Kraftwerk Laufenburg: Ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr mit positiven Veränderungen
Laufenburg (ots)
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Die Geschäftsleitung des Kraftwerks Laufenburg (KWL) ist mit dem wirtschaftlichen Verlauf des von internen Umstrukturierungen begleiteten Geschäftsjahres 2002 zufrieden.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im letzten Geschäftsjahr 56 Mio. Euro (2001: 31 Mio. Euro). Der Nettoumsatz der KWL-Gruppe erreichte 233 Mio. Euro (Vorjahr: 139 Mio. Euro). Der EBIT des Geschäftsjahres 2002 beinhaltet erstmalig die Erfolgsrechnung der Gruppe der Energiedienst AG (ehemals Kraftübertragungswerke Rheinfelden AG) sowie der Watt Deutschland GmbH für sechs Monate. Dadurch haben sich viele Aufwands- und Ertragspositionen nahezu verdoppelt. Ebenso ist die markante Absatzausweitung auf diese Konzernumstrukturierung zurückzuführen.
Das Finanzergebnis steuert einen gewichtigen Teil zum Unternehmensergebnis bei. Es ist einerseits durch Beteiligungsverkäufe und andererseits durch die ungünstige Entwicklung an den Wertpapierbörsen geprägt. Das Unternehmensergebnis von 80 Mio. Euro (Vorjahr: 30 Mio. Euro) befindet sich aufgrund der einmaligen Sondereinflüsse auf sehr hohem Niveau.
Energiewirtschaftliche Jahresbetrachtung
Das Geschäftsjahr zeigte eine Trendumkehr zu steigenden Endverbraucherpreisen. Die Preiserhöhungen ergaben sich jedoch hauptsächlich wegen gestiegener Staatsabgaben aufgrund des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) sowie des KWK (Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz) und wirkten sich nur marginal ergebnisverbessernd aus.
Der Stromverkauf an sämtliche Kunden im Netzgebiet der KWL-Gruppe betrug 3.209 Mio. Kilowattstunden (kWh) und reduzierte sich zum Vorjahrsvergleich geringfügig um 1,0 Prozent. Nennenswerte Kundenverluste konnten durch gutes Marketing und marktgerechte Strompreise verhindert werden.
Ausserhalb des eigenen Netzgebietes belief sich der Absatz an Kunden auf 1.249 Mio. Kilowattstunden, was einer Zunahme von über 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Absatzausweitung ist primär auf die Akquisitionserfolge der Vertriebstochter Watt Deutschland zurückzuführen.
Der gesamte Stromverkauf der KWL-Gruppe betrug 5.960 Mio. kWh, was einer Erhöhung von 18,8 Prozent entspricht.
Stromerzeugung und -beschaffung
Die Produktion der eigenen Laufwasserkraftwerke am Hochrhein war aufgrund einer überdurchschnittlichen Wasserführung im Berichtsjahr 2002 erneut sehr gut. Insgesamt lieferten die Wasserkraftwerke Laufenburg, Wyhlen und Rheinfelden 1.160 Mio. kWh. Unter Berücksichtigung sämtlicher Kleinkraftwerke (Wasser, Wind, Photovoltaik u.a.) konnten 2002 insgesamt 1.240 Mio. kWh aus eigenen Anlagen bereitgestellt werden, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 2,5 Prozent bedeutet.
Durch den Verkauf der Beteiligungen an den Engadiner Kraftwerken und dem Kernkraftwerk Leibstadt zum 30. Juni 2002 reduzierten sich die Strombezüge aus teileigenen Werken deutlich. Insgesamt lieferten die Partnergesellschaften 678,6 Mio. kWh, was einem Rückgang von nahezu 37 Prozent entspricht. Im Gegenzug erhöhte sich dadurch der Fremdstrombezug um 23 Prozent auf 4.857 Mio. kWh. Nach dem Verkauf der Beteiligung des KWL am Kernkraftwerk Leibstadt erzeugt die Energiedienst-Gruppe seit Juli 2002 ihre eigene Energie ausschliesslich aus erneuerbarer Wasserkraft. Diese Eigenerzeugungssituation ist für ein regionales Unternehmen dieser Grössenordnung in Deutschland einmalig.
Zukunftsorientierte Unternehmensstruktur
Das abgelaufene Geschäftsjahr des KWL wurde durch die hundertprozentige Übernahme der Kraftübertragungswerke Rheinfelden AG (heute Energiedienst AG) und die Übernahme der Aufgaben und des gesamten Personals der ehemaligen Servicegesellschaft EnergieDienst GmbH entscheidend geprägt.
Zum Geschäftsjahresende erwarb die Energiedienst AG die Netze und Kunden von KWL und ist seither in der Gruppe alleine zuständig für den Netzbetrieb und den Stromverkauf innerhalb des eigenen Netzgebietes.
KWL hat die Holding-Funktionen der neu entstandenen Gruppe übernommen und ist für zentrale Management- und Dienstleistungstätigkeiten zuständig.
