Innovation, Wertschöpfung, Nachhaltigkeit: 89 Ansiedlungen im Wirtschaftraum Zürich
Zürich (ots)
Mehr Qualität, weniger Ansiedlungen: 2023 hat die Standortmarketing-Organisation Greater Zurich Area AG (GZA) 89 qualitativ hochwertige, wegweisende und zukunftsträchtige Unternehmen dabei unterstützt, sich im Wirtschaftsraum Zürich anzusiedeln.
Ansiedlungen und Arbeitsplätze: Im Jahr 2023 konnte die GZA gemeinsam mit ihren Partnern 89 Unternehmen für eine Ansiedlung im Wirtschaftsraum Greater Zurich Area gewinnen. Gegenüber dem Vorjahr - das ein "Aufhol-Rekordjahr" nach Corona war - ist dies ein Rückgang von 20 Ansiedlungen, was auch zu einer Reduktion der im ersten Ansiedlungsjahr geschaffenen Arbeitsplätzen führte. Erfreulicherweise ist in den nächsten fünf Jahren aber ein Anstieg der prognostizierten Arbeitsplätze auf 1'463 zu verzeichnen, was einem Zuwachs von 13 Prozent entspricht. 62 aller Ansiedlungen erfolgten in den definierten Fokusbranchen; 28% der neu angesiedelten Unternehmen planen auch einen Hauptsitz. "Das vergangene Jahr stand im Zeichen geopolitischer Unsicherheiten, Inflation und einer allgemeinen Krisenstimmung, welche die Investitionstätigkeiten direkt beeinflussten. Trotz eines Rückgangs in den Unternehmensansiedlungen blicken wir verhalten optimistisch in die Zukunft", sagt Geschäftsführerin Sonja Wollkopf Walt.
Im Rahmen der strategischen Ausrichtung der GZA auf Qualität und Innovation zeigte sich im Jahr 2023 eine differenzierte Entwicklung je nach Marktregion. Die Zahlen aus den einzelnen Märkten geben Aufschluss über die Dynamik und das Potential für künftige Entwicklungen.
US-Markt: Die Anzahl der Gründungen US-amerikanischer Unternehmen in der Greater Zurich Area nahm im Vergleich zum Vorjahr ab. 2022 siedelten sich 33 US-Firmen im Wirtschaftsraum an. 2023 waren es 17. Diese Entwicklung spiegelt die makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen wider, mit denen US-Firmen konfrontiert waren. Besonders betroffen waren Unternehmen aus dem Biotech-Sektor, die aufgrund der schwierigen Finanzierungslage und der nahezu zum Erliegen gekommenen Börsengänge mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen hatten. Ein wachsendes Interesse galt sogenannten "Soft Landings" durch Employers of Record, was ein innovatives Modell für den Markteintritt darstellt und auf eine strategische Anpassung der Expansionsbestrebungen hinweist.
Europäischer Markt: Auch die europäischen Unternehmen zeigten sich aufgrund der geopolitischen Spannungen und der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit weniger expansiv. Der generelle Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen in Europa hatte auch einen Einfluss auf die Anzahl der Gründungen in der Greater Zurich Area. Trotz dieser Herausforderungen blieb die Zahl der aus Deutschland angesiedelten Unternehmen stabil (11, 2023; 14, 2022). In der Marktbearbeitung zeigt sich 2024 ein zunehmendes Interesse deutscher Firmen, in der Schweiz zu investieren. Eine Zäsur war 2023 der 7. Oktober. Nach dem Angriff der Hamas stellten viele israelische Unternehmen ihre Expansionspläne für Europa abrupt ein. Dies hatte insbesondere Auswirkungen in den Sektoren Foodtech und Healthtech, Bereichen, in denen israelische Firmen besonders stark sind.
Asien: China verzeichnet eine positive Entwicklung hinsichtlich der Gründungen in der Greater Zurich Area. Insgesamt haben sich 12 Unternehmen im Wirtschaftsraum niedergelassen. Im Vorjahr waren es sechs. Besonders zu erwähnen ist, dass zwei Ansiedlungen im Cleantech-Bereich kategorisiert werden können. Strategische Anpassungen chinesischer Unternehmen, bedingt durch die schwache Inlandsnachfrage und geopolitische Unsicherheiten, führten zu einem verstärkten Interesse am Schweizer Markt. Die Nähe zum Kunden, der Zugang zu Top-Talenten und innovativen Start-ups waren ausschlaggebende Faktoren für chinesische Firmen, sich in der Greater Zurich Area anzusiedeln.
AI Institute: Ein Highlight des Jahres war die Ankündigung der Eröffnung einer Niederlassung des AI Institute von Boston Dynamics in Zürich für 2024. Diese "Leuchtturm"-Ansiedlung, die im Wesentlichen auf die grossartigen Aktivitäten der ETH in diesem Bereich zurückzuführen ist, unterstreicht den Stellenwert Zürichs als globalen Forschungs- und Innovationshub im Bereich der Robotik und künstlichen Intelligenz. "Ohne Zweifel ist diese Ansiedlung des AI-Institute von grosser symbolischer Bedeutung. Generell ist zu sagen, dass wir auffallend viele spannende Projekte begleiten durften, welche den Stellenwert als Forschungs- und Innovationshub in der Welt sichtbar machen", sagt Sonja Wollkopf Walt.
AI Champions: 2023 war das Jahr des Durchbruchs im Bereich der Technologie der Künstlichen Intelligenz (AI). Die Greater Zurich Area hat ein Ökosystem, das viel davon zu bieten hat, was internationale AI-Champions suchen. Die GZA hat die Absicht, noch weitere führende Firmen im Wirtschaftsraum anzusiedeln. "Innovation ist nicht nur die Grundlage für zukunftsträchtige Arbeitsplätze, sondern auch der Schlüssel für eine qualitativ nachhaltige Entwicklung, die unseren Wohlstand und unsere Lebensqualität langfristig sichert. Künstliche Intelligenz gilt als interdisziplinäre Schlüsseltechnologie, wenn es darum geht, Wertschöpfung für die Zukunft zu sichern - und die Greater Zurich Area ist einer der weltweiten Artificial Intelligence-Hotspots", sagt Verwaltungsratspräsident Balz Hösly.
Nachhaltigkeit: Im letzten Jahr führte die GZA im Rahmen der Erneuerung des Beitrages des Kantons Zürich einen intensiven Diskurs, u.a. auch zur Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen. Die GZA strebt an, ihre Akquisitionsstrategie auf eine ganzheitliche Nachhaltigkeit auszurichten. Dabei sollen verstärkt ökologische Kriterien berücksichtigt werden. "Die GZA engagiert sich für ein effektives und langfristig tragfähiges Standortmarketing. Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit soll nun durch eine ganzheitliche Perspektive ergänzt werden, die alle Dimensionen berücksichtigt. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um Unternehmen anzuziehen, die nicht nur ökonomisch erfolgreich sind, sondern auch ein Bewusstsein für ihre Rolle im Bereich des nachhaltigen Denkens und Handelns sowie ihrer gesellschaftlichen Verantwortung haben", sagt Sonja Wollkopf Walt.
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