Epilepsie-Liga: Sicherheit am Arbeitsplatz
Zürich (ots)
Vorübergehende Bewusstseinsstörungen oder Schwindel sind im Berusfalltag ein relativ häufiges Phänomen. Eine fachgerechte Einschätzung des Risikos am Arbeitsplatz unter Berücksichtigung der individuellen Problematik des Arbeitnehmers hilft Unfälle verhüten und Menschen mit eingeschränktem Leistungsvermögen integrieren. Das spart Kosten und verhindert Leiden.
An einer kürzlichen Tagung über Aussetzer im Beruf, organisiert von der Schweizerischen Liga gegen Epilepsie zusammen mit der Suva, zeigten Spezialisten für Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit, wie sich mit einfachen Massnahmen Unfälle vermeiden lassen. Dazu gehört laut Hanspeter Röösli, Maschineningenieur Suva, zum Beispiel die elektrisch überwachte Sicherheitsvorrichtung an industriellen Maschinen oder das so genannte Dreipunktesystem beim Ingangsetzen einer solchen Maschine. Ist ein Arbeitnehmer ab und zu schwindlig oder ist zu befürchten, dass er einen epileptischen Anfall erleiden könnte, darf er Arbeiten in über 2m Höhe nicht ausführen. Auch Nachtschichten sollte er nicht übernehmen. Vom Umgang mit potenziell gefährlichen Maschinen sollte er dispensiert werden. So kann er weder sich selber, noch anderen Schaden zufügen. Grosse Risiken finden sich vor allem auf Baustellen.
Zwei Firmen ausgezeichnet
Hanspeter Rast, Arbeitsmediziner Suva, sowie die beiden Fachärzte, Günter Krämer, Medizinischer Direktor, Schweizerisches Epilepsie-Zentrum Zürich, und Martin Müller, Leitender Arzt Neurologie, Kantonsspital Luzern, waren sich darin einig, dass in der Regel epilepsiebetroffene Menschen, denen Fahrtauglichkeit attestiert wird, ohne Einschränkungen berufstätig sein können. Für Betriebssanitäter ist es manchmal schwierig zu entscheiden, ob bei einem grossen epileptischen Anfall die Ambulanz gerufen werden muss oder nicht. Dauert der Anfall mit Bewusstseinsverlust mehr als fünf Minuten, handelt es sich klar um einen Notfall. Kommt der Betroffene vorher wieder zu sich, genügt es, bei ihm zu bleiben, bis er wieder voll ansprechbar ist. Nach dem Anfall braucht er Ruhe. Bei kleineren, nur kurz dauernden Aussetzern, Absenzen genannt, kann die Arbeit sofort wieder aufgenommen werden. Anlässlich der Veranstaltung wurden die beiden Firmen Landmaschinenstation Eglisau und SR Technics Switzerland AG dafür ausgezeichnet, dass sie seit Jahren einen Menschen mit Epilepsie beschäftigen. Der Preis wurde von Eisai Pharma AG gestiftet.Information: Epilepsie-Liga, Tel. 043/488'67'77, info@epi.ch , www.epi.ch
Kontakt:
Epilepsie-Liga
Margret Becker
Seefeldstr. 84/Pf 1084
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Tel.: +41/43/488'67'79