VSG: Bundesamt auf dem falschen Dampfer ...
Zürich (ots)
Das Veto gegen die Umrüstung des Vierwaldstättersee-Dampfschiffs Unterwalden auf Erdgasbetrieb ist für die Schweizer Erdgas-Wirtschaft nicht akzeptabel. Offenbar ist das Bundesamt für Verkehr (BAV) nicht gewillt, seine internen Richtlinien neuen technischen Möglichkeiten anzupassen. Seit Jahren investieren Bund, Kantone, Gemeinden und Private viel Geld und Zeit in den Klimaschutz. Dass das BAV bereits im Vorfeld ein visionäres Projekt abwürgt, das weltweit Massstäbe setzen würde und bester Botschafter für umweltbewusstes Handeln wäre, ist unverständlich.
Mit dem pauschalen Argument Sicherheit spricht er sich gegen das Projekt aus. Und dies obwohl der Germanische Lloyd, massgebende Instanz für die weltweite Zulassung von Hochsee-Schiffen, die vorgeschlagene Technologie geprüft hat und das System dann auch zertifizieren würde.
Der Entscheid steht auch im Widerspruch zur Realität in anderen Ländern. So fahren bereits einige Schiffe und sogar grosse Tanker für den Transport von verflüssigtem Erdgas (LNG) mit Erdgas. Deutschland hat sogar ein U-Boot entwickelt, welches mit Wasserstoff fährt, einem technisch noch wesentlich anspruchsvolleren Gas.(1)
Ein Dampfschiff braucht pro Tag bis zu 2'000 Liter Öl, etwa so viel wie ein durchschnittliches Einfamilienhaus pro Jahr. Mit dem Umstieg auf Erdgas hätte sich die Umweltbelastung markant reduzieren lassen. Mit dem Einsatz von Biogas würden die Umweltvorteile noch weiter verbessert.
Der Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) fordert das Bundesamt für Verkehr auf, seinen Bauch-Entscheid in Wiedererwägung zu ziehen und wie angekündigt eine gründliche Prüfung des Projekts vorzunehmen.
(1) Im Vergleich zu Erdgas sind Wasserstoffmoleküle viel kleiner, sie entweichen daher viel schneller und entzünden sich leichter.
Kontakt:
Daniel Bächtold, Mediensprecher VSG
Tel.: +41/44/288'32'62
E-Mail: baechtold@erdgas.ch
Internet: www.erdgas.ch