Verein Goldener Violinschlüssel
Sperrfrist 1530: Rudolf Wyss wird mit dem "Oskar der Volksmusik 2004" ausgezeichnet
Dübendorf (ots)
Sperrfrist bis Samstag, 06. März 2004 um 15.30 Uhr
Der Verein "Goldener Violinschlüssel" hat am Samstag, 6. März anlässlich seiner Generalversammlung im Hotel Kreuz in Schüpfheim die Verleihung des "Goldenen Violinschlüssel 2004" an Rudolf Wyss bekannt gegeben.
Der "Goldene Violinschlüssel 2004" wird Rudolf Wyss für sein grosses Engagement im Dienste der Schweizer Blasmusik verliehen. Rudolf Wyss ist ein bekannter und beliebter Schweizer Blasmusik-Komponist, -Ausbildner, -Dirigent sowie Schöpfer von wertvoller Ausbildungsliteratur. Die Ent-scheidung des Wahlgremiums war einstimmig. Der Solothurner hat sich stets für eine eigenständige Schweizer Blasmusikliteratur eingesetzt und berücksichtigt die Besonderheiten der Schweizer Folklore. Diesen Einsatz von Rudolf Wyss für die eigene helvetische Kultur hatte die Wahl zum Träger des Goldenen Violinschlüssels 2004 massgeblich beeinflusst.
Rudolf Wyss wurde am 24. Mai 1932 als Drittes von vier Kindern in Günsberg, einem Bauerndorf am Fusse des Juras geboren. Seine Eltern führten in Günsberg ein Schneideratelier. Als 14-jähriger begann er eine Berufslehre als Maschinenzeichner bei der Firma Truninger AG in Solothurn. Wyss blieb der Machinenfabrik bis zu seiner Pensionierung treu. Mit seiner Frau und den drei Kindern lebt er in "seiner" Gemeinde Günsberg SO.
Sein Herz gehörte seit seiner Jugend der Musik. Sein erstes Instrument war das Akkordeon. Mit neun Jahren erhielt er die erste Unterrichtsstunde und von 1952 bis 1962 war er als Akkordeonlehrer im Bezirk Bucheggberg tätig.
Seine ersten Kontakte mit der Blasmusik fand er in der Musikgesellschaft seiner Wohn- und Heimatgemeinde Günsberg, wo auch sein Vater als Es-Cornetist mitspielte. Nach den Jungbläserkursen auf dem Flügelhorn bestand Rudolf Wyss die Prüfung zum Militärtrompeter. Er absolvierte die Trompeter-Rekrutenschule beim legendären Instruktor Walter Spieler in Aarau. Anschliessend liess er sich zum Eidgenössischen Dirigenten ausbilden. Er leitete im Laufe seines Lebens folgende Formationen: Musikgesellschaft Etziken, Musikgesellschaft Günsberg, Musikgesellschaft Niederbipp, Stadtmusik Konkordia Grenchen und Musikgesellschaft Langendorf.
Als Ausbildern engagierte er sich im Berner und im Solothurner Kantonal-Musikverband. Als Experte wurde er an zahlreiche kantonale und eidgenössische Musikfeste berufen. Auch bei der Bewertung der Vorträge der volkstümlichen Blaskapellen ist er ein gefragter Mann. So war er schon zehn Mal Konzertexperte bei den nationalen Veranstaltungen der Interessengemeinschaft der Schweizer Blaskapellen ISB.
Besondere Erwähnung verdienen die Blasmusik-Kompositionen von Rudolf Wyss. Er engagiert sich stark für eine eigene schweizerische Blasmusikkultur. Einige seiner zum Teil volkstümlichen Kompositionen, wie der "Bundesrat Ritschard-Marsch", "Gruss an Falkenstein", der "Bundesrat Villiger-Marsch", der "Fera-Walzer" oder "Der Kapitän" geschrieben für das Eidgenössische Musikfest Winterthur, gehören zu den meistgespielten Blasmusikkompositionen in der Schweiz. Zur Zeit arbeitet Rudolf Wyss an der Auftragskomposition für den Musikpreis Grenchen 2005. Dieser neue Marsch wird den Namen "Stadt Grenchen" tragen und ist gemäss Suisa-Liste die 105. Komposition von Rudolf Wyss. Seine Werke vertreibt er im eigenen, im 1962 gegründeten, Rudo-Verlag. Übrigens: Rudolf Wyss komponiert nicht zu Hause am Klavier, sondern vieler seiner Melodien sind während einer Schiffsfahrt auf dem Vierwaldstätter- oder Thunersee entstanden. Alle seine Werke, inklusive der Einzelstimmen, werden auch heute noch miniziös von Hand geschrieben.
Rudolf Wyss ist auch Verfasser von bedeutender Ausbildungsliteratur. Er schuf diverse Methoden und Lehrgänge zur Aus- und Weiterbildung von Bläsern und Dirigenten. Eine grosse Verbreitung fand die unter dem Namen "Rudo-Schule" verfasste Elementarschule für Blechbläser.
1985 wurde Rudolf Wyss vom Regierungsrat des Kantons Solothurn für seine grossen Verdienste um die Förderung der Weiterbildung im solothurnischen Blasmusikwesen der Anerkennungspreis verliehen. 1989 erhielt er die hohe Blasmusik-Auszeichnung "Stephan Jäeggi-Preis".
Der Geehrte erhält als äusseres Emblem eine Anstecknadel in Form eines goldenen Violinschlüssels und eine Ehrenurkunde. Dazu offeriert der Verein "Goldener Violinschlüssel" dem neuen Preisträger ein gediegenes Fest mit Galakonzert in seiner Heimat. Die Verleihungsfeier an Rudolf Wyss findet am Samstag, 23. Oktober 2004 im Räberhuus in Niederbipp statt.
Der Verein "Goldener Violinschlüssel" zeichnet jedes Jahr eine Persönlichkeit aus, welche sich um die klingende Folklore, sei es Ländlermusik, Jodel- oder Chorgesang und Blasmusik, in uneigennütziger Weise verdient gemacht hat.
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