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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Deutscher Umweltpreis 2009 für "internationale Speerspitzen" aus Wirtschaft, Forschung, Naturschutz (mit Bild)

Osnabrück (ots)

DBU ehrt Unternehmer Bültmann-Steffin/Bührer, Wissenschaftler 
Jørgensen und BUND-Ehrenvorsitzende Zahrnt
Osnabrück. Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung 
Umwelt (DBU) - mit 500.000 Euro höchstdotierte Umweltauszeichnung 
Europas - geht 2009 an die Unternehmer Petra Bültmann-Steffin (39, 
Neuenrade) und Dr. Carsten Bührer (39, Rheinbach), den 
Wissenschaftler Prof. Dr. Bo Barker Jørgensen (62, Bremen) und die 
Ehrenvorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland 
(BUND), Dr. Angelika Zahrnt (65, Neckargemünd). 
Bültmann-Steffin/Bührer werden für eine durch ihre Firmen weltweit 
erstmalig in der Industrie umgesetzte Technikentwicklung geehrt, 
durch die massiv Energie gespart wird. Jørgensen wird für seine 
Forschungsarbeiten zum Verständnis mikrobieller Vorgänge im Meer 
gewürdigt. Dadurch konnte die Rolle der Weltmeere im globalen 
Klimageschehen entschlüsselt werden. Zahrnt wird ausgezeichnet, weil 
sie sich über Jahrzehnte ehrenamtlich für den Schutz der Umwelt 
eingesetzt hat. Den Preis, der zwischen dem Unternehmer-Duo, 
Jørgensen und Zahrnt gedrittelt wird, überreicht Bundespräsident 
Horst Köhler am 25. Oktober in Augsburg.
DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde würdigte die Preisträger 
heute als "Prototypen" für das, was die DBU als größte Umweltstiftung
der Welt ausmache: Zwei mittelständisch-innovative Unternehmen, die 
durch eine richtungsweisende Zusammenarbeit ökologische und 
ökonomische Ziele verbänden; ein Forscher, der durch seine 
unaufgeregte, aber exzellente Arbeit komplexe Prozesse auf der Erde 
besser zu verstehen helfe; eine Umweltschützerin, die sich als Frau 
in einer Männerdomäne durchgesetzt, die Umweltbewegung fortentwickelt
habe und die Umwelt von einem Nischenthema zu einem politischen und 
gesellschaftlichen Kernthema gemacht habe. Brickwedde: "Das ist exakt
das Verständnis von modernem Umweltschutz, wie es die DBU pflegt."
Mit großem unternehmerischen Mut und hoher Innovationskraft sei es
den Geschäftsführern des klassischen Maschinenbauers Bültmann und des
Hochtechnologieunternehmens Zenergy Power, Petra Bültmann-Steffin und
Dr. Carsten Bührer, gelungen, einen Spezial-Heizer auf Basis der so 
genannten Hochtemperatur-Supraleiter (HTS) zu entwickeln. Zum Einsatz
kommt er in der Industrie, um etwa Metallblöcke zur 
Weiterverarbeitung auf die erforderliche Temperatur zu erhitzen, ein 
Sektor, der Unmengen an Energie benötige. "Drei Prozent des 
weltweiten Stromverbrauchs entfallen darauf, allein in Deutschland 
2007 rund 15 Milliarden Kilowattstunden, die Stromproduktion von vier
Steinkohlekraftwerken", betonte Brickwedde. Mit dem Einsatz dieser 
"Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts" lasse sich davon mehr als
die Hälfte einsparen. Schon durch den Einsatz eines einzigen derart 
innovativen Heizers mindere sich auch der Ausstoß von Kohlendioxid um
jährlich 600 Tonnen. Gleichzeitig werde durch Anlagen wie diese die 
Produktivität gesteigert, seien also auch ökonomische Spareffekte die
Folge. Brickwedde: "Die beiden Unternehmen haben ein Stück 
Technikgeschichte geschrieben. Dieses herausragende Beispiel 
unterstreicht die Innovationskraft des deutschen Mittelstandes und 
die Kompetenz deutscher Fachkräfte."
Professor Jørgensens Name stehe für Internationalität, 
Transdisziplinarität und wissenschaftliche Exzellenz in der modernen 
Umweltforschung. Wenn die elementaren Grundlagen zum Verständnis der 
großen Kohlenstoff- und Schwefel-Kreisläufe des Meeres heute 
vorlägen, sei dies maßgeblich auf die bahnbrechenden Arbeiten des 
Direktors des Max-Planck-Instituts für marine Mikrobiologie in Bremen
zurückzuführen. In der Klimadiskussion und der Berechnung von 
Klimamodellen spielten die Ergebnisse der Arbeit dieses 
"intellektuellen Schwergewichts" eine zentrale Rolle. Der in 
Kopenhagen geborene Experte für marine Biogeochemie und mikrobielle 
Ökologie sei Wegbereiter der Aufklärung mikrobieller Auf- und 
Abbauvorgänge im Meeresboden.
Dr. Angelika Zahrnt würdigte Brickwedde als eine Vordenkerin für 
eine soziale Umwelt-Politik. Im Vorstand des BUND habe sie wie kaum 
eine andere Persönlichkeit in den Umweltverbänden wegweisende Anstöße
für die Nachhaltigkeitsdebatte gegeben. Das Konzept der Öko-Steuer 
habe die promovierte Volkswirtschaftlerin bereits vor 20 Jahren 
aufgegriffen, konzeptionell weiterentwickelt und in die politische 
Debatte gebracht. Maßgeblich habe sie zudem an der Studie 
"Zukunftsfähiges Deutschland" mitgearbeitet. Brickwedde: "Ein 
wichtiger Beitrag für die Verankerung der international geführten 
Nachhaltigkeitsdebatte in Deutschland." Als erste Frau an der Spitze 
habe sie das Bild des größten deutschen Umweltverbandes bestimmt, 
50.000 Mitglieder und Förderer dazu gewonnen und professionelle 
Strukturen geschaffen, um politisch wirkungsvoller zu sein. Ihr sei 
eine engere Zusammenarbeit der Umweltschutzverbände mit anderen 
gesellschaftlichen Institutionen, Unternehmen, Landwirten, Kirchen 
und Gewerkschaften zu verdanken.
Hinweis an die Redaktionen: ausführliche 
Preisträger-Einzelwürdigungen, ihre Vitae, O-Töne als MP3 und weitere
Fotos zur kostenlosen Veröffentlichung unter www.dbu.de.

Pressekontakt:

Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Stephanie Kaßing
Isabel Krüger
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
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