Bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit hat sich in einer Studie die Activa®-Therapie von Medtronic gegenüber der alternativen Operation als überlegen erwiesen
Minneapolis (ots)
Die Tiefe Hirnstimulation reduziert Schweregrad und Dauer von lebenseinschränkenden Bewegungsstörungen signifikant
In einer direkten Vergleichsstudie, die heute in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, berichteten Ärzte aus vier Krankenhäusern in den Niederlanden, dass die Tiefe Hirnstimulation, auch bekannt als Activa®-Therapie von Medtronic, Inc. (NYSE: MDT), hinsichtlich der Senkung des Schweregrads und der Dauer von unwillkürlichen, abrupten und ruckartigen Bewegungen bei fortgeschrittener Parkinson-Krankheit mehr als doppelt so wirksam war wie die Pallidotomie (ablative Operation).
Unter Leitung von Dr. R.A.J. Esselink und Dr. J.D. Speelman, Abteilung für Neurologie des Academic Medical Center in Amsterdam, untersuchten die Ärzte die Behandlungsergebnisse bei 34 Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit, die trotz optimaler medikamentöser Einstellung schwere Funktionseinschränkungen hatten. Patienten, die seit mindestens 12 Jahren unter der Parkinson-Krankheit leiden, wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Bei einer Gruppe wurde eine unilaterale Pallidotomie durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine irreversible Operation, bei der eine geringe Menge Hirngewebe zerstört wird. Patienten der anderen Gruppe wurden mit der Activa-Therapie behandelt. Hierbei wurde ein "Hirnschrittmacher" eingesetzt, der sorgfältig kontrollierte elektrische Impulse ganz gezielt an Bereiche in beiden Gehirnhälften abgibt.
"Diese Ergebnisse bestätigen erneut, dass die beidseitige Tiefe Hirnstimulation die wirksamere Therapieoption ist, wenn es darum geht, die Symptomatik bei fortgeschrittener Parkinson-Krankheit zu lindern", meint Dr. Speelman. "Zudem ermöglichte die Tiefe Hirnstimulation im Vergleich zur Pallidotomie eine grössere Dosisreduktion der Antiparkinson-Mittel".
Frühere klinische Ergebnisse deuteten darauf hin, dass durch die Stimulation mittels Activa-Therapie offensichtlich Hirnsignale blockiert werden, die für die motorische Symptomatik bei der Parkinson-Krankheit verantwortlich sind. Eine französische Studie, die an der Joseph Fourier Universität in Grenoble durchgeführt und vergangenen November im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, konnte nachweisen, dass bei Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit unter der beidseitigen Tiefen Hirnstimulation in einem Zeitraum von fünf Jahren eine "deutliche Verbesserung" der motorischen Funktion und Mobilität eintrat.
Die niederländische Studie ist die erste randomisierte, kontrollierte Studie, in der die Stimulation direkt mit der Pallidotomie verglichen wurde. Mit Hilfe von Standard-Scores wurde festgestellt, dass die Parkinson-Symptome während der schwersten Phasen (Phasen ohne Medikamente oder "Off-Phasen") gegenüber dem Ausgangswert in der Pallidotomie-Gruppe durchschnittlich um 20 Prozent und in der Activa-Gruppe durchschnittlich um 49 Prozent zurückgingen. Bei der Bestimmung in weniger schweren und einschränkenden Phasen (Phasen mit Medikamenten oder "On-Phasen") zeigte sich im Vergleich zur Pallidotomie-Gruppe in der Activa- Gruppe eine signifikante Besserung der Bewegungs-Scores. Die Wissenschaftler stellten ausserdem fest, dass die mittlere Dyskinesie- Dauer (durch herkömmliche Antiparkinson-Medikamente verursachte unwillkürliche, schnelle, ruckartige Bewegungen) bei Patienten mit implantierten Activa-Geräten ebenfalls stärker abnahm als nach einer Pallidotomie. Unerwünschte Wirkungen traten in beiden Gruppen etwa gleich häufig auf. Bei jeweils einem Patienten trat in beiden Gruppen ein schwerwiegendes Ereignis auf.
Mit Abklingen der Parkinson-Symptomatik durch die Operationsverfahren konnte die medikamentöse Behandlung bei den Patienten in dieser Studie reduziert werden. Die mittlere tägliche Levodopa-Äquivalentdosis wurde bei Pallidotmie-Patienten um 12 Prozent und bei Stimulationspatienten um 33 Prozent gesenkt.
Die Einstellmöglichkeiten der Activa-Therapie, die 1998 die CE- Kennzeichnung erhielt, ermöglichen es Ärzten, den therapeutischen Nutzen zu erhöhen und Nebenwirkungen zu begrenzen. Die Therapie ist auch dahingehend reversibel, da die Möglichkeit besteht, die Stimulation abzustellen oder den Hirnschrittmacher vollständig zu entfernen, wodurch dem Patienten zukünftige andere Behandlungsmöglichkeiten weiter offen stehen.
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