Bilder zu diesem Thema können Sie im JPEG-Format (1 MB) von 
unserer Website herunterladen: 
http://www.faw.ch/medien/mediendienst.html Lauchminierfliege.
Bildlegenden: 
Tönnchen-Puppe der Lauchminierfliege an der Basis der 
Zwiebel beim Wurzelansatz. 
Winterzwiebel, abgerüstet zu Bundzwiebel, mit geplatzten Schalen und 
Frassspuren von einer Larve der Lauchminierfliege.

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