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pharmaSuisse - Schweizerischer Apotheker Verband / Société suisse des Pharmaciens

pharmaSuisse: Mehr Sicherheit für Patienten - gegen illegalen Handel und gefälschte Medikamente

Bern (ots)

Strengere Kontrollen bei Swissmedic und am Zoll,
intensive Beratung und Information in der Apotheke
Der Medikamentenbezug in den Apotheken in der Schweiz ist sicher.
Der illegale Handel mit Arzneimitteln aus dem Internet und der Handel
mit gefälschten Medikamenten nimmt jedoch auch in der Schweiz weiter
zu. In diesem Jahr wurden dem Schweizerischen Heilmittelinstitut
Swissmedic bis Ende August von der Schweizerischen Zollverwaltung EZV
bereits rund 450 Sendungen gemeldet, bei denen der Verdacht bestand,
dass es sich um illegale oder gefälschte Medikamente handle. Im
gesamten Vorjahr 2007 waren dies 366 Sendungen, die bei
stichprobenmässig durchgeführten Kontrollen entdeckt wurden. "Diese
Zahlen sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs", so Karoline Mathys,
Leiterin des Bereichs Marktüberwachung der Swissmedic. "Wir schätzen,
dass mindestens 50'000 illegale Arzneimittelsendungen pro Jahr per
Post in die Schweiz gelangen." Diese Auffassung wird von der
Eidgenössischen Zollverwaltung bestätigt: "Hätten wir mehr Personal
zur Verfügung, könnten wir durch verstärkte Kontrollen mit Sicherheit
mehr verdächtige Sendungen anhalten", sagt Daniel Wagner von der
EZV. Die allermeisten Medikamentenbezüge über den Internetversand
erfolgen in Unkenntnis der Gesundheitsrisiken. Zur Sensibilisierung
der Bevölkerung und um die Flut von illegalen und gefälschten Waren
zu reduzieren, engagieren sich Swissmedic, pharmaSuisse
(Schweizerischer Apothekerverband) und Interpharma (Verband der
forschenden pharmazeutischen Firmen) in einem gemeinsamen Projekt zur
Prävention und Aufklärung.
Rund ein Drittel aller vom Zoll als verdächtig gemeldeten
Sendungen stammen aus Indien oder Thailand. Deshalb wurden in einer
gemeinsamen Schwerpunktaktion von Swissmedic und der Eidgenössischen
Zollverwaltung Mitte Juni am Zollamt Zürich-Mülligen während 
zwei Tagen sämtliche Warensendungen aus Indien und Thailand von
Zollbeamten und Swissmedic-Experten kontrolliert. Wenn der Verdacht
bestand, dass eine Sendung Arzneimittel enthielt, wurde sie vom Zoll
geöffnet. Insgesamt betraf dies 311 Sendungen (von total 673
Sendungen). 145 Sendungen enthielten Arzneimittel. Zu den
Spitzenreitern bei den illegalen und gefälschten Importen zählen
weiterhin Erektionsförderer, gefolgt von Muskelaufbaupräparaten,
Schlankheitsmitteln und Hautaufhellern für Menschen mit dunkler
Hautfarbe.
Wie gross die Gesundheitsgefahren beim illegalen Bezug von
Arzneimitteln sind, hat das Official Medicines Control Laboratory
OMCL der Swissmedic in diesem Jahr genauer untersucht und insgesamt
44 Analysen von 25 unterschiedlichen Erektionsförderern durchgeführt.
Das Ergebnis: Ein Präparat enthielt in allen 5 untersuchten Chargen
Thioaildenafil, ein Wirkstoff, dessen pharmakologische und
toxikologische Wirkung völlig unbekannt und daher besonders
gefährlich ist. Philippe Girard, Abteilungsleiter Labor (OMCL): "Das
neue Molekül ist zwar in der chemischen Struktur andern
Erektionsförderern sehr nahe verwandt, was eine mögliche Wirkung als
Erektionsförderer vermuten lässt, aber weder die genaue Wirkung noch
mögliche Interaktionen mit andern Medikamenten sind bekannt. Fakt
ist, dass man durch die Einnahme dieser Präparate mit seiner
Gesundheit spielt." Die meisten Präparate enthielten den Wirkstoff
Sildenafil, einige Tadalafil und ein Präparat enthielt Vardenafil.
Diese Wirkstoffe sind auch in der Schweiz in verschiedenen
Dosisstärken zugelassen. In drei Fällen ergab die Laboranalyse
entgegen der Deklaration auf der Packung eine Kombination von
verschiedenen Wirkstoffen. Von den sildenafilhaltigen Präparaten
waren eine Charge leicht und eine Charge massiv überdosiert, was zu
grossen gesundheitlichen Problemen führen kann.
Die Betroffenen sind sich meist zu wenig bewusst, welche Risiken
sie beim Kauf von Arzneimitteln über Internet eingehen. In den
Apotheken wie auch den legalen Herstell- und Vertriebskanälen in der
Schweiz werden beträchtliche Mittel eingesetzt, um die Versorgung des
Schweizer Marktes mit sicheren Medikamenten zu gewährleisten. Hier
setzt auch das Projekt Stop Piracy ein, das in 520 Apotheken der
Schweiz in der Woche vom 20.-25. Oktober Information und Beratung
offeriert.

Kontakt:

Swissmedic
Joachim Gross Leiter Medienstelle
Tel.: +41/31/322'02'76
Mobile: +41/79/828'50'67
E-Mail: joachim.gross@swissmedic.ch

pharmaSuisse Schweizerischer Apothekerverband
Marcel Wyler
Leiter Kommunikation & Marketing
Tel.: +41/31/978'58'58
Mobile: +41/79/300'82'30
E-Mail: marcel.wyler@pharmaSuisse.org

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