Anlässlich der ordentlichen Generalversammlung am 10. April 2003 wird unter anderem der Antrag gestellt, KWL in Energiedienst Holding AG umzubenennen.
Die nach marktorientierten Gesichtspunkten neu strukturierte Energiedienst-Gruppe erhält dadurch einen einheitlichen externen Auftritt. Gleichzeitig können die internen Prozesse wesentlich vereinfacht und somit kosteneffizienter und ertragsorientierter gestaltet werden.
Um die unterschiedlichen Segmente des liberalisierten Strommarktes bundesweit mit kundennahen Produkten und Dienstleistungen bedienen zu können, agiert die Gruppe mit den Töchtern Watt Deutschland GmbH und NaturEnergie AG ausserhalb des Netzgebietes.
Für den neuen Marktauftritt der Energiedienst-Gruppe von besonderer Bedeutung ist schliesslich, dass sie zum Jahresanfang 2003 definitiv aus dem Konzernverbund der AXPO (Watt AG) ausgeschieden ist. Bereits im Sommer 2002 erfolgte der Verkauf der bis dahin von der Watt AG gehaltenen 76,6 % KWL-Anteile an die Energie Baden-Württemberg Holding AG (EnBW). Nach der Freigabe dieser Übernahme durch die Europäische Wettbewerbskommission im Dezember 2002 erfolgte am 20. Januar 2003 die Aktienübertragung von der Watt AG auf EnBW. Die Energiedienst-Gruppe wird im EnBW-Konzern als eigenständige Gesellschaft ihre bisherige Geschäftspolitik fortsetzen.
Anträge an die Generalversammlung
Aufgrund des erfolgreichen Ergebnisses im Geschäftsjahr 2002 wird der Verwaltungsrat des Kraftwerks Laufenburg anlässlich der Generalversammlung am 10. April 2003 in Laufenburg die Ausschüttung von 8.- CHF zuzüglich eines Bonus von 8.- CHF, insgesamt also 16.- CHF Dividende pro Aktie zum Nennwert von 50 CHF beantragen, um die Aktionäre an den Buchgewinnen, entstanden aus den Veräusserungen der Schweizer Beteiligungen, partizipieren zu lassen.
Aufgrund dessen wird auch der Ausübungspreis der Option zum Erwerb einer KWL-Aktie von 370.- CHF auf 362.- CHF reduziert, um den Verwässerungsschutz der Option zu gewährleisten.
Neben dem Antrag an die Generalversammlung, KWL in Energiedienst Holding AG umzubenennen, wird auch beantragt, die KWL-Stammaktien in Namenaktien umzuwandeln, verbunden mit dem Angebot einer Gratisverwahrung an alle Aktionäre. Dieser Schritt soll aus Sicht des Verwaltungsrates vor allem Kleinaktionären ein Engagement in das KWL-Papier erleichtern.
Weiterhin beschloss der Verwaltungsrat der Generalversammlung für die ausgeschiedenen Herren Prof Dr. Elsässer, Dr. Walter Gansner, Gerhard Jochum, Rolf W. Mathis und Prof. Dr. Hans-Jörg Schötzau folgende Neuwahlen in seinem Gremium vorzuschlagen:
- Hans-Peter Aebi, (schw. Staatsbürger) - Dr. Bernd Balzereit, EnBW (dtsch. Staatsbürger) - René Dirren, EnAlpin Wallis AG (schw. Staats-bürger) - Peter Everts (schw. Staatsbürger) - Michael Gassner, EnBW (dtsch. Staatsbürger)
Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe beliefert in Südbaden und der Schweiz auf einer Fläche von rund 2'700 Quadratkilometern über eine halbe Million Menschen mit elektrischer Energie und diversen Dienstleistungen rund um den Strom. Zu den Kunden zählen über 200'000 Tarifkunden, mehr als 1'700 Sonderkunden und 19 weiterverteilende kommunale Kunden. Rund 6.0 Milliarden Kilowattstunden Strom werden jährlich (2002) verkauft. Zur Unternehmensgruppe gehören die Energiedienst AG und die NaturEnergie AG zu hundert sowie die Watt Deutschland GmbH zu fünfundsiebzig Prozent. Die NaturEnergie AG ist Marktführer unter den reinen Grünstromhändlern in Deutschland. NaturEnergie Silber steht für Strom, der zu 100 Prozent aus heimischen Wasserkraftanlagen stammt. Die Watt beliefert deutschlandweit netzunabhängige Kunden im Industrie- und Gewerbekundensegment.
Mehr Infos unter: www.energiedienst.ch/investor
Kontakt:
Martin Steiger
Mitglied der Geschäftsleitung KWL
Mitglied des Vorstandes Energiedienst AG
Tel. +41/62/869'21'20
Luca Baroni
Leiter Bereich Finanzen
Tel. +41/62/869'22'20
Thomas Zwigart
Leiter Bereich Public Relations + Human Resources
Tel. +49/7763/81-2660
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