Osec: Aktive Koordinationsrolle im Netzwerk der Schweizer Aussenwirtschaftsförderung
Zürich (ots)
79. Osec-Generalversammlung in Zürich mit Gastreferat von Dr. Theo Waigel
Osec Business Network Switzerland, der vom Bund mandatierte Exportförderer, steht seit Sommer 2004 unter neuer Leitung. CEO Daniel Küng und Aufsichtsratspräsident Rolf Jeker zogen an der 79. Generalversammlung vom 14. April 2005 im World Trade Center Zürich Bilanz und blickten aufs laufende Jahr, wo mit der parlamentarischen Debatte des Exportförderungskredits 2006/2007 für Osec wichtige Entscheide anstehen. Gastreferent Dr. Theo Waigel, ehemaliger Deutscher Bundesfinanzminister, hielt ein eindrückliches Referat über das Erfolgsmodell Bayern und machte der Schweizer Wirtschaft Mut für den Aufbruch.
In seinen Ausführungen im World Trade Center Zürich betonte Osec-CEO Daniel Küng, dass sich die Rolle von Osec Business Network Switzerland von einer dominierenden zu einer koordinierenden Rolle im Netzwerk der Schweizer Aussenwirtschaftsförderung entwickelt habe. Auch in der Struktur habe sich das Aussenwirtschaftsförderungs-Netzwerk "Business Network Switzerland" verändert: Es sei zu einer Exportförderungsplattform geworden, zu der ein vielseitiger Zugang bestehe. Eine Art "eBay" der Schweizer Aussenwirtschaftsförderung sei seine Vision, führte Küng aus. "Das Business Network Switzerland ist die strukturelle Antwort der Exportförderung auf die zunehmende Globalisierung und laufende Erhöhung der Komplexität", so Küng weiter. Von den rund 20'000 KMU der Schweiz, die grundsätzlich als exportfähig eingestuft würden, seien drei Viertel bereits exportierend. Es gäbe aber noch ein unausgeschöpftes Potential von rund 4'000 Unternehmen, die noch zum Export geführt werden könnten.
Empfehlungen von Parlament und Eidgenössischer Finanzkontrolle sind in der Umsetzung
Osec habe im 2004 auch bezüglich der Frage der Subsidiarität viel unternommen und sei dabei, die sie betreffenden Empfehlungen der Eidgenössischen Finanzkontrolle weiter umzusetzen. So seien mit der Einstellung der Osec-Aktivitäten im Bereich kommerzieller Seminare und dem Rückzug aus der Spezialberatung, wie auch mit der Beschlussfassung des Osec-Aufsichtsrats zur Öffnung des Messewesens für private Anbieter wichtige Schritte unternommen worden.
Gesteigerte Effizienz und Mittelverlagerung ins Netzwerk
Küng betonte die Mittelverlagerung von 1.5 Millionen von der internen Struktur ins Netzwerk, welche 2004 eingeleitet wurde. Diese sei im Wesentlichen durch eine Reduktion der Personalplanstellen im Ausmass von 15 Prozent möglich geworden. Stabsstellen wurden abgeschafft, die Bereiche Beratung und Messen zusammengelegt und Outsourcing-Möglichkeiten gesucht.
Jahresrechnung 2004: Ausgeglichenes Ergebnis
Der Verein Osec Business Network Switzerland schliesst die Jahresrechnung 2004 mit einem leicht positiven Ergebnis von rund 48'000 Franken ab. Der Gesamtertrag setzt sich zusammen aus: CHF 6.3 Mio. Kundenumsatz, CHF 17 Mio. Bundesbeitrag und CHF 1,5 Mio. an Mitgliederbeiträgen. Die Ertragsminderung beim Kundenumsatz um 18% gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf die Einstellung der Seminartätigkeit und den Wegfall eines Messe-Grossprojekts zurückzuführen.
Ausblick 2005: Weitere Anpassung der Osec-Strategie
Im laufenden Jahr steht gemäss Küng einerseits die Überarbeitung des Dienstleistungsangebots an. Weiter wird das Netz der Swiss Business Hubs überprüft und falls nötig den Bedürfnissen der Schweizer Exportwirtschaft angepasst. Auch die am 29. März dieses Jahres angekündigte Öffnung des Messewesens wird vorangetrieben und die Kooperationsprojekte mit privaten Anbietern weiter vertieft. Auch im Innen- und Aussennetz sucht Osec eine noch engere Zusammenarbeit. Die begonnene intensive Kooperation mit weiteren Bundesinstrumenten der Aussenwirtschaftsförderung wie ERG, SOFI und SIPPO wird weiter ausgebaut. Zudem beabsichtigt Osec 2005 eine weitere Optimierung der Betriebsabläufe und wo angezeigt strukturelle Anpassungen.
Stärkere KMU-Vertretung im Osec-Aufsichtsrat
Osec-Präsident Rolf Jeker, seit Juni 2004 im Amt, gab die Wahl eines neuen Aufsichtsratsmitglieds bekannt: Nach den Rücktritten von Staatssekretär Jean-Daniel Gerber (Entflechtung der Verantwortlichkeiten des seco in der Exportförderung) und Jean-Luc Strohm (Pensionierung) ergänzt durch die Zuwahl von Bernard Rüeger (Rüeger SA, Crissier) ein weiterer Unternehmensvertreter den Osec-Aufsichtsrat. Gleichzeitig entschied die Generalversammlung im Rahmen einer Statutenänderung, die Mindestzahl der Vertreter der Export orientierten Wirtschaft im Aufsichtsrat von Osec auf mindestens fünf Personen festzulegen. Rolf Jeker zog ein positives Fazit aus seinem ersten Amtsjahr und führte aus, dass man in der Neupositionierung von Osec weit vorangeschritten sei und in der Zusammenarbeit sowohl im Innen- wie im Aussennetz, mit anderen Bundesinstrumenten und privaten Anbietern grosse Fortschritte erzielt habe. Er bedankte sich bei den beiden aus der Osec-Geschäftsleitung ausscheidenden Bereichsleitern Klaus Himmelreich und Dr. Urs Leimbacher und würdigte deren grosse Verdienste für Osec und ihre Neupositionierung. Beide nehmen nach vier- bzw. zwölfjähriger Tätigkeit bei Osec Angebote aus der Privatwirtschaft an, stehen der Organisation aber noch bis Sommer 2005 zur Verfügung.
Ex-Finanzminister Deutschlands macht Schweizer Wirtschaft Mut
Der ehemalige deutsche Bundesfinanzminister und langjährige CSU-Vorsitzende Dr. Theo Waigel zeigte in seinem Referat mit dem Titel "Globaler Wettbewerb und knappe Staatsmittel - Wirtschaft und Politik wohin?", wo die Schweizer Wirtschaft noch Entwicklungspotential hat und führte am Modell Bayerns aus, welche Wege angesichts begrenzter staatlicher Mittel gegangen werden können. Er machte der Schweizer Wirtschaft Mut für den Aufbruch und betonte das grosse Potential der Schweiz und die guten Beziehungen, die Deutschland zur Schweiz pflege.
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